Vor- und Nachteile der Praxisgebühr

Galatasaray1905 · 11. November 2012

Hey

Hm, mich wundert das, dass noch kein Thema hinsichtlich der Praxisgebühr, die ja nun bekanntlich wegfällt, erstellt worden ist.

Was habt ihr über Vor- und Nachteile der Praxisgebühr zu berichten?
Wieso war die damals soo gut und wird nun auf einmal abgeschafft mit welchem Hintergrund?
Ist das Krankenhaustagegeld auch ein Instrument der Praxisgebühr und wird jetzt abgeschafft?
Mögliche Auswirkungen auf div. staatl. Anstalten?

MfG

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analprolaps · 11. November 2012

AW: Praxisgebühr

2013 ist wahljahr,mit der abschaffung haben sie ein ganz klares ja geschaffen, was wohl auch sinn und zweck des ganzen war.
bin ganz klar dafür. vier von zehn arbeitsstunden gehen allein flöten um berichte zu schreiben .welche niemanden etwas bringen. in der zwischenzeit hätte man diverse behandlungsstrategien besprechen können oder sich wirklich um den patienten kümmern. mir fehlt die zeit vom menschlichen her , einfach um zu wirken. das betreuungsgeld hingengen sehe ich etwas kritisch und halte es einfach für blöde. es fördert die arbeitslosigkeit bzw bietet eine entschuldigung sinnfrei und bezahlt zu hause zubleiben. dabei wird das wohl der kinder hinten angestellt und die isolation gefördert.ganz klares nein.das kind, als mensch braucht austausch mit gleichgesinnten um sich zu entwickeln und man sollte die hartzer nicht noch begünstigen

APEX · 11. November 2012

AW: Praxisgebühr

Ich denke eher, das viele Leute nichtmehr so oft zum Arzt gegangen sind und deshalb die Einnahmen der Arzneimittelindustrie, Mediziner usw. auf der Strecke blieben.

http://www.ecpol.vwl.uni-muenchen.de/downloads/wipo2/wise09_10/praxisgebuehr.pdf

Wir brauchen kranke Menschen...

XXXLutz · 11. November 2012

AW: Praxisgebühr

@ APEX:

Das war doch eben der Sinn dieser Gebühr.

Finde jetzt leider keine richtig guten Daten, aber im Radio(Deutschlandfunk) kam neulich, dass es nichts gebracht hat und die Deutschen immer noch andauernd zum Arzt rennen.
Quasi nach dem Motto, wenn ich schon gezahlt habe dann erst recht.

MfG

eSo · 11. November 2012

AW: Praxisgebühr

Ziele der Praxisgebühr sind:

- Stärkung der Eigenverantwortung der Versicherten für ihre Gesundheit: bei Bagatellfällen (Schramme, blauer Fleck) soll nicht gleich der Arzt aufgesucht werden.
- Reduzierung der ,,Selbstüberweisungen": die Versicherten sollen Fachärzte, mit vergleichsweise teureren Behandlungen, möglichst nur nach Überweisung durch den Hausarzt (sachverständig für eine Abgrenzung) aufsuchen.
- Kurzfristige finanzielle Entlastung der gesetzlichen Krankenversicherung: das Bundesgesundheitsministerium hofft auf zusätzliche Einnahmen von 2,6 Milliarden EUR jährlich.

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Folgen der Praxisgebühr

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Eine nachhaltige Einsparwirkung zeigt sich nicht. Schon im Jahr 2007 werden Fallzahlen genannt, die auf dem Niveau von 2003, dem Jahr vor der Einführung der Praxisgebühr, liegen. In den vier Jahren seit ihrer Einführung habe die Praxisgebühr der GKV etwa 6,5 Milliarden EUR Einnahmen verschafft.[11] Für das Jahr 2008 weist die im Jahr 2010 vorgestellte GEK-Studie sogar 18,1 Arztkontakte pro gesetzlich Versichertem auf,[12] während es 2007 noch 17,7 waren. Es wird vermutet, dass angesichts der durchschnittlichen Zahl von 45 Patienten/Tag/Arzt, d. h. rechnerisch nur 8 Minuten Behandlungsdauer pro Patient, zu wenig Zeit für die Konsultation bleibt und somit etliche Folgetermine notwendig sind. Laut Frankfurter Rundschau vom 20. Januar 2010 wollen Union und FDP "die Abgabe demnächst auf ihre "Steuerungswirkung" hin überprüfen. Auch Ärzteverbänden ist die Gebühr wegen ihres bürokratischen Aufwands ein Dorn im Auge."[13]

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Nachzulesen auf einer halbwegs seriösen Quelle: Praxisgeb%C3%BChr

Tion · 11. November 2012

AW: Praxisgebühr

Praxis gebühr is weg, tja für mich ändert sich da nich viel da ich eh selten zum Arzt gehe. Jedoch immer erst zum Hausarzt rennen zu müssen und sich ne überweisung zu holen, obwohl klar is das man mit einer Lungenentzündung zum HNO muss is fraglich... Auserdem wird so der Faktor Patient auf mehere Ärzte verteilt was es wohl auch stressfreier macht.
Desweiteren haben die Krankenkassen sowieso so fette schwarze zahlen geschrieben das man die Praxisgebühr nicht mehr mit dem Argument stützen kann, die haben ja kein Geld.

