Chinesen kaufen deutsche Firmen für KnowHow

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von CanHurry, 31. Januar 2014 .

  1. 31. Januar 2014
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    Eine Analyse zeigt, dass chinesische Unternehmen immer häufiger deutsche Firmen übernehmen. Meist sind wenig bekannte Mittelständler betroffen. Doch gerade ihre Technologien sind enorm wichtig.

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    Ein Model posiert auf Shanghai Motor Show vor einem Modell des chinesischen Herstellers Chery. Besonders die Autozulieferer sind von Übernahmen aus China betroffen.

    Die Übernahme der Google-Mobilfunktochter durch den Lenovo-Konzern hat weltweit Schlagzeilen gemacht. Gleichzeitig kaufen chinesische Firmen ebenso eifrig Unternehmen in Deutschland auf. Meist sind mittelständische, nur regional bekannte Firmen betroffen. Doch für den globalen Wettbewerb sind deren Technologien oft besonders wichtig.

    25 deutsche Firmen wurden im vergangenen Jahr von Chinesen gekauft, wie eine aktuelle Analyse der Unternehmensberatung Ernst&Young (EY) zeigt. Damit war Deutschland neben Großbritannien das beliebteste Ziel für solche Übernahmen in Europa. In Frankreich fanden die Investoren aus dem Reich der Mitte nur 15 attraktive Firmen, in Italien und Schweden jeweils sieben.

    Insgesamt wanderten jedoch so viele europäische Firmen wie noch nie in chinesische Hände. 120 Unternehmen und Unternehmensbeteiligungen erwarben sie 2013.

    Das finden sie vor allem in Deutschland. Prominenteste Beispiele für eine Übernahme waren im vergangenen Jahr Kion, ein Hersteller von Gabelstaplern und Lagertechnikgeräten, der Solarmodulentwickler Conergy oder die alte Traditionsmarke Pfaff (Nähmaschinen). Genau wie diese Firmen zeichnen sich auch die anderen Übernommenen meist dadurch aus, dass sie technologisch hochwertige Maschinen oder Produkte herstellen, seien es Elektrowerkzeuge (Flex-Elektrowerkzeuge), industrielle Ventilatoren (TLT Turbo) oder Designelemente im Fahrzeuginnenraum (HIB Trim Part Solutions).

    Ganz klar im Fokus stehen dabei Firmen aus der Automobilindustrie. "Chinas Autobranche drängt auf den Weltmarkt und benötigt dafür das Know-how, die kompetenten Mitarbeiter und die Netzwerke europäischer und insbesondere deutscher Automobilunternehmen", sagt Yi Sun.


    Weiterlesen.. Know-how : Chinesen kaufen in großem Stil deutsche Firmen auf - Nachrichten Wirtschaft - DIE WELT

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    Na wenigstens bezahlen die Chinesen für das Fachwissen. Andere holen sich das einfach so aus angezapften Kabeln. Aber das verhindert niemand, denn in Deutschland zählt Wissen und Können nichts mehr. Alles wird verfolgt oder behindert, gegängelt oder erschwert. Risiken einseitig verteilt. Renditen sind kaum noch da, auch wenn man uns hier immer wieder etwas vorlügt. Globelplayer haben diese Probleme nicht. Warum soll ein Unternehmen, wenn es ohnehin kaum noch lohnende Arbeit bekommt, nicht an einen Chinesen verkaufen, wenn der Preis stimmt?

    Die Mehrheit der Deutschen wissen doch sowieso, oder glauben es nicht, dass Firmen nicht nur zum Raffen da sind, wenn sie mit Vernunft und Umsicht geführt werden. Sie sehen in jedem Selbständigen einen Ausbeuter und Dieb.Sie sehen es überwiegend durch eine sozialistisch gefäbte Brille. Wer ein Topp-Angebot bekommt, und es genau analysiert, und es sich auszahlt, greift zu. Der letzte LINKE wird es endlich begreifen, wenn der Letzte das Licht aus macht. Fordern kann man viel, ob man es bekommt ist eine andere Sache. Aus dem hohen Ross wird noch mal ein kleines Zwerpferd, das vor dem chinesischen Drachen kuschen muss. Aber auch dann sehen sie nicht ein, dass sie ihr eigenes Grab schaufelten. Ach, und dann wird aus einer nur noch 30 Stunden Woche eine komplette Familienwoche für Papa, Mama und Kind.
     
