Gezeiten: Vulkanausbruch/Erdbeben Folge der Gestirn-Konstellation?

Dieses Thema im Forum "Wissenschaft & Forschung" wurde erstellt von raid-rush, 25. April 2015 .

  1. 25. April 2015
    Als ich mir eben die spektakulären Bilder zum Calbuco Vulkanausbruch in Chile angesehen habe und dann vom Erdbeben in Nepal erfahren habe, ist mir die Frage gekommen ob es bestimmte Einflüsse gibt die solche Ereignisse beeinflussen oder auslösen können. Da ist mir dann direkt die Sonnenfinsternis eingefallen, und die Springflut in Frankreich aufgrund der Gestirn-Konstellation.

    Da der Mond ja auch die Erde etwas "Knetet" und unser Planet im Inneren zum Großteil flüssig ist, könnte sich das Magma doch ähnlich verhalten wie das Wasser auf der Erdoberfläche. Sprich es verlagert sich und könnte in diesen verstärkt zulaufenden Bereichen dazu führen, dass Magma-Kammern von Vulkanen sich füllen?

    Da das natürlich einige Zeit dauert und die Dimensionen sehr groß sind, wäre eine Reaktion auch sehr verzögert und träge. Besteht also nicht die Möglichkeit, dass die Gestirne in einer bestimmten Konstellation durch die Gravitationswirkung (Gezeitenkräfte) auch Vulkanausbrüche/Erdbeben wahrscheinlicher machen?

    Ich habe etwas Recherchiert und bin dabei auf wenige Einträge gestoßen die diese Theorie hatten.

    Vulkanausbrüche bei Vollmond? › Go for Launch › SciLogs - Wissenschaftsblogs (2014)

    Re: Vulkanausbrüche und Gezeitenwirkung des Mondes (2002 Popocatepetl)

    Are Volcanic Eruptions Tied to Lunar Cycle? (Englisch 2002)

    Häufigkeitsverteilung von Erdbeben den Mondphasen zugeteilt - astronomie.info (2011)
     
  2. 25. April 2015
    AW: Vulkanausbruch in Chile Folge der Gestirn-Konstellation?

    Glaube ich nicht dran. Druckverhältnisse, Bildung von Magmakammern und vor allen Dingen auch tektonische Erdbewegungen dürften eher die Ursache für einen Ausbruch darstellen.
    Letzteres ist z.B. in einer Doku über Vulkane, im Speziellen den Vesuv, angenommen worden. Ganz offensichtlich gab es in bestimmten Zeiten vor einem Ausbruch immer mindestens ein Erdbeben. (Keine Ahnung, welche Sendung das noch war. Terra Xpress oder so...)

    Terra Xpress warnt in dem Zusammenhang übrigens vor Erdwärme- und Gasbohrungen (Fracking).
    Terra Xpress: Überraschung im Untergrund - ZDF.de
    In den Niederlanden gibt es ein Dorf, bei dem die Häuser größtenteils durch die Auswirkungen (Erdabsenkungen) von Fracking baufällig sind.

    Besteht zwischen Erdbeben und Vulkanausbruch tatsächlich eine ursächliche Wechselbeziehung, wären einige Ausbrüche vermutlich eher hausgemacht. In den übrigen, "normalen" Fällen sind es wohl eher die üblichen, irdischen Gegebenheiten. Dabei den Mond völlig auszuschließen, muss nicht richtig sein, allerdings ist Magma und festes Gestein (Erdkruste) ganz offensichtlich nicht so mobil und beweglich wie Wasser. Dass dort die Auswirkungen bedeutend stärker ausfallen, dürfte klar sein.

    Btw. Beim Artikel auf astronomie.info kann ich mir ein gequältes Grinsen nicht verkneifen. Dass Erdbeben und/oder Vulkanausbrüche sich nach Wochentagen richten, dürfte wohl in den Bereich Schwachsinn/Verschwörungstheorie fallen.
     
  3. 26. April 2015
    AW: Vulkanausbruch in Chile Folge der Gestirn-Konstellation?

    Ich dachte jetzt auch eher an ein Mitwirken nicht direkt als Hauptursache eines Ausbruchs. Auf dem Jupiter Mond Io wird der Vulkanismus direkt durch die Gezeiten ausgelöst, allerdings sind das auch ganz andere "Extreme".

    Von den Neumond und Vollmond Theorien halte ich jetzt auch nichts, da sind die Ergebnisse zu verstreut. Allerdings denke ich schon das die Gezeiten eine Auswirkung auf die Bodenaktivität haben kann. Ich habe gelesen, dass sich auch die Erdkruste rund 80cm anhebt. Das ist zwar nicht viel aber in Flächensumme gesehen wird auch die Erde leicht massiert.

    Ich vermute also schon das die Gezeiten eine Rolle spielen bei der Plattentektonik und diese möglicherweise aktiver ist als sie ohne Mond wäre.

    Der Mars ist zwar ein nicht direkt vergleichbarer Planet, aber dort ist die Oberfläche scheinbar nicht mehr aktiv und auch fehlt ihm ein funktionierendes Magnetfeld was auf ein sehr "zähes" inneres schließen lässt. Die zwei winzigen Monde des Mars haben praktisch keine "Knetwirkung".

    Der Merkur hat noch ein Magnetfeld, möglicherweise auch weil er gut "durchgeknetet" wurde. (abgesehen vom hohen Eisenanteil)
     
  4. 26. April 2015
    AW: Vulkanausbruch in Chile Folge der Gestirn-Konstellation?

    hmm sorry aber für mich klingt das ein wenig nach

    Bild

    kann aber auch daran liegen, dass mein Opa Prof. der Geophysik war und dann auch noch ein Buch über Vulkanismus geschrieben hat. Aber irgendwann glaubten die Menschen, dass die Erde eine Scheibe ist, man am Rand runter fallen kann = wissen tun wir also 0,nix
     
  5. 26. April 2015
    AW: Vulkanausbruch in Chile Folge der Gestirn-Konstellation?

    Das der Mars kein funktionierendes globales Magnetfeld mehr hat, dürfte vermutlich an der geringeren Kerntemperatur und den demzufolge fehlenden Konvektionsströmungen liegen.
    Mars (Planet) – Wikipedia

    Wie gesagt, zu 100% ausschließen kann ich eine Wirkung durch Sonne-Mond-Planetenkonstellation zwar nicht, allerdings glaube ich nicht wirklich an einen Effekt. Die Erdkruste scheint erstaunlich flexibel zu sein, was sich letztendlich ja an Erdbeben zeigt, die erst entstehen, wenn sich ein bestimmter Spannungsgrad durch die Plattenverschiebung aufgebaut hat. Laut der Uni Bonn geht man übrigens nur von rund 20 cm "Gezeitenhub" der Erdkruste aus.
    Mir fehlen zudem fundierte wissenschaftliche Erklärungen/Erkenntnisse. Gezeiten durch Sonne und Mond wären doch ein hervorragendes Mittel zur Früherkennung bei Erdbeben und Vulkanausbrüchen. Ebenso ist mir, abgesehen von deinen aufgeführten Websites nicht bekannt, dass die Gravitationskräfte mitverantwortlich für solche Ereignisse sein sollen.
    Insofern bleibe ich da skeptisch, auch wenn Sonne und Mond sicherlich einen Einfluss auf die Erde haben.
     
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