Überwachung: Kritik an innerdeutschem Mail-Netz

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von Manyl, 20. Oktober 2013 .

Schlagworte:
  1. 20. Oktober 2013
    EU-Kommissarin fordert Schutz vor Überwachung und ist gegen ein innerdeutsches E-Mail-Netz der Telekom.

    Die Telekom plant zum Schutz vor Überwachung eine nationale Cloud und ein innerdeutsches E-Mail-Netz. Die EU-Kommissarin für die Digitale Agenda, Neelie Kroes, ist dagegen. Daten in nationale Grenzen einzusperren, sei wirtschaftlich nicht sinnvoll.

    Quelle: Schutz vor Überwachung: Kroes ist gegen innerdeutsches E-Mail-Netz der Telekom - Golem.de


    Warum bitte will die EU sich in dieses Geschäft einmischen? Wenn Mail von .de nach .de geht ist das doch völlig sinnfrei, das über die gesamte Welt verteilt zu machen. Ist doch erstmal logisch, dass diese Mail Deutschland gar nicht verlassen möchten.

    In Hinblick auf die NSA-Affäre finde ich die Idee der Telekom dazu eigentlich gut, das macht die Sache insgesamt vermutlich nur wenig sicherer oder "weniger abhörbar" aber setzt doch klare Zeichen.


    Aber was mich eigentlich daran stört, was die werte Frau Kroes sagt: "Wir können den globalen Markt nicht erobern, wenn wir unsere Daten in nationalen Grenzen einsperren."
    WAS bitte ist an MAILING-VERKEHR interessant für den globalen Markt? Sieht für mich stark nach einer "och menno, dann können wir nicht mehr spionieren"-Nummer aus, als nach einer sinnvollen Argumentation. (Zumal man sich da von einer Politikerin sagen lassen muss, die in illegale Geschäfte verwickelt war, siehe TCR-Affäre oder Kriegsschiffverkauf.....da fehlen mir alle Worte)


    Oder seh ich das jetzt so falsch? Meinungen?
     
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  2. 20. Oktober 2013
    AW: Überwachung: Kritik an innerdeutschem Mail-Netz

    Da geht es um Gesetze, die dir letztendlich verbieten könnten ausländische Server für den Emailverkehr zu nutzen. (Oder man wälzt diese Verpflichtungen auf die Dienste ab)

    Google müsste also seine Dienste für deutsche Nutzer auf Deutschen Clouds betreiben. Wenn wir da mit der Email anfangen was kommt als nächstes?

    Eine Zentralisierung von Daten in jeweiligen Ländern durch Gesetze, das ist ähnlich wie in China oder Iran wo der Staat alles selbst Überwachen will.

    So habe ich das zumindest aufgefasst.

    Das Argument mit der NSA ist einfach nur ein Sinnfrei, dann diese innerdeutsche Cloud würde das Ausspähen eher noch vereinfachen. Wer sagt den das nur die NSA alles alleine macht? Dazu gehören alle Verbündeten.

    Wie die EU-Kommisarin auch sagte, eine solche Cloud schützt die Privatsphäre von Bürgern auch nicht besser, das ist ein Trugschluss - der Bürger muss sich selbst um den Datenschutz kümmern, es darf nicht der Eindruck bestehen man sei in der deutschen Cloud dann sorglos sicher.

    Ganz einfach, wenn GMX oder WEB viele Kunden im Ausland hat, und die alle gezwungen werden jeweils eine eigene Cloud im Inland zu verwenden wäre das sehr schlecht für die, gleiches gilt natürlich für US Anbieter wie Facebook und Google.

    Das Erschwert also den Markt in diesem Bereich, hilft aber nichts.

    Die Umsetzung könnte also so aussehen das Email-Verkehr bzw Senden und Empangen nur noch in dieser innerdeutschen Cloud möglich sein wird, alles andere wird von einer Firewall geblockt. So wie in China halt auch.


    Fiktion:

    Wenn man jetzt weiter Denkt, könnte man mit dieser Nationalisierung von Datentraffic alle Gesetzt im Internet erzwingen, das wäre das Ende der Netzneutralität. So kennt man das bis heute nur von Regimen die Verschlüsselung verbieten und den Datenaustausch mit dem Ausland stark überwachen oder gar verbieten.

    Damit könnte man auch effektiv Fileshareing untergraben.

    Die Telekom scheint bewusst oder unbewusst also Vorteile für die Copyrightlobby zu schaffen, auch die Drosselung könnte ein Anzeichen dafür sein.
     
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