Flüchtlingsstrom nach Europa, wie geht es weiter?

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von Siebenstein, 13. August 2015 .

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  1. 16. September 2015
    AW: Flüchtlingsstrom nach Europa, wie geht es weiter?

    Selbst wenn es noch nicht umgesetzt wurde, so dient diese Meldung vermutlich dazu Druck auf die Vermieter auszuüben.
     
  2. 16. September 2015
    AW: Flüchtlingsstrom nach Europa, wie geht es weiter?

    "Jetzt wollen sie die Asylanten schon in leere Häuser stecken. Leere Häuser! Wo gibt's denn sowas"
    Der Grundgedanke des Kapitalismus und die Nächstenliebe beissen sich leider in diesem Punkt ziemlich heftig. Einerseits willst du ja deinen Grundstückswert nicht mindern, weil die Immobilie von nicht zahlenden Flüchtlingen "verlebt" wird, andererseits steht da leere Wohnfläche, die wie geschaffen dafür ist.
     
  3. 16. September 2015
    AW: Flüchtlingsstrom nach Europa, wie geht es weiter?

    Das ist zum Beispiel ein Bereich, in dem ich mir eine Ansage von Angela Merkel, beziehungsweise der Regierung gewünscht hätte. Nicht das Gebrabbel über wer sagt was und alle sind doof, die nicht sagen, was ich denke. Sondern etwas konkretes, hilfreiches, klares, was es leichter macht, die Menschen, die zu uns kommen vernünftig unterzubringen.

    Quelle.

    Das sind Ansätze, die helfen. Genauso wie der Gastbeitrag von Kristina Schröder in der FAZ. Das muss man nicht pauschal in dieser Art unterschreiben, aber das sind Denkanstösse, die wir jetzt brauchen.

    Weiterhin sind die angekündigte Quote, um Engpässe zu entschlacken, und ein besseres Verteilungsnetz wichtig. Zusätzlich muss der Bund die Länder und Kommunen auf finanzieller Ebene mehr unterstützen. Dazu gehört zum Beispiel auch, dass die Kosten für die Abschiebung von Menschen, die nicht bei uns bleiben dürfen, nicht mehr von den Kommunen übernommen werden müssen, sondern dass der Bund dies zahlt.

    Wenn der Winter jetzt kommt, müssen in den EU-Eintrittsländern, den Grenzregionen, Bedingungen geschaffen werden, um die Flüchtlinge unterzubringen und sie zu versorgen. Das können die betroffenen Staaten nicht zwangsläufig leisten, gerade nicht, was das finanzielle angeht. Da muss eine europäische Gemeinschaftslösung gefunden werden. Wenn Milliarden in die Stabilisierung der Fiskalunion und die Finanzkraft einzelner Staaten fließen können, dann genauso, um zu verhindern, dass Menschen auf dem Weg nach Europa, in das innere Europas, verhungern und erfrieren müssen.

    Die Bundeswehr sollte darüber hinaus so umfangreich wie möglich involviert werden. Dass sie nicht die Möglichkeiten hat wie vor zehn Jahren ist klar. Dennoch sollte das nicht die Willen, vorhandene Ressourcen und menschliche Schaffkraft einzusetzen, schmälern.

    Dass Menschen an die Bahnhöfe gehen, die Flüchtlinge begrüßen, Sachen spenden, sich der Menschen annehmen, das sind teils Dinge die niemand in dem Umfang gefordert hat, in dem es alles passiert ist. Solche pragmatischen Lösungswege brauchen wir. Nicht das Geseiere über die Glorifizierung des Helfens und die Kotzerei über die ihre Angst und Wut herausbrüllenden Stimmungskanonen.

    Dass wir nicht ohne einen Dialog zwischen allen betroffenen Parteien auskommen, nicht ohne ein Zusammensetzen, das versucht die Art und Weise, wie miteinander umgegangen wurde in den vergangenen Tagen und Wochen, außen vor zu lassen, ist selbstverständlich.

    Aber es wird uns nicht Gelingen, dieser Situation Herr zu werden, wenn wir uns in sinnlosen Diskussionen verzetteln und dem anderen wieder und wieder die gleiche Sülze an den Kopf werfen. Man nimmt den Menschen auch die irrationalste und unlogischste Angst nicht, in dem man sich weigert, darüber vernünftig zu sprechen.
     
  4. 16. September 2015
    Zuletzt bearbeitet: 16. September 2015
    AW: Flüchtlingsstrom nach Europa, wie geht es weiter?

    die eigentümer bekommen durchaus vom staat die ortsübliche miete. dies wird zwar nicht der höchstsatz sein und wie du schon sagtest machts das objekt auch nicht gerade attraktiver aber sie würden wenigstens etwas entschädigt.

    und genau das ist das problem an bushidos "berichterstattung": ne reißerische headline und paar völlig aus dem kontext gerissene zusammemgestückelte textpassagen welche insgesamt weltuntergangsstimmung suggieren sollen damit auch das letzte schlafschaf endlich aufwacht und sich den aufgeklärten der university of youtube anschließt. so arbeiten auch sekten^^
    auch kommen von den bushidos dieser welt nie lösungsvorschläge ja es lassen sich nicht mal ansätze erkennen es geht immer nur darum mit dem finger auf an den anderen zu zeigen um die schuldfrage zu klären von weiterdenken keine spur^^

    //
     
  5. 16. September 2015
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13. April 2017
    AW: Flüchtlingsstrom nach Europa, wie geht es weiter?

    So wie dein Versuch die Menschheit von einer russischen Weltverschwörung und Annektion der Krim zu überzeugen. Analintruder Quelle kosmologelei vom Autor nobody.

    Krise in der Ukraine - Seite 48 - RaidRush:Board

    Oder raidrushs kognitive Dissonanz in Sachen westliche Kriegsgeilheit? Der Sektenspruch stammt ja sonst von raidrush.

    Islamischer Staat: Ethnische Säuberung... - Seite 16 - RaidRush:Board


    Du hast mal wieder Dinge in meinen Post hinein phantasiert, die da so gar nicht zu finden sind.
     
  6. 16. September 2015
    AW: Flüchtlingsstrom nach Europa, wie geht es weiter?

    lass es mich mal etwas poetisch/blumig ausdrücken: du bist halt nicht ganz dicht aber da können weder der raid noch meine wenigkeit etwas für
     
  7. 17. September 2015
    AW: Flüchtlingsstrom nach Europa, wie geht es weiter?

    Diese Antwort mußte kommen. Das ist nur ein Beweis für einen Mangel an Gegenargumenten.
     
  8. 17. September 2015
    AW: Flüchtlingsstrom nach Europa, wie geht es weiter?

    Fremdenfeindlichkeit und Rassismus keine Meinung!

    Des Grundgesetzes aber nicht. Dort steht nämlich zum Beispiel auch, dass Eigentum verpflichtet. Und da sich ja gerade die "besorgten Bürger" so gerne auf ihre Grundrechte und das Grundgesetz berufen, darf man sie hoffentlich an die Grundrechte der Flüchtlinge und ans Grundgesetz erinnern.

    Respektvoller Umgang für Menschen, die andere Menschen (respektive Flüchtlinge) selbst nicht respektvoll behandeln?
    Und nein - auch im letzten Punkt muss ich dir widersprechen. Sachliche Argumente helfen so gut wie gar nicht gegen irrationale Ängste und gegen Dummheit erst recht nicht.
    Genau das ist nämlich die Dummheit. Man verschließt sich gegenüber normaler, menschlicher und logischer Argumentation. Und dann kommt es zu solch dämlichen Verallgemeinerungen wie "Alle Flüchtlinge sind kriminell...", "...nehmen uns die Arbeitsplätze weg." usw.

    Ersteres wage nicht nur ich zu bezweifeln und dumm sterben muss natürlich auch niemand. Es scheint aber durchaus Zeitgenossen zu geben, denen das völlig egal ist. Das zeigt nicht zuletzt auch die Realität. Glücklicherweise habe ich mich noch nie damit gebrüstet, gegenüber Idioten besonders geduldig zu sein oder sie mit Samthandschuhen anzufassen.
    Bis zu einem gewissen Punkt argumentiere ich noch einigermaßen höflich aber bestimmt. Irgendwann ist dann aber auch Schluss damit.
    Im Übrigen wiederhole ich mich gerne noch einmal:
    So wie ich das sehe, habe ich damit ganz gut den Nagel auf den Kopf getroffen.

    Was übrigens tatsächlich gegen irrationale Ängste helfen könnte, wäre das Zugehen auf die Flüchtlinge, helfen, mit ihnen reden, anstatt über sie. Aber dazu sind die "besorgten Bürger" ja zu feige. Es ist ja auch viel einfacher, sein dreckiges Mundwerk im Internet (bspw. Facebook) aufzureißen oder aber sich vor Flüchtlingsheimen zusammenzurotten.
    Ist vielleicht etwas provokativ aber ich stelle die Frage trotzdem mal. Wie kommt es eigentlich, dass man im TV bei solchen "Demos" fast immer Menschen sieht, die man getrost als die wenig intelligenten Verlierer unserer Gesellschaft bezeichnen könnte?
     
  9. 17. September 2015
    AW: Flüchtlingsstrom nach Europa, wie geht es weiter?

    Natürlich. Warum sollten wir uns bzgl. unseres Verhaltens an denen ein Beispiel nehmen? Gleiches mit Gleichem funktioniert nicht und hat noch nie funktioniert.

    Ich mein was willst du denn mit diesen Leuten machen? Ich kann deine Abneigungen jenen gegenüber bestens nachvollziehen aber Beleidigungen und ignorieren kann doch nicht die Lösung sein. Im Gegenteil: es verschlimmert die Situation nur noch. Man MUSS, ob man es nun toll findet oder nicht, mit diesen Leuten normal reden um etwas in ihnen zu bewegen. Damit wird man getrost nicht alle erreichen oder gar verändern. Aber die einfach so vor sich hinleben zu lassen ist auch keine Lösung. Die versuchen nämlich am laufenden Band Leute für ihre Idee/Ideologie zu gewinnen, und das mit Erfolg. Was also willst du machen? Beleidigen? Damit veränderst du rein gar nichts und bestärkst sie eher in ihrer Sache. Ignorieren? Vielleicht, aber das kriegst du denke ich nicht hin. Reden? Ist ZUMINDEST den Versuch wert ein paar von diesen Leuten auf die richtige Bahn zu leiten.

    Ich gehe sogar so weit, dass ich sage dieses ganze Gerede von wegen "besorgte Bürger" ist absolut fehl am Platz und kontraproduktiv. Es mag wirklich Leute geben die besorgt sind, einfach weil sie es nicht besser wissen, sich nicht ausreichend informieren oder was auch immer. Die müssen ja nicht mal wirklich rechts sein. Diese Leute dann aber auf eine Seite mit definitiv rechten Leuten und Nazis zu stellen? Ein willkommenes Geschenk für alles Rechts der Union.

    Ist nicht nur im TV so. War gestern selbst auf einer Gegendemo und es ist wirklich wie in einem schlechten Film. Die weniger gebildeten sind für sowas halt anfälliger.
     
  10. 17. September 2015
    Zuletzt bearbeitet: 17. September 2015
    AW: Flüchtlingsstrom nach Europa, wie geht es weiter?

    Das kommt wohl daher, dass solche Veränderungen zuerst die "weniger gebildeten" Menschen triffen. "Wir" kriegen davon recht wenig mit, aber wenn als Bandarbeiter oder vergleichbaren Berufen plötzlich 2/3 deiner Arbeitskollegen durch Asylbewerber und Maschinen ersetzt werden, dann bekommt man es natürlich mit Existenzängsten zu tun. Da berufliche Weiterbildung für die meisten Menschen nicht in Frage kommt, bleibt nur noch die Option, die neue "Konkurrenz" zu vertreiben.
    Ich könnte jetzt auch nicht sagen, wie ich in einer solchen Situation reagieren würde...

    Quelle
     
  11. 17. September 2015
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13. April 2017
    aW: Flüchtlingsstrom nach Europa, wie geht es weiter?

    Ich nehme mir überhaupt kein Beispiel. aber ich bin es irgendwann leid, wieder und wieder gegen so einen Schwachsinn anzureden. Manchmal muss man einfach deutlich werden und einen Schlussstrich ziehen. Siehe z.B. auch hier.

