#1 15. August 2014 Hoi! Vorweg: Studiengang: Wirtschaftsinformatik Hochschulform: Universität Ich werde ich einem Monat endlich meine Bachelorarbeite abgeben und bin dann ziemlich froh, dass es endlich ein Ende hat. Am Anfang wurde uns gesagt, dass der Umfang der Bachelorarbeit bei 40 Seiten liegen soll. Davor wurde aber noch ein Projektseminar gefordert, das denselben Umfang messen soll. Insgesamt wären das dann ~80 Seiten, was ich damals schon als extrem viel fand. Ich habe dann nach und nach das Projektseminar beendet (>40 Seiten) und begann dann mit dem BA Teil. Mein Seminar bestand aus einer Literaturrecherche, die sich mit meinem Thema beschäftigt. Danach wurde ein Workshop veranstaltet, der empirisch ausgewertet, transkribiert und zusammengefasst wurde. Alleine dieser Teil umfasst schon 24 Seiten. Wenn ich versucht habe dies zu kürzen, dann wurde mir von meinen Betreuern immer gesagt, dass alles enthalten sein muss. Aus dieser Empirie mussten dann Design Implikationen für eine Software erstellt werden (9 Seiten) und daraufhin ein Konzept, wie eine solche Software aussehen kann. Das Konzept besteht dabei aus Text und einigen MockUps, die die Software beschreiben. Dieses Kapitel sind weitere 19 Seiten. Zu diesem Zeitpunkt dachte ich mir bereits, dass dies ausreichen müsste. Der Umfang wurde für jedes Kapitel so gefordert, damit auch alles enthalten ist. Damit hatte meine Bachelorarbeit schon 52 Seiten und war in meinen Augen schon mehr als genug. Danach versicherten mir beide Betreuer, dass ich auf jeden Fall Teile des Konzepts umgesetzt werden sollten, da die Arbeit sonst nichts wert sei. Ich war schon kurz vor der Explosion, aber da mir die Note nicht unwichtig ist, bin ich ruhig geblieben. Also ein Teil des Konzepts entwickelt (~100h Aufwand (ohne Einarbeitung in mir neue Technologien)). Programmierung dabei in 3 Sprachen und etlichen Codezeilen. Nun habe ich die Applikation lauffähig und komplett dokumentiert (13 Seiten) und bin bei insgesamt 65 Seiten Bachelorarbeit angekommen. Hinzu kommt eine fertige und lauffähige Applikation, die auch einen recht großen Umfang besitzt. Nun gut, ich dachte ich sei durch. Und wieder falsch gedacht. Natürlich gehört dazu auch noch eine Evaluierung. Das bedeutet, dass ich Testpersonen brauche, die das alles testen, mir Feedback gebe und ich das auch noch alles einfügen darf. Damit ist es aber nicht getan. Mein Vorgehen muss wissenschaftlich begründet sein und ich brauche ein komplett durchgedachtes Konzept für diese Evaluation. Ich habe nun wieder einige Stunden darein gesteckt und es fehlt nun noch die Befragung und die Tests. Ich bin nun mit dem Ablauf und dem Vorgehen soweit fertig und bei Seite 68 angelangt. Die ganze Auswertung dieser Evaluation wird sicher weitere 5-6 Seiten bringen und danach wird natürlich noch ein Rückblick und ein Ausblick erwartet. Beide Arbeiten zusammen werden mich bei ca 130 (ohne Verzeichnisse und Anhang) enden lassen, was in meinen Augen eine absolute Frechheit ist. Alleine das Projektseminar, das mit 40 Seiten schon arg hochgegriffen ist (habe alleine 60 Quellen) ist ein absoluter Witz, da ich weiß, dass Kommilitonen in anderen Lehrstühlen teilweise nur 17 Seiten o.Ä. abgeben mussten. Nun frage ich mich, ob es sich lohnt mich zu beschweren und ob das sinnvoll erscheint. Ich werde meine Arbeit abgeben, so wie es verlangt wurde, aber das bedeutet nicht, dass ich damit einverstanden bin. Mein erster Gedanke war, dass ich mit meinem Dekan spreche, wobei er auch mein Erstprüfer ist (er ist nicht mein Betreuer). Ich möchte keine schlechte Note haben, aber alleine durch diesen riesigen Umfang sind mir gut mind. 2 Semester draufgezogen worden. Die Aussage meiner Betreuer war damals: melde die Arbeit erst an, wenn du schon mind. 2/3 der Arbeit erledigt hast. Im Nachhinein ein riesiger Fehler, da sie mir so immer noch etliche Anforderungen aufdrücken konnten. Aber dieser Umfang kann nicht in einem Semester bewältigt werden. Was würdet ihr machen? Bitte keine Aussagen wie: rede mit deinen Betreuern. Ich habe bei jedem zweiten Treffen den enormen Aufwand angesprochen und auch die Unterschiede zu anderen Lehrstühlen und anderen Studiengängen gebracht. Vergebens. Auch auf die Frage, ob es nicht schlecht sei, wenn der Umfang zu groß sei, wurde mir versichert: Nein, das gibt keine Abzüge. Wenn man bedenkt, dass mein Seminar 40 Seiten betragen soll und ich nun an die 130 Seiten komme, dann wären das ~90 Seiten nur für die BA. Ich kenne wenige Diplomstudenten, die einen solchen Umfang leisten mussten. greez + Multi-Zitat Zitieren
