BenQ schickt ehemalige Siemens-Sparte in die Pleite

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von xxxkiller, 28. September 2006 .

  1. 28. September 2006
    3000 Jobs bei BenQ Deutschland gefährdet

    Der deutsche Handyhersteller BenQ Mobile ist finanziell am Ende. Der taiwanische Mutterkonzern BenQ, der die Handysparte von Siemens im vergangenen Jahr übernommen hatte, stelle die Zahlungen an die Tochter in Deutschland ein. Daher werde das Unternehmen in den kommenden Tagen Insolvenzantrag beim Amtsgericht München stellen. "Jetzt ist wirklich Feuer unterm Dach", sagte Unternehmenssprecher Stefan Müller. "Wir sind selber total überrascht." Die Produktion solle vorerst weiterlaufen.

    Als Grund für die Entscheidung gab BenQ-Mobile-Manager Marco Stülpner an, das Unternehmen sei deutlich hinter den selbst gesetzten Zielen zurückgeblieben. Auch das kommende Weihnachtsgeschäft werde deutlich schlechter ausfallen als erwartet.

    Jobgarantie für 3000 Beschäftigte lief im Sommer aus

    Der Mutterkonzern in Taiwan bestätigte in Taipeh, dass die unprofitable deutsche Tochter Insolvenz anmelden werde. "Obwohl bei der Kostenreduzierung und den Ausgaben Fortschritte erzielt wurden, war diese sehr schmerzhafte Entscheidung wegen sich ausweitender Verluste unvermeidlich", sagte BenQ-Chef Lee. Das Geschäft mit Mobiltelefonen werde künftig von Asien aus fortgesetzt.

    Betroffen sind die Zentrale in München mit 1400 Beschäftigten sowie die Produktionsstandorte in Bocholt und Kamp-Lintfort mit 1600 Mitarbeitern. Bei der Übernahme im Sommer vergangenen Jahres hatte BenQ eine einjährige Jobgarantie gegeben, die im Juni dieses Jahres auslief. Siemens hatte zuletzt nach eigenen Angaben mit seiner Handysparte 1,5 Millionen Euro Verlust täglich gemacht. Beim Verkauf an BenQ hatte Siemens dem taiwanischen Konzern 350 Millionen Euro überweisen müssen, damit dieser die Produktion übernahm.

    "Siemens ist in der moralischen Verantwortung"

    Die IG Metall warf dem Management des Handy-Herstellers schwere Versäumnisse vor. "Die bevorstehende Insolvenz von BenQ ist Folge des eklatanten Versagens des Managements", sagte der Bezirksleiter der IG Metall Bayern, Werner Neugebauer. Ein Jahr nach dem Kauf der verlustreichen Siemens-Handysparte, bei der die Führungsspitze nahezu vollständig übernommen worden sei, zeige sich, dass mit unverändertem Management alte Strukturen nicht verbessert werden könnten.

    Neugebauer führte aus, die Beschäftigten bei BenQ hätten auf rund 28 Prozent ihres Einkommens verzichtet, um der notleidenden Handysparte auf die Beine zu helfen. Der bayerische IG-Metall-Chef forderte Siemens zum Eingreifen auf: "Siemens ist und bleibt jetzt in der moralischen Verantwortung!" Die konkreten Folgen der bevorstehenden Insolvenz blieben abzuwarten, sagte Neugebauer weiter.

    Quelle: tagesschau.de
     
  2. 29. September 2006
    AW: BenQ schickt ehemalige Siemens-Sparte in die Pleite

    Naja sowas passiert heutzutage oft durch unüberlegtes handeln , aber ist doch wirklich schade das ca. 3000 Arbeiter wohl nicht mehr Beschäftigt werden, war die Simens Handysparte doch nicht so erfolgreich wie man es vor 1 jahr dachte
     
  3. 3. Oktober 2006
    Siemens geht auf Distanz zu Benq

    Siemens geht auf Distanz zu Benq



    Der Konzern zweifelt die Ernsthaftigkeit der Taiwaner an, die Mobilfunkgeschäfte in Deutschland zu führen.


    In einer Mitteilung äußert sich Siemens kritisch zu Benq. "Wir finden das Vorgehen verwerflich", lässt sich Siemens-Chef Kleinfeld zitieren. "Es hat den Anschein, dass Benq dieses Vorhaben nicht mit der Siemens gegenüber vorgetragenen Ernsthaftigkeit betrieben hat." Zuvor hatte eine Reihe von Politikern ihrem Unmut Luft gemacht und Aufklärung der Hintergründe der Pleite gefordert


    Quelle: Siemens geht auf Distanz zu Benq - computerwoche.de
     
  4. 4. Oktober 2006
    BenQ verteidigt Insolvenz der deutschen Handy-Tochter

    Der taiwanesische Elektronikhersteller BenQ hat die umstrittene Insolvenz seiner deutschen Handysparte verteidigt. "Seit wir das Mobiltelefongeschäft im vorigen Oktober von Siemens übernommen haben, hat BenQ rund 840 Millionen Euro verloren", sagte BenQ-Vorstandsmitglied Rick Lei am Dienstag in Taipeh. "Wir haben alles versucht, um die Gewinnschwelle zu erreichen, sind aber damit gescheitert. Um BenQ Mobile zu retten, hätten wir nochmals 800 Millionen Euro investieren müssen", sagte Lei.
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    Er bekräftigte, BenQ sei gewillt gewesen, sein Mobiltelefongeschäft mit der Übernahme voranzubringen. Die Dinge hätten sich aber anders entwickelt als erwartet. Lei reagierte damit auf massive Proteste und Kritik von BenQ-Beschäftigten und aus der deutschen Politik.

