Die Riesen-Menschen?!

Dieses Thema im Forum "Allgemeines & Sonstiges" wurde erstellt von minochisena, 15. Mai 2011 .

  1. 15. Mai 2013
    AW: Die Riesen-Menschen?!

    Ich schreib jetzt einfach für dich nochmal, dass man das nicht beweisen kann. