20 Jahre Rostock-Lichtenhagen: Das große Verdrängen

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von Terrorbeat, 22. August 2012 .

  1. 22. August 2012
    Zuletzt bearbeitet: 22. August 2012


    Dokumentationen:
    Spiegel online: Rostock-Lichtenhagen 1992 ~5min

    The truth lies of rostock (deutsch) ~120min

    Die Politik des Vergessens ist in Deutschland äußerst populär. Viele verbieten es sich bewusst oder unbewusst an Historische Ereignisse dieser art zu erinnern. Obwohl viele dieser Menschen behauptet Politisch neutral zu sein spielen sie damit den Nazis in die Hände.

    Lichtenhagen zeigt wie stark die Wirkung faschistischer Hass-Tiraden sein kann. Selbst die Polizei hat diese wirkung unterschätzt. Warscheinlich auch viele der anwesenden zuschauer denen es gar nicht mehr in den Sinn gekommen ist den Menschen zu helfen anstatt sie zu verbrennen um das "problem" Asylbewerber zu lösen.

    Die Ignorante haltung der Deutschen gegenüber solchen Ereignissen und das desintersse zur Aufklärung zeigen das Pogrome weiterhin möglich sind und auch stattfinden werden. Es ist an jedem sich zu errinern und klare stellung zu beziehen. Nicht nur gegen politisches nazis, auch gegen den alltagfaschismus der Boulevardpresse und konservativen parteien.

    In diesem sinne: Kein Vergeben, kein Vergessen!

    25.8.2012 nach Rostock:
    Spoiler
    20 Jahre nach den Pogromen - Das Problem heißt Rassismus

    Vor 20 Jahren eskalierten im Rostocker Stadtteil Lichtenhagen die Angriffe eines rassistischen Mobs auf die Zentrale Aufnahmestelle für Asylsuchende und eine benachbarte Vertragsarbeiter_innen-Unterkunft zum größten Pogrom der deutschen Nachkriegsgeschichte.

    August 1992 Rostock Lichtenhagen

    Über vier Tage griffen mehrere hundert Menschen die Unterkünfte der Flüchtlinge und Vertragsarbeiter_innen mit Steinen und Molotow-Cocktails an. Unter den Angreifer_innen befanden sich organisierte und nicht organisierte Nazis, Jugendliche, Anwohner_innen begleitet von tausenden sog. Schaulustigen. Eine Volksfeststimmung entstand auf den Wiesen im Rostocker Neubauviertel, dies weitgehend unbehelligt von der Polizei. Rostocker und zur Unterstützung angereiste Antifaschist_innen befanden sich in der Unterzahl. Teilnehmer_innen einer antifaschistischen Demonstration wurden über Nacht in Gewahrsam genommen. Am dritten Tag des Pogroms setzten die Angreifer_innen den von vietnamesische Vertragarbeiter_innen bewohnten Teils des Gebäudes in Brand. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich etwa 100 Menschen in dem Haus. Während die Täter_innen weiter - unter dem johlenden Beifall von tausenden Anwohner_innen - mit Baseballschlägern in das Haus eindrangen, flohen die im Haus befindlichen Menschen über die Dächer in angrenzende Gebäude. Die Polizei hatte den Tatort dem Mob überlassen und die Feuerwehr wurde an der Durchfahrt gehindert.

    Als Reaktion auf die Ereignisse fand am folgenden Wochenende unter massiven Polizeiaufgebot eine antifaschistische Demonstration mit 20000 Teilnehmer_innen unter dem Motto ,,Stoppt die Pogrome. Solidarität mit den Flüchtlingen. Bleiberecht für alle." statt.