  2. 1. Februar 2014
    AW: Chinesen kaufen in großem Stil deutsche Firmen auf

    Hä? Erklär mal bitte worauf du mit dem letzten Absatz hinaus willst. Es ist nun mal Fakt, dass Leute, die Maschinen & Arbeitskräfte kaufen und diese anwenden objektiv zu den Ausbeutern gehören. Das ist kein individueller Vorwurf, sondern eine analytische Kategorie. Es macht ja nur Sinn Leute einzustellen, wenn man ihnen weniger zahlt als sie einbringen. Das wird so sein, solange es Privateigentum an Produktionsmitteln gibt. Da es keine gesellschaftliche Planung gibt, resultieren aus der anarchischen Konkurrenz Gewinner & Verlierer bzw. kleine und große Betriebe. Aufgrund von Skalen- und Verbundeffekten sowie Markteintrittsbarrieren sind die meisten Branchen von Großbetrieben dominiert. In Deutschland wickelt ein Prozent der größten Unternehmen circa 65 Prozent des Umsatzes ab. Das war allerdings im Wesentlichen schon immer so.

    China hat schon länger die Strategie westliche Unternehmen aufzukaufen, um an Technologie heranzukommen, den Weltmarktanteil zu erhöhen und so die eigenen chinesischen Unternehmen zu global players zu machen. Man darf nicht vergessen, dass ein Großteil der chinesischen Exporte immer noch auf westliche Firmen zurückgeht. Auch werden z.B. die Komponenten des IPhone in Japan, Südkorea, Deutschland & USA gefertigt und in China nur für ein paar Dollar zusammengebaut.
    Die meisten Arbeitskämpfe und Unruhen gibt es übrigens aktuell in China. Arbeitskämpfe sind von 48.121 (1996) auf 1.27 Millionen (2011) geradezu explodiert. Das ist neben der Erhöhung des Mindestlohns auch ein Grund für die Reduktion des Leistungsbilanzüberschusses.
    Um 2009 hatte DE und China einen noch einen vergleichbaren Überschuss von ~5% des BIP. 2012 reduzierte sich Chinas Überschuss weiter auf 2,3% des BIP während Deutschland einen Überschuss von 6,4% (!) machte und damit auch die viel zu laschen neuen EU-Stabilitätskriterien verletzte. 2013 stieg der deutsche Überschuss sogar auf 7,3 %. Selbst direkt gegenüber China erzielt DE einen Überschuss und auch absolut ist der deutsche größer. Wohlgemerkt ist China ein Land mit 1,35 Milliarden Einwohnern.
     
  3. 1. Februar 2014
    AW: Chinesen kaufen in großem Stil deutsche Firmen auf

    So ist es, das KnowHow wird gekauft und dann billiger Produziert was dazu führt, das hier in Europa keiner mehr diesen Job machen wird weil es zu teuer ist. Das ist aber schon länger ein Problem das KnowHow gekauft wird. So lange wieder neues nach kommt kein Problem, andernfalls schon weil das einzige was in Europa bzw Deutschland Arbeitsplätze schafft ist das Wissen und Qualität, wenn das nicht mehr der Fall ist können sich die Produkte (siehe Löwe oder Metz oder andere HQ Technikhersteller) am Markt nicht mehr halten weil sie zu teuer sind.

    Langfristig werden also die asiatischen Länder weiter Wachsen durch ihre billig Währung und noch billigere Arbeitskraft.

    Also entweder Europa wird billiger oder man muss sich auf ein Wirtschaftsstagnation einstellen, was im globalen Wettbewerb bedeutet, steigende Arbeitslosigkeit.
     
