H5-Viren in türkischem Geflügel entdeckt

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von xxxkiller, 10. Oktober 2005 .

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  1. 10. Oktober 2005
    Beim Ausbruch der Vogelgrippe bei Geflügel in der Türkei sind Viren des Typs H5 entdeckt. Das sagte am Montag Necdet Akkoca, Leiter des staatlichen Veterinär-Kontroll- und Forschungsinstituts in Izmir, wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtete.

    Untersucht worden seien sechs Puten, die dem Institut aus dem betroffenen Gebiet von Manyas im Nordwesten der Türkei zugeschickt worden waren. Der Typ H5 wurde auch in Rumänien gefunden. Ob es sich um das gefährliche Virus H5N1 handelt, soll in weiteren Tests geklärt werden.

    Drei Tage nach dem Auftreten des Vogelgrippe-Verdachts in Rumänien gingen die Notschlachtungen in dem unter Quarantäne stehenden Dorf Ceamurlia de Jos am Montag weiter. Auch im Nordwesten der Türkei werden Tausende von Puten in nächtlichen Aktionen mit Gas vernichtet.

    Rund 15000 von insgesamt 45000 Hausvögel müssten in dem Dorf im Süden des Donaudeltas noch getötet und entsorgt werden, meldete der Fernsehsehsender «Realitatea TV» am Montag. Tags zuvor war es zu Zwischenfällen zwischen den Einwohnern und Sicherheitskräften gekommen, als diese das gesunde Geflügel einfangen und töten wollten. Bei drei in Ceamurlia verendeten Hausenten waren Antikörper gegen die Vogelrippe festgestellt worden. Unklar war weiterhin, ob es sich um das gefährliche Virus H5N1 handelt.

    Alarmierende Meldungen über Vogelsterben gab es erneut aus dem rumänischen Fischerdorf Maliuc, wo seit Tagen immer wieder verendete Schwäne gefunden werden. Erste Laborergebnisse zu diesen Fällen wurden für Montag oder Dienstag erwartet.

    Nach dem Verdacht erster Vogelgrippefälle haben die rumänischen Behörden das gesamte Donaudelta und den Verwaltungskreis Tulcea unter Quarantäne gestellt. Auch aus dem Norden des Kreises Constanta wurden am Montag mehrere Fälle von verendeten Wildvögel gemeldet.

    Landwirtschaftsminister Gheorghe Flutur hatte am Sonntag bestätigt, dass Antikörper zum Vogelgrippevirus-Stamm H5 gefunden wurden. Ob es sich um das für Menschen besonders gefährliche Vogelgrippevirus H5N1 handelt, steht nicht fest.

    Die Proben der drei Hausenten aus Ceamurlia könnten bis Freitag nach London zum Vogelgrippe-Test geschickt werden, sagte der Direktor des Nationalen Instituts für Diagnose und Tiergesundheit, Nicolae Stefan, am Montag. Rumäniens Ministerpräsident Calin Popescu Tariceanu hatte am Wochenende fälschlicherweise angekündigt, dass die Proben bereits nach London geschickt worden seien.

    Die rumänischen Behörden hielten an vorbeugenden Sichermaßnahmen fest. «Wir handeln, als wäre es der Ernstfall», sagte der Landwirtschaftsminister. Alle Fahrzeuge, die in den Kreis Tulcea fahren oder ihn verlassen, werden kontrolliert und desinfiziert. In elf Verwaltungskreisen im Südosten des Landes herrscht Alarmbereitschaft. Geflügelmärkte wurden in den meisten Regionen verboten. Für das Donaudelta gilt ein vollständiges Jagdgebot, in den anderen Landesteilen gilt es nur für Vögel.

    In der Türkei sollen 2600 Puten einer Freilandzucht getötet werden, nachdem bereits in einem ersten Zuchtbetrieb mehr als 1800 Vögel verendet oder vernichtet worden waren. Nach Beginn des Vogelsterbens hatten die Behörden das betroffene Gebiet im Umkreis von drei Kilometern unter Quarantäne gestellt. Strengste Kontrollen wurden in einem Radius von zehn Kilometern angeordnet.

    Die Puten-Betriebe liegen am Manyas-See, einem Vogelschutzgebiet in der nordwesttürkischen Provinz Balikesir. In der ganzen Region, die für ihre Geflügelzucht bekannt ist, seien nach dem Vogelgrippe- Alarm neun Millionen Stück Geflügel bedroht, schreiben türkische Zeitungen vom Montag. Die Behörden vermuten, dass die Krankheit durch Zugvögel aus dem Ural eingeschleppt wurde, die auf dem Weg nach Afrika an dem See Station machen.

    Experten gehen davon aus, das Zugvögel aus Russland und Kasachstan das Vogelgrippevirus auch nach Rumänien gebracht haben könnten. Erste Zugvögel (Wildgänse und Wildenten) seien Anfang September im Donaudelta eingetroffen, sagte der Exekutivdirektor der Rumänischen Ornithologischen Gesellschaft, Dan Hurlea. Der Vogelzug verstärke sich im Zeitraum November bis Dezember. Allein rund eine Viertel Million Wildgänse würden im Donaudelta und den Küstengebieten erwartet, hieß es.

    Die Impfaktionen gegen das normale Grippevirus gingen weiter. Bis Montag waren rund 3000 Menschen in den kritischen Gebieten geimpft worden. Durch die Impfung mit dem normalen Grippevirus soll das Risiko einer gleichzeitigen Ansteckung mit beiden Erregern (Vogelgrippevirus H5N1 und menschlichem Grippevirus A) verringert werden.


    Quelle: news.de
     
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