    Politische Brandstiftung und rassistische Alltagskultur

    Rostock Lichtenhagen ist jedoch kein Einzelfall, sondern ein trauriger Höhepunkt einer rassistisch aufgeladenen Stimmung Anfang der Neunziger Jahre im wiedervereinigten Deutschland: ,,Das Ausmaß rechten Terrors in den ersten Jahren nach der Wende und dessen Unterstützung durch große Teile der Bevölkerung und der politischen Eliten erscheint kaum fassbar: 17 Tote, 453 zum Teil schwer Verletzte und über 1900 gewalttätige Anschläge allein von 1989 - 1992", zählt der Journalist Matthias von Hellfeld. Im Jahr des Rostocker Pogroms 1992 gab es acht Sprengstoff- und 545 Brandanschläge, meist auf Flüchtlingswohnheime. Seit 1985 forderte die CDU/CSU eine Einschränkung des individuellen Grundrechts auf Asyl. Nach der Wiedervereinigung begannen CDU und CSU mit einer verschärfenden Kampagne für eine Veränderung des Grundrechts auf Asyl. Assistiert vor allem durch Boulevardmedien wurde eine Bedrohung Deutschlands durch eine ,,Flut" von ,,Schein- und Wirtschaftsasylanten" inszeniert, die angeblich das Grundrecht auf Asyl ,,missbrauchen" und ,,den Deutschen auf der Tasche liegen" würden.

    19 Jahre Abschaffung des Grundrechts auf Asyl

    Diese rassistische Kampagne erfuhr offene Zustimmung zahlreicher Bürger_innen. Diese pogromartigen Ausschreitungen wiederum wurden als Beleg genutzt, um politisch zu handeln und das Grundrecht auf Asyl einzuschränken. Die Änderung des Grundgesetzes im Mai 1993 unter Zustimmung der SPD als Oppositionspartei und die darauf folgende Einführung des sog. Asylbewerberleistungsgesetzes 1993 bestätigte die Gewalttäter_innen und Mörder_innen in ihrem Handeln. Die Gesetzesänderungen enthielt die sog. Drittstaatenreglung; seitdem können sich nur noch Menschen auf das Asylrecht berufen, die politisch verfolgt sind und nicht aus einem "sicheren Drittstaat" oder anderen Ländern der EU einreisen. Im Rahmen dieser Gesetzesänderung kommt es zu vielen weiteren menschenverachtenden Einschränkungen. Dazu zählt das Asylbewerberleistungsgesetz, welches Asylsuchenden weniger Geld zur Verfügung stellt als heute HartzIV-Regelsatz ist; das Gutscheinsystem für Lebensmittel, die Unterbringung in Lagern und die Auflage sich nur in einem behördlich festgelegten Bereich aufzuhalten (Residenzpflicht).

    Kein Ende der Nazi-Morde

    Die folgenden Jahre bescheren eine unsägliche bundesdeutschen Debatte über die Nazi-Szene wie den verirrten Seelen", ,,Vereinigungsverlierern" und ihrem ,,Schrei nach Liebe" abgeholfen werden könnte. Der Rassismus und die Nazigewalt wurden auf ein Problem der ostdeutschen ,,Beitrittsländer" und Jugend reduziert, welches mit verstärkter Sozialarbeit bekämpft werden sollte. Die Millionen, die in die Programme flossen, sorgten für weitere Formierung einer gewalttätigen Nazi-Szene in ganz Deutschland und dem Aufwuchs zunehmend gut organisierter Kameradschaften. Vor allem in den Ostdeutschen Bundesländern fand bis Mitte der Neuzier Jahre ein Kampf um die Straße statt. Wöchentlich wurden linke Jugendzentren und Clubs von Nazis angegriffen, ganze Viertel mussten gegen Nazis verteidigt werden. Gerade in ländlichen Regionen ist es zum Teil Rechten gelungen, solche Angsträume zu etablieren.
    Nicht nur Menschen, die nicht deutsch erscheinen, sondern auch jene, die nicht ins rechte Weltbild passen, geraten in den Fokus der Gewalt. Die Aufdeckung der rassistischen Mordserie mit bislang 10 bekannten Opfern des ,,Nationalsozialistischen Untergrunds" (NSU) zeigt deutlich, wie ignorant und verharmlosend der Staat rassistischen Gewalttaten begegnet. In dem nach ,,milieutypischen Auseinandersetzungen unter Migranten" ermittelt wurde und fast alle Medien von ,,Dönermorden" berichten. Seit 1990 sind mehr als 180 Menschen von Nazis ermordet - weniger als ein drittel der Todesopfer sind durch die Bundesregierung anerkannt.