  4. 1. Februar 2014
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    AW: Chinesen kaufen in großem Stil deutsche Firmen auf

    @raid-rush:
    Bei den Potentialen in China verkalkulieren sich einige. So macht nur jedes dritte ausländische Unternehmen in China Gewinne.
    Wie gezeigt baut China sein Modell gerade Richtung Binnenmarkt um und zumindest Deutschland ist weit davon entfernt ein Problem mit der internationalen Wettbewerbsfähigkeit zu haben - Im Gegenteil: Die Überschüsse bedeuten in anderen Ländern Defizite, d.h. langfristige Akkumulation von Schulden, die irgendwann abgeschrieben werden müssen sofern sich daran nichts ändert. Diese Ungleichgewichte waren eine wesentliche Ursache für die Eurokrise. Handel ist keine Einbahnstraße. Nur durch den massiven Anstieg der deutschen Exporte nach China aufgrund der dortigen gestiegenen Binnennachfrage konnte der starke Einbruch der Exporte nach Südeuropa kompensiert werden. Die "Verbilligung" der Arbeit in Südeuropa, also die massenhafte Verarmung, führt gerade nicht zu mehr Arbeitsplätzen, sondern zerstört den Binnenmarkt. Der Anteil der Exporte am BIP der europäischen Länder wird immer maßlos überschätzt. Das liegt auch an der irreführenden Exportquote. Spätestens bei Hong Kong oder Singapur mit Exporten von über 200% des BIP werden die Probleme deutlich. Bei der Gesamtnachfrage ist der Exportanteil dagegen recht gering. Europa insgesamt ist ein weitgehend geschlossener Wirtschaftsraum:
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    Quelle: Feigl, Zuckerstätter: Wettbewerbs(des)orientierung

    Die Fixierung der EU und der Bundesregierung unter Merkel auf die Wettbewerbsfähigkeit und Austerität (Pakt für Wettbewerbsfähigkeit usw.) ist also höchst fatal. Vor allem gibt es zwischen der Eurozone und dem Rest der Welt Wechselkurse. Ist das Preisniveau “zu niedrig” in dem Sinne dass die Eurozone langfristig große Überschüsse macht, wird der Euro irgendwann aufwerten und der Vorsprung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit ist futsch. Die Eurozone hat aktuell sogar einen leichten Überschuss. Aber wie das Thema zeigt ist eben nicht nur der Preis relevant. China kauft nicht nur andere Unternehmen, sondern erhöht auch seine Ausgaben in Forschung und Entwicklung seit Jahren um bis zu 20% jährlich. Von dem Kurs der Bundesregierung profitiert allein das (deutsche) global-expansive Großkapital. Selbst einige Unternehmerverbände haben mittlerweile verstanden, dass der Kurs auch für die Wirtschaft katastrophal ist. Sowohl der italienische Verband Confindustria wie auch die mittelständischen Unternehmensverbände in Griechenland und Spanien kritisieren nun die Sparpolitik (obwohl sie anfangs teilweise unterstützt wurde) und fordern etwa eine Erhöhung des Mindestlohns.
     
  5. 4. Februar 2014
    AW: Chinesen kaufen in großem Stil deutsche Firmen auf

    "jedes dritte ausländische Unternehmen macht in China Gewinne." sagt eigentlich schon die wichtigkeit dieses Marktes aus.

    Der Binnenmarkt wird immer schwächer wenn die Produkte noch teurer werden als die Konkurrenz, das ist ein Trugschluss und auch längst bekannt... in der Geschichte gab es schon viele Länder die den Fehler nicht gesehen haben und dann heftig einbrechen, weil die Wirtschaft von hinten in der Produktion zerbricht.

    Das der Handel weiter Gewinne am Binnenmarkt macht ist ja logisch aber die Verkaufen eben nicht nur heimische Produkte sondern vermehrt das was nachgefragt wird und das ist nachgewiesen immer das günstigere Produkt oder bessere Preis/Leistungsverhältniss.

    Was jetzt passiert ist, das immer mehr Produktionen abwandern ins Ausland weil das Endprodukt im Preis nicht mehr konkurrenzfäig ist. Genau das passiert auch wenn man die Unternehmen ansieht die versucht haben den Standort und Löhne zu halten. (wäre ja schön, aber spätestens im Tarif ist die Insolvenz da)

    Ein flächendeckender Mindestlohnt würde eine ganze reihe auch an bekannten Unternehmen in die Insolvenz bringen.


