Frankreichs radikale Rechte im Aufwind

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von n0b0dy, 10. November 2013 .

  1. 10. November 2013
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    Frankreichs Rechte im Aufwind
    Unter Marine Le Pen ist die Nationale Front für viele Franzosen wählbar geworden. Damit liegt die rechtsextreme Partei im europäischen Trend. Europas etablierte Parteien denken mit Unbehagen an die Europawahl.

    0,,17155539_303,00.jpg
    {img-src: //www.dw.de/image/0,,17155539_303,00.jpg}


    Deutschland hat ja mit der AfD nun auch das Potential zu einer Partei am rechten Rand. Man kann nur immer wieder den Kopf schütteln über die absolute Geschichtsblindheit der Menschen. Der Nationalismus hat nun wirklich genug Blutspuren hinterlassen.
    Neben der üblichen nationalistischen Hetze gegen Migrant*innen und gegen Europa sowie rechtsradikalen Standardforderungen wie der Todesstrafe ist der Wandel der FN vom Wirtschaftliberalismus zum sozialdemagogischen Etatismus interessant. In den 80er machte der FN vor allem Stimmung gegen zu hohe Steuern und den Sozialstaat, mittlerweile gegen das "Großkapital".
    Schaut man sich die Forderungen genauer an wird aber schnell deutlich, dass das mit emanzipatorischer Politik nichts zu tun hat. Am neuen Arbeitsgesetz wird nicht nur (richtigerweise) kritisiert, dass es die Konzerne begünstigt, auch das einzige Zugeständnis an die Arbeiter*innen wird angegriffen: Die stärkere Besteuerung von befristeten Verträgen, um die Prekarisierung zumindest etwas einzudämmen. Diese unterstelle den Unternehmen ein schuldhaftes Verhalten, und „belastet besonders die mittelständischen Betriebe“.
    Der Wandel zeigt sich auch in der Bildungspolitik. Früher zog der FN katholische Privatschulen dem staatlichen System vor, heute scheint er sich mit letzterem angefreundet zu haben. Dieses soll allerdings stärker Disziplin und Ordnung vermitteln sowie die Selektion durch getrennte Schulzweige und Noten verstärkt werden. Aus dem Euro will man natürlich auch raus und den Franc dann um 20 Prozent abwerten. Ab in den Wirtschaftskrieg.
    Da kanns einem vor der Europawahl tatsächlich nur grauen.
     
  2. 10. November 2013
    AW: Frankreichs radikale Rechte im Aufwind

    Braucht man sich nicht zu wundern. Gibt eben keine Alternative und Mr. Hollande mit seiner Gefolgschaft hats eben mächtig versemmelt.
     
  3. 10. November 2013
    Zuletzt bearbeitet: 10. November 2013
    AW: Frankreichs radikale Rechte im Aufwind

    Das ist die Konsequenz aus dem Versagen der etablierten Parteien und vor allem deren Wählern, die nicht verstehen wollen, daß eine "Rettung" ihres geliebten Systems nur dann möglich ist, wenn zu nationalen Währungen zurückgekehrt und abgewertet wird, sowie Schulden erlassen werden. Sie wollen einfach nicht verstehen, daß manchmal ein Schritt zurück hilfreich und notwendig ist, um in der Folge zehn nach vorne zu machen.

    Sie hören ja nicht mal auf ihre eigenen "Götter".

     
  4. 10. November 2013
    AW: Frankreichs radikale Rechte im Aufwind

    Da es von einem ehem. FED Chef kommt, wundert mich das nicht, dass er kritisch gegenüber der EUROzone ist. Immerhin besteht für die kein Interesse das in Europa eine neue Wirtschafts- und Währungs-Macht entsteht die nicht der FED unterliegt.

    Zugleich sagt er das die heutige Form wahrscheinlich keinen Fortbestand hat, er ist aber ebenfalls realistisch genug um zu sagen das sich etwas ändern muss und zwar mit Deutschland als Vorbild.

    -> Zitat aus dem Kontext, ergibt mit deinen Kommentaren eine völlig falsche Information wieder.

    Wäre auch etwas seltsam wenn du jemand von der FED zitierst ^^ außer wenn es sich gerade so ergibt, um die Anti-Europa Wirkung zu verbessern.
     
  5. 10. November 2013
    Zuletzt bearbeitet: 10. November 2013
    AW: Frankreichs radikale Rechte im Aufwind

    Es gibt auch reichlich europäische Experten, die davor warnen. Leider wollen das die meisten Leute vor allem aus Angst vor der Zukunft nicht hören und verstehen, und das ist der Grund für das Erstarken von Parteien am rechten Rand.
     
  6. 10. November 2013
    AW: Frankreichs radikale Rechte im Aufwind

    Deshalb gibt es das Verhältnisswahlrecht (oder relatives Mehrheitswahlrecht) und % Hürden. Dennoch ist es natürlich immer ein Indikator einer gesunkenen Zufriedenheit.
    Die Gründe sind vielschichtig aber meist auf die relativ gesunkene Konsumkraft zurückzuführen oder mit anderen Worten ein stärkeres Ungleichgewicht bei der Kaufkraft.

    Ein ständiges auf und ab, das jedesmal die Fehler aufzeigt die aber nur zaghaft behandelt werden... Kapitalismus nach dem Maximalprinzip ist eben absolut keine Lösung.
    Europa muss den sozialen aber auch liberalen Kurs weiter einschlagen und die Solidarität und die Ordnung nachholen. Die Verpflichtungen und Verantwortungen müssen wieder von den Ländern eingehalten werden.

    Die Länder dürfen nicht nur aus dem Topf löffeln sondern sie müssen in den Topf rein.
     
  7. 10. November 2013
    AW: Frankreichs radikale Rechte im Aufwind

    Du wirst dich noch wundern, wenn du ernsthaft glaubst, daß sich dieser Trend verhindern läßt.

    Die Leute, die am System festhalten aber grundsätzliche volkswirtschaftliche Grundsätze ignorieren und laufend gegen diese verstoßen, werden den Preis für ihre Ignoranz zahlen.
     
  8. 10. November 2013
    Zuletzt bearbeitet: 10. November 2013
    AW: Frankreichs radikale Rechte im Aufwind

    Es gäbe immerhin die Front de gauche (Linksfront) um Jean-Luc Mélenchon. Die ist programmatisch vergleichbar mit der LINKEN in Deutschland. Scheinbar finden leider die Masse der Franzosen Nationalismus und Rassismus besser.
    Wobei man nicht glauben sollte nur weil es hier noch keine rechtsradikale Massenpartei gibt, dass es hier keinen Nationalismus & Rassismus gäbe.

    @bushido: Dein Zurück zum Nationalen löst nicht ein Problem. Nationale Währungen öffenen das Tor für Währungsspekulation. Der nationale Keynesianismus Frankreichs in den 80ern ist trotz nationaler Währungen im EWS grandios gescheitert. Ebenso trotz EWS, also koordinierter Ab/Aufwertungen, musste Großbritannien anfang der 90er wegen massiven Spekulationen gegen das Pfund aussteigen, was fast das ganze System zum Kollaps gebracht hätte. Es ist eine völlige Illusion zu glauben man könne dem globalen Kapitalismus im nationalen Rahmen noch ernsthaft was entgegensetzen.
    Darum ist es so wichtig, dass die Europawahl zu einer starken Linken führt.
     
  9. 10. November 2013
    AW: Frankreichs radikale Rechte im Aufwind

    Finde ich super, eine Multikulturelle Parteienlandschaft kann der Demokratie nur förderlich sein!
     
  10. 10. November 2013
    Zuletzt bearbeitet: 10. November 2013
    AW: Frankreichs radikale Rechte im Aufwind

    Das habe ich auch nicht geschrieben. Meine Aussage war:

    Das was du dir vorstellst, Abschaffung von Grenzen usw. (auch ich wünsche mir dies) läßt sich nur dann umsetzen, wenn die Grundvorrausetzungen dafür geschaffen wurden, allerdings haben diese mit dem heutigen Gesellschafts- und Finanzsystem nichts zu tun. Eine derartige Veränderung braucht in meinen Augen einen Auslöser "epischen" Ausmaßes.