    Europäische Abschottungspolitik

    Die rassistische und restriktive BRD-Asylpolitik hat sich im Zuge der EU-Erweiterung an die europäischen Außengrenzen ausgedehnt und gehört zu den deutschen Exportschlagern. Seit 2004 wird Europa von der eigens dafür gegründeten Agentur Frontex gegen illegalisierte Migrant_innen mit militärischen Mitteln verteidigt. Diese ergänzt und erweitert die nationalen Kontrollsysteme, die auf Abschreckung und Kriminalisierung der Migrationsbewegungen zielen. Seit 1993 sind mindestens 16.000 Menschen an den Grenzen Europas gestorben - von einer höheren Dunkelziffer ist auszugehen.

    Unsere Antwort: Solidarität!

    Rassismus und andere Herrschaftsmechanismen sind nicht auf Nazis abzuwälzen, sondern entspringen der sogenannten Mitte der Gesellschaft. Wir wollen in einer Gesellschaft ohne Rassismus, Faschismus, Sexismus und andere Herrschaftsverhältnisse leben. Eine Gesellschaft ohne Staat und Nation, in der es keine Grenzziehungen gibt, in der die Menschen solidarisch mit einander leben.

    Jedoch bewegen wir uns in einem System, welches den Logiken des Marktes und Konkurrenz folgt, soziale Ausgrenzung marginalisierter Gruppen ist diesem inhärent und ein anerkanntes Unterdrückungsinstrument. Der Widerspruch zwischen der Forderung nach einer herrschaftsfreien Gesellschaft und gleichzeitigen Appellen an den Staat ist uns bewusst, aber wir können nicht hinnehmen, dassRassismus und Nazigewalt weiterhin verschwiegen, verharmlost oder nicht als solche (an)erkannt werden. Wir fordern Rassismus beim Namen zu nennen. Dies bedeutet auch die Anerkennung und Unterstützung der Betroffenen von Diskriminierung und Rassismus. Wir fordern die offizielle Anerkennung der Todesopfer neonazistischer Gewalt. Wir fordern die Einrichtung einer staatsunabhängigen Beobachtungsstelle für Nazi-Umtriebe. Wir fordern die Abschaffung der Ämter des Verfassungsschutzes. Wir fordern die dezentrale Unterbringung von Flüchtlingen. Uneingeschränktes Bleiberecht für alle!

    Weg mit der Residenzpflicht!

    Keine Abschiebungen! Asylknäste zu Baulücken!
    Gleiche Rechte für alle!

    Deshalb kommt am 25.8.2012 nach Rostock, um mit uns gemeinsam den Betroffenen von rassistischer und neonazistischer Gewalt zu gedenken und für eine andere Gesellschaft einzutreten!

    Mehr Infos & Aufruf: Rassismus tötet! – Kampagne und lichtenhagen.net
     
    3 Person(en) gefällt das.
  2. 22. August 2012
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13. April 2017
    AW: 20 Jahre Rostock-Lichtenhagen: Das große Verdrängen

    ich steuer auch noch ne doku bei:

    Als Rostock-Lichtenhagen brannte (NDR doku 2012) ca.45 min
    Spoiler

    joa samstag is in rostock dann recht viel los. nach der demo noch 2 konzerte mit mehreren acts. einmal direkt in lichtenhagen und einmal am hafen.

    lustig (oder doch eher traurig?) finde ich jedoch die idee, dass gauck eine 20 jahre alte deutsche eiche in lichtenhagen pflanzen will.
     