    Wohl eher nicht. Denn in der Regel zahlen die dank Niedriglohn-Jobs oder Hartz-IV keine Steuern. Im Übrigen spricht ja nichts dagegen, wenn genau diese Menschen auf die Straße gehen und dafür demonstrieren, dass ihr Lohn oder Regelsatz erhöht wird. Erstaunlicherweise tut das aber niemand. aber es ist ja auch so schön einfach, auf die Menschen einzutreten, die noch weiter unten sind und sich nicht wehren können.
     
  12. 17. September 2015
    AW: Flüchtlingsstrom nach Europa, wie geht es weiter?

    Oben genannte Beispiele zahlen also keine Steuern? Ich sprach nicht von Arbeitslosen oder 450€ Arbeitern, das ist das Klischee vom "arbeitslosen Hartz-IV Ossi in Bomberjacke".
    Und ja, das wird es wohl sein, nach unten Treten ist immer leichter als nach oben schieben...Aber da machen wir wohl ein Fass ohne Boden auf, befürchte ich xD
     
  13. 17. September 2015
    AW: Flüchtlingsstrom nach Europa, wie geht es weiter?

    Dann bist du halt Teil des Problems und nicht der Lösung.
     
  14. 17. September 2015
    AW: Flüchtlingsstrom nach Europa, wie geht es weiter?

    Soll daran irg. etwas besonderes sein? Ist ne ganz normale Vorgehensweise, dass leerstehende Wohnungen für Flüchtlinge beschlagnahmt werden.
    Keine Ahnung wieso im Artikel steht, das noch kein Fall bekannt ist. Durch meinen Nebenjob krieg ich das ich ständig Mitteilungen von beschlagnahmten Wohnungen.
    Außer der Artikel meinte wirklich Wohnungen im Besitz von Privatpersonen, hatte bisher nur Fälle wo Wohnungen von diverser Immobilienfirmen beschlagnahmt wurden.

    Aber najo, wo sollen die Flüchtlinge denn sonst Untergebracht werden? Dauerhaft in Zelten und Turnhallen oder was?
     
  15. 17. September 2015
    AW: Flüchtlingsstrom nach Europa, wie geht es weiter?

    "Die Kommunen schauen bei ihrer Suche nach Unterkünften für Flüchtlinge zunehmend auch auf Gebäude in Privatbesitz. Wenn es gar keine andere Möglichkeit gibt, dürfen die Behörden auf Basis des jeweiligen Landesordnungs- oder Sicherheitsgesetzes sogar vorübergehend Gebäude beschlagnahmen."

    Jo meint er^^
     
  16. 18. September 2015
    AW: Flüchtlingsstrom nach Europa, wie geht es weiter?


    Die rechtliche Lage.
     
  17. 18. September 2015
    AW: Flüchtlingsstrom nach Europa, wie geht es weiter?

    ...aus der Sicht einer Person. Gibt Juristen die sehen das bestimmt anders.
     
  18. 18. September 2015
    AW: Flüchtlingsstrom nach Europa, wie geht es weiter?

    Was hält dich davon ab andere Expertenmeinungen posten?

    War aber klar, daß diese Einschränkung von irgendjemand kommt, verstoesst diese Sicht doch gegen alles das was hier seit Wochen propagiert wird.
     
  19. 18. September 2015
    AW: Flüchtlingsstrom nach Europa, wie geht es weiter?

    Zunächst einmal: Interessanter Beitrag, mal was Neues im Gemenge - Daumen hoch!

    Wenn die politische Verfolgung des Einzelnen aus verschiedenen Gründen Tatbestand ist, dann wird sie nicht durch den Fakt, dass sie Begleiterscheinung eines Krieges oder Bürgerkrieges ist, geschmälert oder ihr Charakter als Grund für Asylrecht gar negiert. Selbiges legt der Autor aber nahe.