Naja kommt was neues beknacktes von den Krankenkassen, ich bin gespannt.

Genital · 11. November 2012

AW: Praxisgebühr

Es müssen weder sämtliche Lungenentzündungen zum HNO, noch und vor allem erkennt jeder Patient eine Lungenentzündung. Das Hausarztmodell finde ich nicht schlecht. Für die weitgehend eindeutigen Sachen (Augenheilkunde, Gynäkologie, Zahnheilkunde) gilt's nicht, vieles können Allgemeinmediziner ohne weitere Überweisung klären, der Rest wird zumindest richtig überwiesen.

Die Praxisgebühr ist offensichtlich Mist, da braucht man nicht lang drüber reden: Mehr Bürokratie, die nicht anständig ausgeglichen wird, nicht weniger Arztgänge.

Tion · 11. November 2012

AW: Praxisgebühr

Das meinte ich auch damit, mir viel nur gerade nichts besseres ein, aber es is genau das was ich meine.

bushido · 11. November 2012

AW: Praxisgebühr

Aus Sicht der Krankenkassen war das kein Mist. Die haben sich daran gesundgestoßen.

---------

Letztlich ist das Teil, als Wahlgeschenk an den dt. Michel, abgeschafft worden, also kein Grund weiter darüber zu diskutieren. Wenn sie merken, daß sie mehr Geld brauchen, kommt schon wieder etwas vergleichbares.

Winans · 11. November 2012

AW: Praxisgebühr

Die ursprüngliche idee, nämlich eine praxisgebühr einzuführen, um das hypochondrisch veranlagte deutsche Volk ein bisschen im zaum zu halten, ist ja schon an der konstruktion gescheitert. 2004, als die Praxisgebühr eingeführt wurde, schrieben zumindest alle gesetzlichen Krankenkassen schon seit jahrzehnten rote zahlen. Hinzu kommt, dass, gemessen an deutschen maßstäbden, das medizinische Versorgungsnetz schlichtweg überlastet war. Also entschied man sich die Patienten durch Geld vom notwendigen oder auch unnotwendigen Arztbesuch fernzuhalten. Man hat sich damals auf einen politischen "Kompromiss" geeinigt, der jedoch das Problem nicht gelöst hat und nur auf parteipolitische füße gestellt war. Ürsprüngliche wollte die cdu/csu auf jeden arztbesuch eine gebühr von 10 euro erheben. Dies hätte in der tat zur entlastung der gesetzlichen Krankenkassen beigetragen und hätte mit sicherheit auch dafür gesorgt, dass sich der ein oder andere 2 mal überlegt wegen jedem Schnupfen zum arzt zu rennen. Die SPD vertrat die jetzt noch übliche Praxis von 10 euro pro quartal etc... die Oppositon hat alles aufgrund "sozialer" unverträglichkeit abgelehnt!

Heute haben wir die situation, dass die 10 euro pro quartal überhaupt nix bewirkt haben, denn jeder der pro quartal 10 euro bezahlt wird dies dann auch in diesem zeitraum gnadenlos ausnutzen. Von daher eine kluge entscheidung, die praxisgebühr abzuschaffen, weil sie ihren zweck verfehlt hat. Jedoch bin ich mir im klaren darüber, dass besonders die FDP gerade jetzt eibne Abschaffung nur aus wahltaktischen erwägungen beschlossen hat. die praxisgebühr entpuppte sich nämlich schon ein halbes jahr nach der einführung als unsinnig.

Genital · 11. November 2012

AW: Praxisgebühr

Da hast du mich jetzt falsch verstanden: Für genannte Beispiele (Augenheilkunde, Gynäkologie, Zahnheilkunde) gilt das Hausarztmodell nicht, da braucht's also auch wirklich keine Überweisung; Notfälle selbstverständlich sowieso nicht. Für sämtliche anderen Fachbereiche halte ich den vorgeschalteten Gang zum Hausarzt für sinnvoll.