    Das einzige was hier noch den Preis hält ist das Knowhow und selbst das wandern schleichend ab, denn gegen die Manpower ist schwer anzkommen.

    Während hierzulade einer sein Studium in Maschinenbau beendet, sind es in Asien einfach Faktor 100 und von denen ist sicher 1er dabei der genauso gut ist.

    Das ganze könnte so ablaufen, dass die Produktion immer weiter ins Ausland abwandert und eigentlich nur noch der Handel und das Bankengeschäft läuft, sprich auf Selzen laufen wie England.

    Das mit dem Binnenmarkt alleine funktioniert also nicht. Schau dir doch mal die Länder an was passiert wenn deren Export einbricht... bei fast gleichbleibendem Binnenmarkt sind schnell 1/4 Arbeitslos und daran ändert sicht nicht viel wenn die Produktion durch zu hohe Kosten nicht mehr anläuft.

    Kapital muss erstmal ins Land (zurück)kommen und zwar durch Export, und wenn das Außenhandelsdefizit zu groß ist und der Staat weiterhin versucht den Binnenmarkt zu stärken durch Investitionen geht die Währung ganz schnell den Bach runter.

    Die Produktivität ist so effizient das man deutliche weniger Arbeiter benötigt als vorhanden, sprich Arbeitslosigkeit kann nur langfristig stabil bleiben wenn die Berufe und Ausbildung sehr auf Knowhow ausgelegt ist. Arbeiter gibt es schon genug die Manpower ist überall auf der Welt im überfluss vorhanden. Da müssten wir schon Pyramiden bauen um das Potential zu nutzen.

    Ziel ist also eine Leistung bringen zu können die nicht jeder billiger machen kann und damit ihren Preis rechtfertigt. Ein starkes Lohn und Währungsdefizit verzerrt das ganze. Wenn also jemand für Hungerlohn arbeitet, kann ich dem nicht entgegenwirken in dem Jemand anders der eh schon mehr verdient noch mehr verdient. Die Preise müssen sich langsam annähren weil der Zoll machtlos ist. (erhöht einer den Zoll machen das die anderen auch, also ist kein Ausgleich möglich)

    Ziel muss also das abschaffen eines globale Lohndumping sein. Wenn sich daran nichts ändern helfen Mindestlöhne in Europa höchstens der weiteren Produktionsabwanderungen.

    Ein Mindestlohn müsste also wenn dann global festgelegt sein, und die Wirtschaftliche lage wird dann nur über die Währung gesteuert was völlig ausreichend ist.
     
  6. 4. Februar 2014
    AW: Chinesen kaufen in großem Stil deutsche Firmen auf

    Was sollen das denn für Länder sein? Das müssten ja welche mit riesigem Exportanteil sein, die wie gezeigt recht selten sind. Ich sag ja nicht, man solle NUR auf den Binnenmarkt setzen. Man sollte sich eben an seine jeweiligen Verhältnisse anpassen und eine ausgeglichene Handelsbilanz anstreben. Je konkurrenzfähiger die Industrie, desto mehr Importe kann man sich leisten. Deutschland leistet sich für seine Konkurrenzfähigkeit viel zu wenig Nachfrage.
    Die Reallöhne müssen schlicht mit der Produktivität mithalten, damit der zusätzliche Reichtum auch Nachfrager findet. Und zwar mit der gesamtwirtschaftlichen Produktivität. Dafür kann auch ein Mindestlohn dienen. Das bedeutet zwar eine relative Verteuerung von Dienstleistungen und damit evtl. eine Verlangsamung des Strukturwandels Richtung Dienstleistungen, aber das ist in allen reichen Volkswirtschaften so und macht anders auch keinen Sinn.

    Man sollte sich außerdem natürlich überlegen, wie man langfristig die Macht des globalen Kapitals bricht, welcher letztendlich der gesamte Wohlstand der Gesellschaften unterworfen ist. Endgültig wird man das nur im Kommunismus schaffen, aber man kann schon mal mit Kapitalverkehrskontrollen und großflächigen Enteignungen in Europa und drüber hinaus anfangen.
     