  3. 22. August 2012
    Zuletzt bearbeitet: 22. August 2012
    AW: 20 Jahre Rostock-Lichtenhagen: Das große Verdrängen

    Als das Pogrom stattfand, nahm man das nicht zum Anlass, gegen Rassismus vorzugehen. Stattdessen erklärte man den faschistischen Hass auf Flüchtlinge zur "berechtigten Sorge" und die Medien, unter anderem der Spiegel, machten gegen Minderheiten mobil. Die Deutschen begehen Verbrechen und 20 Jahre später heulen sie und erklären sich selbst den größten Opfern, geben sich geläutert und machen der ganzen Welt Vorhaltungen, da sie ja durch die eigenen Verbrechen zu einem höheren moralischen Level aufgestiegen sind.

    Achja, ich hab nicht einmal das Wort Rassismus in der Doku gehört. Typisch deutsch, Deutsche sind nicht rassistisch...
     
  4. 22. August 2012
    AW: 20 Jahre Rostock-Lichtenhagen: Das große Verdrängen

    Ich glaube Rostock Lichtenhagen und viele andere Ereignisse haben gezeigt das die Deutschen die Zuwanderungspolitik ihrer Regierung zumindest in vielen Teilen ablehnen aber man wendete sich eher gegen die eigenen Bürger und verlangte mehr Toleranz anstatt über eine Lösung der Probleme die durch die Migration entstanden sind nachzudenken, weil unsre Herren Politiker ja diesen Schuldkult der Umerziehung predigen.
     
  5. 22. August 2012
    AW: 20 Jahre Rostock-Lichtenhagen: Das große Verdrängen

    Warum werden wir deutsche eig. immer so schnell als Neo-Nazis bezeichnet, ich meine andere Länder, wie z.b Russland sind doch auch sehr rassistisch, bzw. wollen auch nicht unbedingt ausländer im Land haben..
     
  6. 22. August 2012
    AW: 20 Jahre Rostock-Lichtenhagen: Das große Verdrängen

    Wer bezeichnet die deutschen immer schnell als neo-nazis und welche deutschen meinst du ,die gesamte bevölkerung oder nur solche wie oben in den dokus ? Auch rassisten in russland , amerika und anderen ländern werden als nazis bezeichnet , kommt doch fast jede woche eine doku auf ntv oder n24 ueber die neo-nazis in russland oder usa.
     
  7. 22. August 2012
    AW: 20 Jahre Rostock-Lichtenhagen: Das große Verdrängen

    Ja, ich meine es generell, das ein Ausländer einen deutschen ganz schnell als Neo-Nazi bezeichnet, sobald dieser eine kritische Bemerkung auf eine andere befölkerungsgruppen macht. Zwischen Neo-Nazi und einem Rassisten liegen doch gewaltige unterschiede, ich meine wenn ich sage: Deuschland Deutschland über alles auf der Welt, bin ich weder Rassistisch noch Neo-Nazi. Aber, von aussenstehenden (sprich Ausländern) wird man sofort als Nazi bezeichnet, wenn diese Situation aber jetzt umgekehrt ist, so ist das natürlich selbstverständlich, wenn man sie dann darauf hinweisen würde, wäre man auch wieder direkt Rassistisch oder Nazistisch.

    Ich sauge mir das nicht aus den Fingern, ich habe die Beobachtung schon des öfteren gemacht und Freunde von mir haben es auch bestätigt, klar sind nicht alle so, aber oft wird man mit so etwas in Verbindung gebracht..
     
  8. 22. August 2012
    AW: 20 Jahre Rostock-Lichtenhagen: Das große Verdrängen

    Wenn es ein (so wie du es hinstellst) ständig auftretendes Phänomen ist, dass du als Nazi bezeichnet wirst, so solltest du dir möglicherweise mal Gedanken machen, ob du nicht irgendwas falsch machst.
     
    1 Person gefällt das.
  9. 22. August 2012
    AW: 20 Jahre Rostock-Lichtenhagen: Das große Verdrängen

    Weil der Ausländer und der Deutsche es gelernt hat, dass die Bezeichnung Nazi ein Totschlag-Argument ist.

