Das Rätsel der Käfervielfalt: Evolution, Diät und Überlebensstrategien
Das Rätsel der Käfervielfalt: Evolution, Diät und Überlebensstrategien
Ursprung der Artenvielfalt
Warum gibt es so viele Käferarten? Die Antwort ist nicht ganz klar, aber es gibt Hinweise. Eine Hypothese besagt: ihre Langlebigkeit spielt eine Rolle. „Käfer gibt es schon seit 350 Millionen Jahren“, merkt Duane McKenna (Evolutionsbiologe an der Universität von Memphis) an. Diese lange Existenz ermöglichte viele Speziationen.
Überlebenskünstler durch Massenaussterben
Käfer haben mindestens zwei Massenaussterben überstanden. „Das könnte erklären, warum sie so zahlreich sind“, sagt Cristian Beza-Beza, Postdoktorand an der Universität von Minnesota. Ihre Fähigkeit den Lebensraum in Reaktion auf Klimaveränderungen zu wechseln, könnte die Widerstandsfähigkeit gegen das Aussterben unterstützt haben.
Die Rolle der Ernährung
Eine bedeutende Triebkraft für die Diversität der Käfer war die Diversifikation blühender Pflanzen während der Kreidezeit. „Käfer, die Pflanzen fressen, zeigen ein deutliches Muster“, erklärt McKenna. Viele Käferarten haben Gene, die ihnen helfen, Pflanzen zu verdauen, was ihnen ermöglichte, neue Lebensräume zu erobern und dort zu gedeihen.
Symbiotische Beziehungen und neue Nischen
Manche Käferarten haben sich mit bakteriellen Symbionten verbündet, die ihnen helfen, Pflanzen zu verdauen. Diese Mikroben werden von den Käfern von Generation zu Generation übertragen. „Es ist eine sehr intime Beziehung“, sagt Hassan Salem vom Max-Planck-Institut für Biologie in Tübingen.
Pilzkultur als Überlebensstrategie
Einige Käferarten wie die Ambrosiakäfer haben sich auf eine Art Pilzkultur spezialisiert. „Sie bringen Pilzsporen von einem Baum zum anderen“, erklärt Aileen Berasategui, Evolutionsbiologin am Amsterdam Institute for Life and Environment. Diese Fungikultur hat es den Käfern ermöglicht, neue Lebensräume zu erschließen.
Einblicke in die Kultur der Käfer
Ob sie Pflanzen fressen oder sich von anderem ernähren, Käfer haben eine beeindruckende Vielfalt von Werkzeugen entwickelt, um zahlreiche Herausforderungen zu meistern. McKenna bezeichnet Käfer daher als ein Mikrokosmos des Lebensbaums. Trotz ihrer Resilienz dürfen wir jedoch ihr Überleben nicht als selbstverständlich betrachten. „Insektenpopulationen gehen vielerorts zurück, und Käfer sind davon nicht ausgenommen“, warnt Beza-Beza.
Persönliche Verbindungen und wissenschaftliche Leidenschaft
Beza-Beza der in den Wolkenwäldern Mittelamerikas forscht, hat eine besondere Vorliebe für Ogyges politus: Eine Käferart welche in den Bergen neben seiner Heimatstadt vorkommt. "Es erinnert mich an meine Herkunft", sagt er und betont damit wie überall auf der Welt besondere "Juwelen" zu finden sind.
Quelle: https://doi.org/10.1146/knowable-040324-1
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