  7. 4. Februar 2014
    AW: Chinesen kaufen in großem Stil deutsche Firmen auf

    Die Lohnstückkosten in Dtl. sind niedriger als in den Krisenländern Europas, weltweit sogar unter Südkorea, somit fällt das Argument mit den zu teuren Produkten schlichtweg weg.
     
  8. 4. Februar 2014
    AW: Chinesen kaufen in großem Stil deutsche Firmen auf

    Die Messung an Lohnstückkosten kannst aber leider nicht dafür hernehmen ^^ das ist eher ein Zeichen für effektiven Einsatz von Maschinen. Wenn ein Arbeiter mit einer Maschine 1000 Schrauben dreht und der in China 1000 Man mit der Handfräse dann ist das logisch das die mehr Arbeitszeit und damit mehr Kosten pro Stück haben.

    Genau dieser Fortschritt und der Maschinenbau sind ja der Grund für diesen Vorteil.

    Kosten pro Stunde ist ausschlaggebend nicht wie viel jemand produziert aufgrund seiner Vorteile.

    Das wäre auch ziemlich krass wenn wir unsere Gesellschaft auf reine Leistung pro Person auslegen und nicht mehr nach Zeit einer gewissen Leistungsgruppe.

    Korrekt, aber der Konsum ist schon hoch und kann kaum noch gesteigert werden. Das bedeutet also wir könnten eine geringere Produktivät in kauf nehmen. Aber niemand nöchte den Export reduzieren weil das ja auch eine "bereicherung" ist und natürlich denkt keiner daran wer das bezahlt.

    Gesteigerte Produktivität bedeutet günstigere Lohnstückkosten und damit weniger Arbeitszeit pro Produkt und damit wettbewerbsfähige Preise, dafür aber auch weniger Arbeitsplätze pro Produkt. Im endeffekt ist man damit zwar Preislich wieder Wettbewerbsfähig aber macht sich auch abhängig von diesem Export im bezug auf Arbeitsplätze.

    Würden wir jetzt die Maschine durch Jobs ersetzen, wäre das Produkt unverkäuflich weil zu teuer... ist also ein nicht allzu leichter Teufelskreislauf der ohne globale instrumente nur zu nationalen Benachteilungen führt.

    Darum ist es auch so wichtig das sich die Länder in der Eurozone zusammentun und an dem Problem arbeiten.

    Im Eifer der globalisierung haben einige Länder vergessen das eben durch Konsum alleine kein Wohlstand gehalten werden kann. In Südeuropa sehen wir ja ganz genau welche Firmen und Produktionen (Produkte) ausgestorben sind und wo diese Produkte und Firmen jetzt herkommen.

    Der Lebensstandart ist also nur durch gesteigerte Produktivität haltbar. Mehr Menschen können sich Produkte leisten und der Fortschritt nimmt jeden mit auch die mit geringem Einkommen profitieren.

    Die Kluft zwischen den Kapitalbergen ist wieder ein anderes gesellschaftlich und phsychologisches Prolbem.

    Vergleicht man das Leben heute und vor 50 oder 100 Jahren kann man schon sehen das die Gesellschaftsschichten durchweg trotzt der Kapitalunterschiede alle den Lebensstandart erhöht haben. Und das trotz Kapitalismus... also seine Funktion kann man nicht abstreiten. Verbesserungen sind überall und immer möglich und nötig.

    Die Zufriedenheit spielt eine wichtige Rolle und dabei ist Neid wohl ein entscheidender Faktor. Wüssten keiner von einer luxuriöseren Welt bescheid könnte sich keiner beschweren. Also letztendlich ist jemand doch dann Unzufrieden wenn er mitbekommt das jemand Anders mehr hat? Das scheint wohl evolutionär ein Antrieb zu sein, den auch bei Tieren ist dieses Verhalten erkennbar.