    Wird irgendeine deiner Äusserungen in den Zusammenhang mit Nazitum gesetzt, dann bist du in der schlechteren Position und die meisten die um ihr öffentliches Image bemüht sind, werden sich abwenden um nicht gleich mit von der einsetzenden Nazi-Jagd betroffen zu sein.
     
  10. 22. August 2012
    AW: 20 Jahre Rostock-Lichtenhagen: Das große Verdrängen

    Komisch, dass ich auch ne Zeit lang mit Bomberjacke usw. rumgerannt bin und nie hat jemand zu mir Nazi gerufen. Also irgendwie kann da was nicht stimmen.

    B2T, tja 20 Jahre Rostock-Lichtenhagen und was hat sich in Deutschland verändert? Nichts. Die Politik hat sich den Problemen nicht spürbar angenommen.
    Weder eine überarbeitete Einwanderpolitik, noch eine Förderung für Integration. Stattdessen wird auf alles und jeden eingehackt, der diesbezüglich Kritik äußert.
     
    1 Person gefällt das.
  11. 31. August 2012
    AW: 20 Jahre Rostock-Lichtenhagen: Das große Verdrängen

    Jungle
    Deutsches Gedenken -> deutsche Ideologie.
    Ekelhaft in ihrer Gänze, stets aus Schuldabwehr und Entschuldigungsversuche für widerliche Nazitäter und dem genauso widerlichen applaudierendem Mob bestehend.
     
    1 Person gefällt das.
  12. 31. August 2012
    AW: 20 Jahre Rostock-Lichtenhagen: Das große Verdrängen

    Ich hätte noch ein Ritterkreuz mit Eichenlaub drangehängt.
     
    2 Person(en) gefällt das.
  13. 31. August 2012
    AW: 20 Jahre Rostock-Lichtenhagen: Das große Verdrängen

    Hierzu möchte ich einen Kommentar zu dem Thema auf Zeit.de wiedergeben, der so ziemlich genau den Nagel auf den Kopf trifft.

    Kommentar Nr. 3
    Lichtenhagen: Der Eiche nicht gewachsen | ZEIT ONLINE

    Hauptsache man hat wieder sinnlos irgendwas beschädigt.

    Zum restlichen Artikel: Schon ziemlich viel Müll. Aber passt ja zum Hass auf Deutsche. Aber konkrete Vorschläge, wie man es denn besser machen sollte kommen nicht. Konstruktive Kritik war und ist aber nie die Stärke von Radikalen.
     
    1 Person gefällt das.
  14. 31. August 2012
    AW: 20 Jahre Rostock-Lichtenhagen: Das große Verdrängen

    Den Artikel von Access müsst ihr gar nicht ernstnehmen, der stammt aus der Jungle World, das ist pure, antideutsche Propaganda.
    Diese bescheuerte Argumentation, indem man die Eiche nur als "eingedeutschtes Symbol" sieht...
    was ist so schlimm daran, sie einfach als Symbol des Gedenkens an die damaligen Angriffe auf das Flüchtlingsheim zu sehen ?!

    Ich finde es ja unglaublich antifaschistisch, wenn man einen Baum fällt, der als Gedenken an die Opfer gepflanzt wurde...

    Da wird mal wieder gemeint, man könne sich mit seiner Meinung prinzipiell über die Anderer erheben und sei die moralische Instanz schlechthin, die entscheidet, was gut ist und was nicht.

    Nur weil ihr (ja, damit meine ich jetzt einfach mal ganz stereotypisch Antifas/Anti-Ds) meint, dass eine Eiche unangebracht ist, habt ihr noch lange nicht das Recht dazu, anderen diese Meinung aufzuzwingen, indem ihr besagte Gedenkeiche einfach fällt, nur weil ihr euch irgendwelche kranken Hirngespinste zusammengeschustert habt.

    Dieser Gedanke, dass man einfach über alles richten kann (und das über den Wille der demokratischen Mehrheit hinweg) ... ist einfach nur ekelerregend.
     