    Das ist ein gewichtiger Punkt, denn man schlitterte von einer humanitären Katastrophe in die nächste, wenn man den Grenzstaaten der EU aufbürdete, für alle dort eintreffenden Flüchtlinge das Verfahren, so wie es rechtlich festgesetzt wurde, durchzuführen. Recht und Gesetz können, in besonderen Fällen müssen sogar ausgehebelt werden, wenn die formulierten Inhalte einer kritischen Situation objektiv nicht genügen. Das ist angesichts der enormen Zahl der Flüchtlinge und des Ausmaßes der Bewegung gegeben.

    Rechtlich ist das der Gedanke, aber es sollte jedem bewusst sein, dass wir uns in einer Ausnahmesituation befinden und die Grenzstaaten der EU mitnichten in der Lage sind, bei dem enormen Anstorm zu gewährleisten, dass die Flüchtlinge so versorgt werden, wie es dem Mindestmaß menschlichen Denkens entspricht.

    Ist sie, aber notgedrungen zu akzeptieren und die Sache zu behandeln, als ob Deutschland, Schweden, etc. der Erstankunftsstaat wäre.

    Dass die Bürokratie über diese Feinheit teils hinweggeht, ist aus Beispielen bekannt. Hier muss sauberer gearbeitet werden. Mit Sicherheit ist die Mehrheit der Asylbewerber ohne ein Familienmitglied in den Ländern, in denen der Asylantrag gestellt wird oder generell in Ländern der EU, aber man sollte, wenn ein Familienmitglied schon seinen Antrag in einem Staat gestellt hat, auch die Anträge von Familienmitgliedern dort verhandeln, ungeachtet des Eintrittslandes.

    Gibt es Zahlen, Daten zu den erhobenen Vorwürfen?

    Man muss ein Gesetz formulieren, in dem steht, dass Deutschland ein Einwanderungsland ist, ansonsten darf niemand einwandern? Habe ich das richtig verstanden?

    Edward Snowden hat sich mit dem Verrat von Staatsgeheimnissen als Form von Moralität gegen das existierende Recht gestellt, aufgrunddessen er in den USA eine Verurteilung zu erwarten hat. Es existiert Moralität gegen das Recht, wenn das Recht nicht durch und mit der Moralität enstanden ist. Moralität kann gegen Recht und Gesetz stehen.

    Letztendlich spricht sich der Autor für eine Abschottung gegen die Flüchtlingsströme aus und fordert, dass jeder sein nationalistisches Süppchen kocht, weil es dem geltenden Recht und Gesetz entspricht. Die Deligierung von Aufnahme der Menschen und der Verhandlung über deren Bleiberecht gänzlich an die Grenzstaaten der EU abzuschieben funktioniert nicht. Sich und seine Augen vor den Menschen, die zu uns kommen zu verschließen und per se alles von Deutschland, dem inneren Europas wegzuhalten und die Problematik allein in die Hände von Staaten wie Italien, Griechenland oder Ungarn zu legen, ist Ausdruck von unsolidarischem, stur auf das Recht pochendem Verhalten, dem es an Pragmatismus und Realitätsbewusstsein fehlt. Niemand sollte vernunftgemäß annehmen, dass Ungarn, ähnlich wie der Libanon, in der Lage ist, humanitären und auch die ausgiebig behandelten, durch Recht und Gesetz formulierten Schritte im ordentlichen Maße durchzuführen.

    Eine Verlagerung der Problematik des Flüchtlingsstrom an die Grenzen der EU mag vielleicht geltendem Recht entsprechen, doch wer stur Recht und Gesetz folgt, ohne den Blick in der Realität zu verankern, ist ein toter, treibender Fisch.
     
  20. 18. September 2015
    AW: Flüchtlingsstrom nach Europa, wie geht es weiter?

    Glücklicherweise nicht für die Mehrheit der Gesellschaft. Aber auch hier könnten wir uns jetzt endlos im Kreis drehen, woran ich persönlich dann doch recht schnell ebenfalls die Lust verlieren würde. Von mir aus kannst du dir aber gerne den Mund fusselig reden oder die Finger wund schreiben. Ich helfe in der Zwischenzeit lieber dort, wo es wirklich notwendig ist.