    Ein unendliches streben nach Erfolg (bei den Tieren eben in erster linie um Fortpflanzung) also der Mensch strebt immer wieder etwas neues an und möchte durch seine Leistung anerkennung und auch einen Vorteil erreichen, bei dem aber alle anderen auch etwas davon haben.

    Ich möchte etwas Gutes tun und dafür auch entsprechend Belohnt werden von den anderen. Der Mensch orientiert sich also an Leistungsträgern in einer Gruppe, denn diese sind wichtig für den Erfolg der gesammten Art.

    Was Heute der Unterschied ist, dass die anhäufung von Macht immer größere Dimensionen annimmt, was dieses Urprinzip damit eher zum Nachteil macht weil Vorteile entstehen die ohne Kapital nicht so stark ausgeprägt wären.

    Der Mensch ist dahingehend also sehr anfällig und deshalb glaube ich auch nicht das Kommunismus den Menschen überzeugen kann seine triebe abzulegen. Eher denke ich das der Mensch genau das ist wovor er am meisten Angst hat. Nicht wir müssen Angst vor Außerirdischen haben, sondern die Angst vor uns. Der Mensch wird wohl der erste sein der auf fremden Planeten landet und dort alles Platt macht um die Ressourcen auszubeuten.

    Da habe ich ehrlich gesagt jede "Hoffnung" verloren das sich daran etwas ändert zu meiner Lebzeit zumindest nicht.

    Dabei ist es doch so einfach, der Man möchte seinen Trieb befriedigen und die Frau möchte sorglos versorgt sein mit allem. Lässt sich die Evolution so einfach austricksen?

    Scheinbar ist genug nie genug.
     
  9. 4. Februar 2014
    AW: Chinesen kaufen in großem Stil deutsche Firmen auf

    Du glaubst doch wohl nicht ernsthaft, dass die in China keine Maschinen benutzen? Und innerhalb Europas schonmal gar nicht.
     
  10. 4. Februar 2014
    AW: Chinesen kaufen in großem Stil deutsche Firmen auf

    Wie kommste denn darauf? Schau dir mal den Konsum der Reichen an und den Konsum der Leute im Niedriglohnsektor. Natürlich kann letzterer noch sehr sinnvoll gesteigert werden. Die Leute müssen ja teilweise sogar Schulden machen, um den nötigsten Konsum aufrechtzuerhalten. Die würden liebend gern mehr konsumieren.
    Was hat das mit geringerer Produktivität zu tun? Die Leute müssten eben verstehen, dass einer marginale Reduktion des Exports gleichzeitig größerer Wohlstand der (deutlich größeren) Binnenwirtschaft gegenüberstehen würde. Es hat ja Gründe, warum Deutschland die letzten Jahre so schlechte Wachstumsraten hatte. Südeuropa hatte dafür zu hohe Wachstumsraten - zumindest in Relation zum Exportsektor.
    Der Kommunismus will nicht irgendwelche Triebe abschaffen, sondern die Möglichkeit abschaffen, dass Machtstreben von Einzelnen zur Ausbeutung der Mehrheit führt. Schreibst ja selbst ohne Kapital wären die Vorteile der Einzelnen deutlich geringer, weil es dann allein auf seine Leistung ankäme und nicht auf sein Eigentum.
    Was die Möglichkeit der Veränderung angeht: Der Vorteil ist, dass Kapitalismus immer wieder Krisen bringt und der Mensch nur durch schnelle Veränderungen lernt. Die Konservativen haben in Griechenland nur noch bei über 60 Jährigen eine Mehrheit. Bei allen Jüngeren ist die linksradikale Syriza mit weitem Abstand führend. Selbst in den USA wächst eine neue linke Generation heran, die von der ständigen Unsicherheit, Ausbeutung & Krisen genug hat. Die unter 30 Jährigen dort würden lieber im Sozialismus leben als im Kapitalismus. Das ist für die USA wirklich historisch. Die Linkswende in Lateinamerika kam auch relativ plötzlich.