    3 Person(en) gefällt das.
  15. 31. August 2012
    AW: 20 Jahre Rostock-Lichtenhagen: Das große Verdrängen

    Die Eiche kann logischerweise Symbol für mehrere Dinge sein, doch in diesem Kontext ist sie einfach unangebracht, weil sie nun mal auch Symbol für das Deutsche ist, u.a. das Deutsche, das mit eingepisster Jogginghose, Deutschlandtrikot und mit zum Hitlergruß ausgestreckter Hand gegen Asylanten angeschrien hat:

    Bild entfernt nach Aufforderung: Die Urheberschaft finden Sie hier:
    Martin Langer | Fotografie | Hamburg | www.Langerfoto.de

    {img-src: http://24.media.tumblr.com/tumblr_m93ln8ofU61qc0vl1o1_500.jpg}​

    (Ein Hakenkreuz als Denkmal für die während des Zweiten Weltkrieges ermordeten Juden wäre doch genauso absurd; dass das Hakenkreuz noch für andere Dinge steht, ändert daran gar nichts.)
     
  16. 1. September 2012
    AW: 20 Jahre Rostock-Lichtenhagen: Das große Verdrängen

    Kommentar ist schon deswegen Blödsinn, weil Quercus Rubra aus Amerika stammt :lol:
    Das Absägen war auf jeden Fall die beste aller Lösungen, stört sie doch das selbstgefällige Gedenken der Deutschen und zeigt ihnen, dass man es ihnen nicht glaubt.
     
  17. 1. September 2012
    AW: 20 Jahre Rostock-Lichtenhagen: Das große Verdrängen

    Wenn es eine Quercus Rubra wäre, dann wäre das Absägen ja noch bescheuerter, weil es dann keine Deutsche Eiche wär, sondern eine Roteiche. Eine Deutsche Eiche ist die Quercus robur, die Stieleiche. Und ich habe nicht gelesen, dass es eine Roteiche ist.

    Du weißt schon, dass die Eiche nicht nur für die Deutschen gedacht ist, sondern für alle. Somit war der Baum für alle zum Gedenken. Gerade Opfer sollen an solchen Gedenkstätten Trost finden.
     
  18. 1. September 2012
    Zuletzt bearbeitet: 1. September 2012
    AW: 20 Jahre Rostock-Lichtenhagen: Das große Verdrängen

    Populistischer Schnulli, fällt dir nix besseres ein ?

    Rassismus ist NICHT auf Deutsche beschränkt und in diesem unserem Land gibt es immer noch mehr Verkehrstote, als durch Rassismus.

    Jeder Politfreak, der meint Asylheim in einer sogenannten NOGO AREA hinstellen zu müssen macht sich
    doch wohl direkt Schuldig.

    -Verleitung bzw. Anstiftung zu einer Straftat nennt sich das.

    Keiner würde Auf die Idee kommen, ein Kind in eine Zelle mit 20 ****philen zu sperren.

    Hier zu sagen, Rassismus ... Typisch Deutsch ist genau das, Wogegen hier gewettert wird ...
    nämlich Rassismus.

    Statt die Toten ruhen zu lassen, um eine weiterentwicklung voranzutreiben(bzw. Ihr nicht Steine in den weg zu legen), werden hier wieder nur Scheinheilige Krokodils-Tränchen vergossen und damit das Thema .. SOWIE
    der (F)Akt wieder Aufgefrischt.

    Think about it.

    Just my 2 cents


    grüz
    KK
     
    1 Person gefällt das.
  19. 1. September 2012
    AW: 20 Jahre Rostock-Lichtenhagen: Das große Verdrängen

    Echt? Ich dachte immer, Quercus Petrea kommt viel öfter vor in Dtl. Ich weiss es sogar. Ich verrate Dir jetzt mal was: Es gibt die deutsche Eiche gar nicht, die Stieleiche ist nur eine Eichenspezies von zweien, welche hier wächst.
    Genau und für die Opfer in London, die von deutschen Bombern massakriert wurden, stellen wir demnächst das eiserne Kreuz auf.
     