    Darauf deutet nichts hin.
     
  11. 10. November 2013
    AW: Frankreichs radikale Rechte im Aufwind

    Die Linke in DE ist für MICH genauso nicht wählbar.
     
  12. 11. November 2013
    Zuletzt bearbeitet: 11. November 2013
    AW: Frankreichs radikale Rechte im Aufwind

    @Targa: Warum?
    @Sonderk!nd: Die Nazis ham die Demokratie abgeschafft, nur so zur Erinnerung.
    Täusch dich mal nicht. Erste Prognosen:
    "Der große Trend: Zu dem von vielen erwarteten generellen politischen Durchmarsch der Rechten wird es nicht kommen. Eher im Gegenteil. Anders als 2009 dürfte tendenziell diesmal die Linke profitieren.
    Der mit Abstand größten Fraktion, den Christdemokraten von der Europäischen Volkspartei (EVP), steht ein Schrumpfen von 275 auf 219 Mandate bevor. Mit starken Zugewinnen könnten nun aber 2014 sowohl die zweitstärkste Fraktion der Sozialdemokraten (S&D, von 194 auf 217 Sitze) als auch die Linksfraktion (GUE, 53 statt 35 Mandate) rechnen.
    Die Liberalen im Zentrum verlören hingegen 16 von 85 Mandaten, die Grünen würden nur noch auf 41 statt derzeit 58 Sitze kommen."

    EU-Wahl: Eher Linksruck statt Rechtsfront - EU - derStandard.at › International
    Abschaffung von Grenzen ist auch bei mir ein langfristiges Ziel. Aber ebenso wenn um kurz und mittelfristige Ziele geht brauchen wir einen linken Internationalismus und ein starkes, soziales & demokratisches Europa. Allein schon um internationale Steuerschlupflöcher zu schließen.
     
  13. 11. November 2013
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 11. November 2013
    AW: Frankreichs radikale Rechte im Aufwind

    -mindestlohn
    -st. martin
    -snowden &asyl
     
  14. 11. November 2013
    Zuletzt bearbeitet: 11. November 2013
    AW: Frankreichs radikale Rechte im Aufwind

    - Das St. Martins Ding war die wirre Privatmeinung eines NRW-Linken, völlig konträr der Parteilinie. Ich werd jetzt nich damit anfangen was Einzelleute aus anderen parteien schon fürn Schwachsinn verzapft haben.
    - Mindestlohn ist ja wohl das mindeste, um dem Lohndumping was entgegenzusetzem und wird nun wahrscheinlich sogar von der CDU&SPD verwässert eingeführt.
    - Snowden Asyl wär das einzig vernünftige für eine Regierung, die nicht ständig vor den USA buckeln würde. Als ob uns die NSA das ganze Ausmaß der Überwachung erzählen würde.
     
  15. 11. November 2013
    Zuletzt bearbeitet: 11. November 2013
    AW: Frankreichs radikale Rechte im Aufwind

    Komm schon Nobody ich bitte dich bei der Wortwahl muss einem der Sarkasmus doch schon ins Gesicht springen

    Also was politische Korrektheit und dieser Gleichschaltung von allem und jedem angeht bin ich ja selten mit der Linken einer Meinung aber was man gegen den Mindestlohn hat erschließt sich mir leider überhaupt nicht. Achja die Arbeitsplätze, verdammt ich kann mich dann entscheiden für meinen Friseur besuch nach Polen zu fahren anstatt 2EUR mehr hier zu zahlen. Lohnt sich für mich total bei 800km fahrt!
     
  16. 11. November 2013
    AW: Frankreichs radikale Rechte im Aufwind

    sry hier wird so viel grottiger Schwachsinn geschrieben, da übersieht man sowas schon mal.
     
    1 Person gefällt das.
  17. 11. November 2013
    AW: Frankreichs radikale Rechte im Aufwind

    magst du ja Recht haben aber komm schon es geht um Rechte und ich rede von Multikultureller Parteienlandschaft da hätte ich mehr von dir erwartet
     
  18. 12. November 2013
    AW: Frankreichs radikale Rechte im Aufwind

    Wie wärs denn mal, wenn man nicht einfach immer nur gegen die extrem Rechten (oder halt auch extrem Linken) wäre und sie am liebsten verbieten würde..