    Global brauchen wir wieder ein Währungssystem mit festen Wechselkursen, die sich möglichst schnell an die nationalen Inflationsraten anpassen. Ansonsten hat man die Probleme mit carry trade. Investoren leihen sich Geld in Ländern mit niedriger Inflation und niedrigen Zinsen wie Japan & USA und legen die in Lädnern mit hoher Inflation an (Brasilien, Türkei), was anstatt eigentlich nötiger Abwertung zur Aufwertung der Währung führt und damit zu Handelsbilanzdefiziten. Sobald die USA ankündigt ihre Geldpolitik zu ändern flieht das Kapital wieder aus den Schwellenländern und destabilisiert die ganze Weltwirtschaft. Die Maßnahmen der türkischen Zentralbank, nun die Zinsen von 7,75 auf 12 % zu erhöhen sind da nur Verzweiflungstaten, die das Problem nicht lösen und eher die Wirtschaft abwürgen.
     
  11. 4. Februar 2014
    AW: Chinesen kaufen in großem Stil deutsche Firmen auf

    knowhow-abfluss ist vor allem ein problem des outsourcings. wer (teile seiner) baupläne nach fernost reicht um dort produzieren zu lassen brauch sich nicht wundern wenn dann kopien auftauchen.

    edit:
    wo ich das gerade nochmal durchdenke: steilvorlage für "europa muss günstiger werden!"-vertreter
     
  12. 4. Februar 2014
    AW: Chinesen kaufen in großem Stil deutsche Firmen auf

    Den Menschen als "Herrenrasse" des Universums zu erklären, grenzt schon an Größenwahn. Die Fähigkeiten, die du uns in der Zukunft unterstellst, haben andere bereits vor Milliarden Jahren perfektioniert.
     
  13. 4. Februar 2014
    AW: Chinesen kaufen in großem Stil deutsche Firmen auf

    ^^ das war auch eher fiktiv gemeint und eine anspielung auf avatar. aber schön das du da so informiert bist das wir nicht die "Herrenrasse" sind ^^ ich gehe nicht davon aus das es in erreichbarer nähe eine lebensform gibt der wir gefährlich werden könnten.

    n0b0dy hat ja schon gute ideen und vorstellungen nur meine anspielung geht eher dahin, das der mensch nicht gleich ist und nicht gleich sein will. das bedeutet, der mensch möchte sich wenn er die möglichkeit hat abheben von anderen aufgrund der "negativ" eigenschaften die letztendlich in (fast) jedem stecken einschließlich mir.

    sagen wir mal so, wenn ich mehr leisten kann, will ich auch mehr an respekt ( einen kredit bei der gesellschaft was gleichzusetzen ist mit kapital (zeit kaufen)) was andere nicht haben und damit eine absicherung in der gesellschaft. jeder orientiert sich nach oben, keiner nach unten und wenn jemand gleich viel hat wird der vergleich noch gravierender weil er eine potentielle konkurrenz darstellt.

    ein machkampf unter relativ vielen (hauptsächlich männer) in denen jeder der alpharüde sein möchte. das ist natürlich nicht bei jedem so extrem aber letztendlich steckt es doch fast in jedem drin und beim einen stärker beim andern weniger. aber das erkennt man ja schon am konsum verhalten und auf facebook genau so wie ich es beschreibe spielt es sich ab. (wie gesagt bis auf wenige "alternative" die versuchen das zu bessern in dem sie sich dagegen wehren und nicht mitmachen)

    das ist also auch eine kopfsache, wie gut kann ich mir eine zufriedenheit schaffen die letztendlich im gedanken ensteht. kann ich zB das gemeinwohl höher setzen als mein egoismus oder bin ich der evolution und dem überlebenstrieb unterlegen. vor allem wer garantiert mir das niemand das missbraucht, sobald einer oder wenige nicht mitspielen funktioniert das ganze schon nicht mehr. auch der nötige regulator (staat) wäre ein risiko.

    allerdings könnte das ja auch in reduzierten gruppen stattfinden wie heute auch zb nach buddhistischer lebensweise, gerade wenn die geschwindigkeit immer mehr zunimmt wünschen sich doch viele auf eine vereinfachte lebensweise zurückzukommen in der keiner den konsum im vordergrund sieht.

    aber gut das ist jetzt schon viel zu weit vom thema ^^
     
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