  20. 1. September 2012
    AW: 20 Jahre Rostock-Lichtenhagen: Das große Verdrängen

    Nun wird aber die Stieleiche auch Deutsche Eiche genannt. Dass das nicht so ganz richtig ist, weil die Eichen ja nicht ausschließlich in Deutschland wachsen, ist dir ja bestimmt selber klar. Ändert aber nichts dadran, dass die Stieleiche auch Deutsche Eiche genannt wird.

    Weil die Deutsche Eiche ein Nationalsozialistisches Symbol ist? Nur weil umgangssprachlich irgendwo "deutsch" dransteht heißt das nicht, dass dies irgendwie national geschweige denn rassistisch gedacht ist.

    Die Täter haben sich ja bestimmt mit den Opfern von damals abgesprochen, weil sie den Baum bestimmt auch als Beleidigung und Provokation ansehen. Achne....denen ist es wohl, wie vielen anderen Scheißegal was für eine Art Gedenkstätte es ist, hauptsache es gibt eine. Und sie sollte nicht zerstört werden. Das haben deine Gedankenfreunde leider getan. Schafft weiterhin keine Sympathien für ein solch intolerantes Pack.
     
  21. 1. September 2012
    Zuletzt bearbeitet: 1. September 2012
    AW: 20 Jahre Rostock-Lichtenhagen: Das große Verdrängen

    Den Menschen ist es mit sicherheit nicht scheiß egal was für eine art "Gedenkstädte" das ist. Und da die Opfer bereits alle abgeschoben sind können wir sie leider nicht fragen. Diese 0815 "Gedenkstädte" in form eines Baumes wird den Vorfällen nicht gerecht und dient rein dazu möglichst schnell grass über die Sache wachsen zu lassen. Ganz nach dem Motto "das nötigste wurde getan".

    Hat man den Baum jetzt tatsächlich gefällt? Hab das nicht mitbekommen finde ich aber gut.
     
  22. 1. September 2012
    AW: 20 Jahre Rostock-Lichtenhagen: Das große Verdrängen

    Ich habe ja nichts gegen konstruktive Kritik. Nur dann bringt sie auch. Was wäre denn den Vorfällen gerecht geworden? Warum wurde das den Verantwortlichen nicht vorgeschlagen?

    Warum zerstört man dann trotzdem das, was geschaffen wurde?
     
  23. 1. September 2012
    AW: 20 Jahre Rostock-Lichtenhagen: Das große Verdrängen

    Bauet auf und reisset nieder, so habt ihr Arbeit immer wieder.

    Das frage ich mich auch schon seid Jahren. Schliesse mich deiner Frage daher mal an.
     
  24. 1. September 2012
    AW: 20 Jahre Rostock-Lichtenhagen: Das große Verdrängen

    Weil die deutsche Eiche nunmal eines der Symbole für deutschtümmelnden Naionalismus überhaupt ist. Was man in den Medien so liesst, härtester Baum der Welt, höchste Qualität, passend zur deutschen Arbeit usw. ist teilweise richtig ekelhaft (und vom Holz her gesehen auch richtig falsch). Deswegen stellt man keine deutsche Eiche als Gedenken für ein von Deutschen verübtes Verbrechen auf. Fertig.

    Btw., der typisch deutsche Baum wäre fagus silvatica, Rotbuche.
     
  25. 2. September 2012
    AW: 20 Jahre Rostock-Lichtenhagen: Das große Verdrängen

    Die Eiche ist ein Baum. Sonst nichts. Jeder der was anderes behauptet hat nicht mehr alle Latten am Zaun.

    Zudem ist eine wohlgewachsene Eiche ein sehr ästhetischer Baum, also bestens geeignet für einen Gedenkzweck.

    Diese absurde Diskussion um die "deutsche" Eiche zeigt nur das kranke Denken der Kritiker.
     
    1 Person gefällt das.
  26. Video Script

    Videos zum Themenbereich

    * gefundene Videos auf YouTube, anhand der Überschrift.