Biometrische Sicherheit für die digitale Zukunft

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von z3Ro-sHu, 30. September 2006 .

  1. 30. September 2006
    Nachdem man sich in früheren Jahren mit Themen wie "Business Innovation Management" oder "Standards im Electronic Business" auseinandergesetzt hatte, stand die "Sicherheit für die digitale Zukunft" im Mittelpunkt des diesjährigen E12-Gipfels. Mit einer bunten Mischung aus Keynotes, Workshops und einer begleitenden Produktausstellung beschäftigte sich der Gipfel schwerpunktmäßig mit der Nutzung der Biometrie als Sicherheitstechnik. Höhepunkte der zweitägigen Veranstaltung waren die Referate zur Biometriestrategie der Bundesregierung.

    Der E12-Gipfel wird vom Institute of Electronic Business ausgerichtet. Er versteht sich als die "führende E-Business-Lobby Deutschlands" und lädt nach Möglichkeit nur hochrangige Manager zu seinen Veranstaltungen ein. In diesem Jahr konnten sie auf dem Werksgelände von Airbus biometrische Lösungen wie das auf der Irisanalyse basierende Kontrollsystem für Bona-fide-Reisende von Dartagnan austesten, einer Tochterfirma des Flughafenbetreibers Shiphol Group. Aus einem anderen Kulturkreis kommend, in dem das Abnehmen eines Fingerabdrucks oder der Blick auf die Iris hoch problematisch ist, demonstrierte Fujitsu mit seiner Handvenenmustererkennung Palmsecure, wie berührungslose Biometrie am Bankautomaten in Japan funktioniert.

    Eine interessante Lösung für die intelligente Videoüberwachung zeigte Vis-à-pix mit dem People Counter. Er malt live in das übertragene Videobild erkannte, sich bewegende Personen als wandernde "Heiligenscheine" und kann Alarm schlagen, sobald sich Warteschlangen oder Menschenansammlungen bilden. Unter den weiteren Ausstellern befand sich Steria Mummert Consulting, die das biometriegestützte Seafarers Identity Document zeigte, bei dem die Fingerabdrucke in Form eines zweidimensionalen Strichcodes maschinenlesbar sind und das Fraunhofer IGD mit seiner 3D-Gesichtserkennung.

    Nachdem Innen-Staatssekretär August Hanning bei der festlichen Einstimmung auf den E12-Gipfel die elektronische Ausländerkarte vorgestellt hatte, ergänzte Andreas Reisen, Referatsleiter Biometrie und ePass im Bundesinnenministerium, das Bild mit dem aktuellen Stand der Überlegungen zum elektronischen Personalausweis. Ausgehend von dem Beschluss des Bundeskabinetts vor zwei Wochen, dass die sichere biometriegestützte Authentifizierung aller Personen in Deutschland und im Internet gegeben sein soll, sind die elektronische Aufenthaltskarte für Ausländer und der elektronische Personalausweis für Deutsche sehr eng verwandt. Wie Reisen ausführte, befinden sich beide Dokumente in der Konzeptionsphase. Klar ist eigentlich nur, dass der biometrische Teil zur schnellen Identitätsfeststellung im Inland weitgehend dem Teil des elektronischen Reisepasses entspricht und technisch nach der Extended Acess Control der ICAO realisiert wird. Außerdem sollen Ausländerkarte wie Personalausweis für die qualifizierte digitale Signatur vorbereitet sein, die sich die Bürger selbst bei den entsprechenden Dienstleistern besorgen müssen.

    "Es kann nicht Aufgabe des Staates sein, den Bürgern eine digitale Signatur zu verschaffen", erklärte Reisen. Er skizzierte als Ergänzung zum Personalausweis ein Bürger-Portal im Internet, in dem die notwendigen zusätzlichen Authentisierungsdienste für das Shoppen im Internet von diversen Mehrwert-Anbietern zugekauft werden können. Bei der laufenden Konzeption des Personalausweises wird Reisen zufolge darüber nachgedacht, ob jeder Bürger eine Mail-Adresse der Domain Deutschland.de bekommen soll, mit der er den Kontakt zum eGovernment suchen kann. Vorbild ist offenbar Estland, wo jeder Bürger über den Personalausweis eine Mail-Adresse und eine digitale Signatur bekommen hat.

    In seiner Festrede hatte Staatssekretär Hanning aus der Studie "e-Identity 2006" zitiert, die die Markforscher von Vanson Bourne im Auftrag des IT-Dienstleisters logicaCMG erstellt hatten, der wiederum Sponsor des E12-Gipfels war. Danach sind 87 Prozent aller Deutschen davon überzeugt, dass Fingerabdrucke sicherer sind als handschriftliche Signaturen. Außerdem glauben laut Hanning 85 Prozent der Bundesbürger daran, dass sich mit Biometrie die Betrugsversuche beim Online-Banking reduzieren lassen. Aus diesen hohen Umfragewerten leitet die Bundesregierung eine flächendeckende Akzeptanz für den Einsatz der Biometrie in Deutschland ab.

    Von der Podiumsdiskussion über Sinn und Nutzen der Biometrie und dem Titel "Sicherheit vs. Überwachung" war die Presse ausgeschlossen, weil "vertrauliche Details" zur Sprache gebracht werden sollten. Die biometriekritische Position vertrat Andy Müller-Maguhn vom Chaos Computer Club, der mit GSMK als einer Sponsor-Partnerfirmen des E12-Gipfels firmierte.

    Quelle:heise.de
     
  2. 1. Oktober 2006
    AW: Biometrische Sicherheit für die digitale Zukunft

    Wieso brauchen wir jetzt eine digitale Signatur im Internet über den Perso. , die dann noch gekauft werden muss? Biometrie kann sinnvoll sein, aber typischer Weise gibt es gewisse Person, die dabei anscheinend etwas falsch verstanden haben...
     
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