    Medienberichten aus Taiwan zufolge könnte es einen Rechtsstreit um die Nutzung des Markennamens Siemens geben. Lei wollte das nicht kommentieren: "Wir haben nichts schriftliches dazu vorliegen." Lei wies darauf hin, dass die bei der Übernahme des Mobiltelefongeschäfts geschlossenen Verträge es BenQ erlauben, den Markennamen Siemens fünf Jahre lang zu nutzen.

    Siemens hatte seiner ehemaligen Handysparte beim Verkauf an den taiwanesischen BenQ-Konzern neben dem Markennamen und einer Finanzspritze auch 1750 Patente mit auf den Weg gegeben. Rechtzeitig vor dem Insolvenzantrag hat BenQ einige davon von Deutschland nach Taiwan transferiert. "Sollten die Patente und Lizenzen unwiderruflich bei BenQ sein, sehe ich keine Chancen, weiter produzieren zu können", sagt Bayerns IG-Metall-Chef Werner Neugebauer. Denn dann wäre BenQ Mobile in Deutschland nur noch eine Hülle mit einer im internationalen Vergleich nicht gerade günstigen Fertigung.

    Benq will den wertvollen Markennamen und die Patente und Lizenzen weiter nutzen von Asien aus. Es dränge sich der Verdacht auf, dass BenQ das Unternehmen systematisch ausgeplündert habe, sagt die Betriebsratsvorsitzende Susanne Kahlweg. "Die nehmen die Marken und Lizenzen mit und lassen uns hier mit dem Insolvenzverwalter zurück."

    Auch eine andere Episode der Pleite spricht für ein gezieltes Vorgehen der Taiwaner. Eine Woche vor dem Insolvenzantrag wandte sich der BenQ-Konzern an Siemens: Derzeit sei das Geld knapp, ob Siemens nicht die ausstehenden Zahlungen von 150 Millionen Euro vorzeitig überweisen könne? Das Geld sollte komplett nach Taiwan überwiesen werden und nicht wie vereinbart teilweise an die deutsche Tochter. "Das hat uns schon etwas verwundert", sagt Siemens-Finanzvorstand Joe Kaeser. Siemens will nun prüfen, inwieweit das Geld an die deutsche OHG fließen kann, damit der vorläufige Insolvenzverwalter mehr Masse für die Aufrechterhaltung der Produktion hat.

    Die Filetstücke der Sparte, darunter die starke Position in Südamerika und die Patente, will BenQ behalten. Für Insolvenzverwalter Prager wären gerade die Patente ein wichtiges Asset, um neue Investoren zu locken. Immerhin gehören dazu fünf globale "Schlüsselpatente" sowie 1500 Patente, die nicht nur bei Handys, sondern auch bei anderen Kommunikationsanwendungen genutzt werden können. In den nächsten Wochen und Monaten muss nun geklärt werden, wer Zugriff hat: München oder Taiwan.

    Die Zukunft der Handyfirma mit 3000 Beschäftigten in Deutschland bleibt ungewiss. Der vorläufige Insolvenzverwalter will die Produktion zumindest bis Ende des Jahres fortsetzen. Wenn bis dahin kein Investor gefunden ist, droht das Aus.

    Quelle: BenQ verteidigt Insolvenz der deutschen Handytochter | heise online

    Wie jetz? Wolln die sich jetz rausreden? lol ^^
     
  5. 4. Oktober 2006
    AW: BenQ schickt ehemalige Siemens-Sparte in die Pleite

    "Wer nicht mit der Zeit geht muss mit der Zeit gehen." <- Stromberg ist der Beste

    Also ich kenn BenQ nur als Rohlinghersteller Allein die Tatsache das BenQ in der Handybranche nicht bekannt ist oder man sich nicht bewusst ist das die Teile seines Handys von BenQ von BenQ gefertigt wurden zeigt ja schon das dort irgendwas falsch läuft
     
  6. 4. Oktober 2006
    AW: BenQ schickt ehemalige Siemens-Sparte in die Pleite

    Ich denke, dass es von vornherein geplant war BenQ Mobile sterben zu lassen. BenQ hat einen haufen Geld von Siemens bekommen. Das haben sie eingestrichen. Dann hat BenQ bis auf den Namen "BenQ Siemens bzw BenQ Mobile" nichts geändert. Sogar der Vorstand der Siemens Mobile durch misswirtschaft in die roten Zahlen gebracht hat ist noch der gleiche. BenQ hat daran nichts geändert. Deswegen denke ich halt, dass BenQ nur Geil aufs Geld war.

    Und dass der Siemens Vorstand jetzt auf eine 30%!!! Gehaltserhöhung verzichtet ist ja auch wirklich nett. Die hätten auch Probleme bekommen hätten sies nicht gemacht. Und der Spendenfont kommt BenQ sicher auch recht. Davon können sie bestimmt noch einiges abgreifen. Mal sehen wie es ausgeht. Die Leittragenden sind mal wieder die Arbeitnehmen...
     
  7. 4. Oktober 2006
    AW: BenQ schickt ehemalige Siemens-Sparte in die Pleite

    ich schließe mich "drgreen2003" auf jeden fall an. natürlich war das geplant. benq hat für siemens einfach nur die *******rbeit erledigt und trotzdem ist der imageverlust für siemens riesig!
     
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