#2 15. August 2014 AW: Bachelorarbeit zu umfangreich. Beschwerde? ich würde den weg über die studienordnung gehen. wieviel CP bekommst für deine bachelorarbeit (in der regel 6-12 CP)? 1 CP entspricht 30 Arbeitsstunden. und so wie es aussieht hast du da bisschen mehr zeit reingesteckt, oder? das problem ist halt, dass es keine veränderung für dich geben wird. du hast halt schon alles gemacht. willst du noch nen master dranhängen an der gleichen uni? vllt kannst mit dem dekan das ja so verhandeln, dass diese arbeit dann deine zukünftige masterarbeit wird (die in der regel einen viel höheren aufwand hat als die bachelorarbeit) und du einfach nochmal auf die zähne beißt und ne kleine bachelorarbeit abgibst an nem anderen lehrstuhl + Multi-Zitat Zitieren
#3 15. August 2014 AW: Bachelorarbeit zu umfangreich. Beschwerde? 12 LP sind es bei uns und die 360h habe ich längst hinter mir gelassen. Ich werde (so wie es im Moment aussieht) meinen Master auch an der Uni absolvieren. Aber die würden meine Arbeit niemals als Masterarbeit akzeptieren. Ich weiß aber genau, dass ich mir für die Masterarbeit einen anderen Lehrstuhl aussuchen werde. greez + Multi-Zitat Zitieren
#4 15. August 2014 AW: Bachelorarbeit zu umfangreich. Beschwerde? was da von dir verlangt wird ist wirklich der hammer... da waere es wohl wirklich besser gewesen gar nicht viel kontakt zu den betreuern zu suchen und einfach sein eigenes ding durchzuziehen - ist ja DEINE bachelorthesis, ich finde mehr als schritliche rahmenbedingungen brauchst du dir gar nicht einzuholen von den betreuern. aber gut ich habe mit dem wissenschaftsbereich informatik nichts zu tun, vielleicht geht es gar nicht ohne die betreuer. so wie ich dich verstanden habe bist du jetzt soweit durch bis auf ein paar seiten. ich wuerde es noch voll durchziehen und abgeben und von einer beschwerde absehen, wenn du noch deinen master dort machen magst. schade um die wenigen LP fuer den riesen aufwand, glaube aber so hat jeder student schon mal viel zu viel arbeit in ein modul investiert. + Multi-Zitat Zitieren
#5 16. August 2014 AW: Bachelorarbeit zu umfangreich. Beschwerde? Ich kann dein Problem durchaus nachvollziehen (Maschinenbaustudium). Ich habe meine Projektarbeit (6CP) und Bachelorarbeit (12CP) an einem Lehrstuhl geschrieben, bei dem das auch nicht alles so mit rechten Dingen zuging. Meine Projektarbeit umfasste schon um die 70 Seiten , bei der BA kam ich sogar auf 115 Seiten. Ich bzw. auch die anderen Studenten hatten das Problem, dass die Arbeiten mehrmals (4-5mal) korrigiert wurden. Zu diesen "Korrekturen" kam dann meistens noch die Bemerkung: "Das können wir noch da zusätzlich reinmachen", "Mach noch die und die Messung", "Such mir nochmal dazu was raus" - die Folge war/ist, dass man dort seine Abschlussarbeit einfach nicht in der vorgegeben Zeit (BA: 2-4 Monate, MA:4-6 Monate) schafft, da alleine die Korrekturen den Umfang des Abgabezeitraumes haben . Ist ja natürlich eine super Vorbereitung auf das Berufsleben - wenn ich noch nicht fertig bin, dann verschieb ich das halt um mehrere Wochen Also meiner Meinung/Erfahrung nach, werden die Studenten (ja die armen Studenten :lol für deren Mist ausgenutzt - macht ja natürlich für den Betreuer auch Sinn, da er weniger Untersuchungen für seine Dissertation selber durchführen muss . Beschwerde (bei uns zumindest): Null Chance - Problem ist, dass einerseits Professoren an ihren Lehrstühlen tun und lassen dürfen was die wollen und andererseits spielt das Prüfungsamt da auch nicht mit, da es denen egal ist, wenn die Arbeit mehrere Monate später nachträglich angemeldet wird. Die einzige Chance ist tatsächlich, sich einen anderen Lehrstuhl zu suchen, der solch einen Unsinn erst gar nicht betreibt. + Multi-Zitat Zitieren
#6 16. August 2014 AW: Bachelorarbeit zu umfangreich. Beschwerde? Ich würde an deiner Stelle nicht direkt zum Dekan gehen, sondern erstmal den Asta bzw die Studienberatung aufsuchen. Du bist sicher nicht der Erste und der Letzte bei euch an der Uni, der ein solches Problem hat. Leider kann man bei solchen Themen keine globalen Aussagen machen, denn jede Uni/Hochschule handelt hier anders. Deshalb sind die Studienberater bzw der Asta der richtige Weg - die kennen solche Fälle und wissen, was passiert wenn du den Beschwerdeweg gehst. So dürften auch keine bösen Überraschungen auf dich zukommen. + Multi-Zitat Zitieren