#1 25. Dezember 2005 An den Weihnachtsfeiern in Bethlehem haben in diesem Jahr zehntausende Menschen teilgenommen. Schätzungsweise 30.000 Pilger und Touristen kamen zur Mitternachtsmesse am Heiligen Abend in die Stadt - so viele, wie seit Beginn des Palästinenseraufstands vor mehr als fünf Jahren nicht mehr. Der lateinische Patriarch von Jerusalem, Michel Sabbah, äußerte Hoffnung auf ein Ende des Nahost-Konflikts. "Eine neue israelische und palästinensische politische Landschaft entsteht gerade", sagte der katholische Bischof vor tausenden Pilgern in der Geburtskirche. Sabbah rief zur Freilassung politischer Gefangener und einen Verzicht auf Gewalt auf. Das könne den Israelis Sicherheit und den Palästinensern Freiheit sowie ein Ende der Besatzung verschaffen. Zerstörung, Tod und Kampf führten immer nur zu neuer Zerstörung und neuem Tod, sagte er in seiner Predigt. "Die Mauer muss weg" Zum wiederholten Male kritisierte der Patriarch die Mauer, die Israel errichtet hat, um eigener Darstellung zufolge palästinensische Selbstmordattentate zu verhindern. "Viele werden uns vielleicht fragen, wie wir Weihnachten feiern und fröhlich sein können, während uns die Mauer gefangen hält", sagte Sabbah, der selbst Palästinenser ist. Sicherheit für die Israelis sei nur durch Freiheit und Souveränität für die Palästinenser zu erreichen, betonte er. Wie schon im vergangenen Jahr nahm auch Palästinenserpräsident Machmud Abbas an der Christmette teil. Quelle: tagesschau.de + Multi-Zitat Zitieren