Mea culpa! An die Jungs habe ich gar nicht gedacht

Sonderk!nd · 13. November 2012

AW: Praxisgebühr

Zitat von Winans: ↑

Die ursprüngliche idee, nämlich eine praxisgebühr einzuführen, um das hypochondrisch veranlagte deutsche Volk ein bisschen im zaum zu halten, ist ja schon an der konstruktion gescheitert. 2004, als die Praxisgebühr eingeführt wurde, schrieben zumindest alle gesetzlichen Krankenkassen schon seit jahrzehnten rote zahlen. Hinzu kommt, dass, gemessen an deutschen maßstäbden, das medizinische Versorgungsnetz schlichtweg überlastet war. Also entschied man sich die Patienten durch Geld vom notwendigen oder auch unnotwendigen Arztbesuch fernzuhalten. Man hat sich damals auf einen politischen "Kompromiss" geeinigt, der jedoch das Problem nicht gelöst hat und nur auf parteipolitische füße gestellt war. Ürsprüngliche wollte die cdu/csu auf jeden arztbesuch eine gebühr von 10 euro erheben. Dies hätte in der tat zur entlastung der gesetzlichen Krankenkassen beigetragen und hätte mit sicherheit auch dafür gesorgt, dass sich der ein oder andere 2 mal überlegt wegen jedem Schnupfen zum arzt zu rennen. Die SPD vertrat die jetzt noch übliche Praxis von 10 euro pro quartal etc... die Oppositon hat alles aufgrund "sozialer" unverträglichkeit abgelehnt!

Heute haben wir die situation, dass die 10 euro pro quartal überhaupt nix bewirkt haben, denn jeder der pro quartal 10 euro bezahlt wird dies dann auch in diesem zeitraum gnadenlos ausnutzen. Von daher eine kluge entscheidung, die praxisgebühr abzuschaffen, weil sie ihren zweck verfehlt hat. Jedoch bin ich mir im klaren darüber, dass besonders die FDP gerade jetzt eibne Abschaffung nur aus wahltaktischen erwägungen beschlossen hat. die praxisgebühr entpuppte sich nämlich schon ein halbes jahr nach der einführung als unsinnig.

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Ist doch das selbe wie bei einer Attestpflicht vom Arbeitgeber...

Ich war wegen einer kaputten Schulter 6 Wochen fast am Stück krank, nicht ganz, weil ich auf meine abschlussprüfung zugehe und deshlab immer mal wieder für 2 Tage was gemacht habe um alle Fristen halten zu können....
So nunn kam der auf die Idee 30 Tage = Attestpflicht.
Schön, nun gehe ich wegen zB Kreislaufproblemen zum Arzt, weils mir wirklich beschissen geht, ergebnis, ich wäre 1 Tag zu hause geblieben, der Arzt macht darauf 2 oder 3 damit es wirklich weg ist... wuhu somit wird es mehr und nicht weniger, was der eigentliche Sinn sein sollte... Ich finds gut das es abgeschafft wird, das Hausarztmodel sollte aber bestehen bleiben, außer vll bei Standartsachen wie zB die alle paar Monate durchgeführte Untersuchung beim Gynäkologen.

Wenn Leute etwas tun müssen nutzen sie es danach auch aus...

Punky · 7. Dezember 2012

AW: Vor- und Nachteile der Praxisgebühr

Man sollte sich vielleicht eher darum Gedanken machen, ob es nicht sinnvoller wäre zu diskutieren, ob die Zwei-Klassen-Medizin ausgediehnt hat. Ich hab in meinem Bekanntenkreis erfahren, wie sich Leute für die 10EUR-Praxisgebühr eingesetzt haben, aber selbst Privatpatienten sind. Wenn alle Menschen in eine Kasse zahlen, ggf. verbunden mit einem geringen Anstieg der Beitragsbemessungsgrenze wäre die Praxisgebühr mehr als unnötig.

2-Klassen-Systeme gehören ins 19. Jahrhundert - das gilt auch für die Rente/Pension!

Im Übrigen fällt es mir schwer Beiträge von denjenigen ernst zu nehmen, die die EU kritisieren wollen, aber deren Gründungsjahr nicht wirklich kennen!

Galatasaray1905 · 16. Dezember 2012

AW: Vor- und Nachteile der Praxisgebühr

Ja klar kann man auch über das Thema interessieren. Den Denkanstoß hast du schon gegeben. Warten wir mal ab.

APEX · 16. Dezember 2012

AW: Vor- und Nachteile der Praxisgebühr

Dann erkläre es doch mal den Leuten. Glaubst du die hören dir zu? Solange das Benzin relativ günstig aus der Zapfsäule kommt und das kühle Bier den RTL Fernsehabend versüsst wirst du da keinen hinterm Ofen hervorlocken.

Ich gebe die jedoch teilweise Recht, jedoch wie stellst du dir das vor das zu Bewerkstelligen? Dafür ist die Erhabenheit in der Bevölkerung noch viel zu groß.
Denkst du Mr. Chairman of XY will in der selben Kiste sitzen wie Arno Dübel :lol:

Ähm...gut das es nicht hauptsächlich auf die Gründung der Union bezogen war.
Was ich viel trauriger finde, ist die Tatsache, das mich bis jetzt sonst niemand darauf angesprochen hat ausser du

Man hätte aber auch nett fragen können, dann hätte ich dir gesagt das ich die Gründung der EGKS meinte. evtl. nicht passend in der Signatur aber who cares

Gruß

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