    Man könnte doch auch versuchen, und das ist die Aufgabe von den führenden Parteien, diesen extremen Parteien keinerlei Nährboden zu geben und dafür zu sorgen, oder es jedenfalls glaubhaft zu machen, dass man sich für das Volk einsetzt.

    Das geschieht jedoch nicht und somit sind extreme Meinungen, aus blinder Angst oder Wut vorprogrammiert. So einfach ist das.

    Da nützt es meiner Meinung nach nicht zu streiten, was "besser" oder "schlechter" ist.
     
  19. 12. November 2013
    AW: Frankreichs radikale Rechte im Aufwind

    Sagt der Kommunist ohne rot zu werden. :klatsch:


    Der Front National bringt den demokratischen Nationalismus des 21. Jahrhunderts.
    Marine le Pen wird die Hugo Chavez des Nationalismus.
     
  20. 12. November 2013
    AW: Frankreichs radikale Rechte im Aufwind

    Es gab keinen Kommunismus bisher auf dieser Welt. Diktatoren die der Bevölkerung erzählen das sie im Kommunismus leben und alle gleich sind aber einige sind halt gleicher ist nun wirklich einfach nur eine simple Diktatur.
     
  21. 12. November 2013
    AW: Frankreichs radikale Rechte im Aufwind

    Das Problem ist bekannt und auch das ist
    beim Nationalismus ja genauso.

    Die guten Ideen werden nie richtig umgesetzt
     
  22. 13. November 2013
    AW: Frankreichs radikale Rechte im Aufwind

    Was soll an der Überhöhung eines willkürlichen Zwangskollektivs gut sein?
     
  23. 13. November 2013
    AW: Frankreichs radikale Rechte im Aufwind

    Aber es gab zahlreiche Versuche diesen herbeizuführen, diese endeten meißt nicht gerade schön.
     
  24. 13. November 2013
    AW: Frankreichs radikale Rechte im Aufwind

    Die Proletarier? Klassenkampf hat mir nie eingeleuchtet.
    Frag das besser die Marx-Anhänger.
     
    1 Person gefällt das.
  25. 13. November 2013
    Zuletzt bearbeitet: 13. November 2013
    AW: Frankreichs radikale Rechte im Aufwind

    This!

    Ich finde es auch erschreckend wie in Deutschland immer so getan wird, als müsse man einfach nur die 5% Klausel erhöhen, damit man kein Problem mehr mit radikalen Parteien hat. Das es sich bei deren Wählern aber zu einem Großteil nicht um verlorene Seelen handelt, sondern es oft gesellschaftlich ausgegrenzte Personen sind, die sich von den jetzigen Parteien nicht mehr repräsentiert fühlen und deshalb aus Protest radikal wählen muss doch skeptisch machen, wenn Politik einfach nur versucht, diese Menschen per Dekret zu verbieten. Man muss sich mit diesen Menschen und Positionen auseinandersetzen und sie nicht einfach nur stumpf verteufeln und verbieten. Das hat ja auch die CDU bis zuletzt nicht verstanden, dass sie ihre Wähler nicht deshalb an die AfD verloren hat, weil die so geschickte Menschenfänger sind, sondern weil sie einfach von der CDU nicht mehr beachtet und repräsentiert werden.
    Aber diese Einstellung, der Wähler sei nur ein hin- und her zu schacherndes Objekt findet man ja allenthalben. Gerade Gestern sagte doch König Horst von Bayern zum Thema Volksabstimmung: Wenn eine Abstimmung in die Hose geht dann habe man dem Volk das Anliegen einfach nur nicht richtig verkauft. Auf die Idee, dass stattdessen vielleicht die Mehrheit der Bevölkerung einfach nur anderer Meinung ist kommt da keiner...
     
  26. Video Script

    Videos zum Themenbereich

    * gefundene Videos auf YouTube, anhand der Überschrift.