    Durchaus kritikwürdig ist hier wohl die Deutung des Begriffs "genießt".
    "genießt" meint hier eben nicht buchstabengetreu " von einer Speise, einem Getränk etwas zu sich nehmen" oder etwas "mit Freude, Genuss, Wohlbehagen auf sich wirken lassen", sondern etwas "[zu seinem Nutzen, Vorteil] erhalten, erfahren". Und selbstverständlich wäre somit ein Recht auf Asyl durchaus einklagbar, gäbe es die Ausschlussklausel in Form des 2. Absatzes des Art. 16a nicht.

    Tja, wenn das mal so einfach wäre.
    Tatsächlich ist nach Artikel 16a das Asylrecht praktisch ausgehebelt.
    Wer nicht direkt deutschen Boden betritt, hat kein Recht auf Asyl. Deutschland ist bekanntlich in der glücklichen Lage, dass es, mit Ausnahme der Nordsee oder per Flug, nur über sichere Drittstaaten der EU betreten werden kann.
    Somit ist z.B. auch das gute Dublin(-3)-Abkommen völlig überflüssig, besagt es doch schließlich das selbe.

    Bliebe also Art. 14 der Allgemeinen Menschenrechte, die mWn. ja auch Deutschland ratifiziert hat. Dort ist von einem Recht die Rede, ohne das es irgend eine Art von Ausschlusserklärungen betreffend der "Betretung" etc. gibt. Hier könnte man sich jetzt natürlich darüber streiten, welches Rechtsgut höher wiegt.
    Wobei meiner Ansicht nach klar sein dürfte, dass ein allgemeines Menschenrecht nationale Kleinstaaterei überwiegt.
     
  21. 18. September 2015
    AW: Flüchtlingsstrom nach Europa, wie geht es weiter?

    Ich hab mir das nicht mal durchgelesen. Es ist aber wie überall im Recht: es gibt mehrere (vertretbare) Meinungen. Am Ende muss es halt jemand entscheiden, dafür gibts dann Gerichte. Ich studiere zwar was rechtliches aber maß mir beim besten Willen nicht an diese Frage "mal eben so" zu beantworten. Und selbst wenn ich das täte würde es x andere geben die anderer Meinung wären...
     
  22. 18. September 2015
    AW: Flüchtlingsstrom nach Europa, wie geht es weiter?

    Naja, das Recht definiert in diesem Fall überwiegend eindeutig. Die Frage der "humanitären Umstände" erlaubt es aber, die Entscheidungen der Kanzlerin, beziehungsweise der Bundesregierung in den letzten Wochen als vertretbar zu bewerten und als nicht vollkommen widerrechtlich. Zudem wiederhole ich, wie in meinem vorherigen Beitrag geschrieben, dass Recht in manchen Fällen, wie dieser einer ist, gebeugt werden muss - aus Gründen, die bei einer realistischen Betrachtung vernünftig sind.
     
  23. 18. September 2015
    AW: Flüchtlingsstrom nach Europa, wie geht es weiter?

    Wobei vernünftig und realistisch wieder auslegbare Begriffe sind. Für den einen ist es vollkommen vernünftig die Flüchtlinge aufzunehmen, für den andere totaler Schwachsinn...
     
  24. 18. September 2015
    AW: Flüchtlingsstrom nach Europa, wie geht es weiter?

    Völlig richtig. Spätestens da werden sich haufenweise unterschiedliche Meinungen bilden. Hier also die Meinung irgendeines Juristen zu posten ist vielleicht interessant aber im Endeffekt nichts aussagend.
     
  25. 18. September 2015
    AW: Flüchtlingsstrom nach Europa, wie geht es weiter?

    Doch, eigentlich schon. Denn so viele verschiedene juristische Auslegungen kann es zu dem Thema einfach nicht geben, oder es soll mich der Blitz treffen
    Soll heißen wenn hier noch einige konträre Juristengutachten geposted werden, dürften bald alle Meinungen abgedeckt sein.
    Die Herren und Frauen Richter/innen stehen doch auch nicht da und sagen nach dem Plädoyer: "LOL, das ist ja nur Ihr persönliches Empfinden, das ist doch alles nichtssagend!"

    Ich glaube wir haben im Politikforum ein grundlegendes Problem damit, andere Ansichten auch nur annährend zu tolerieren.
     
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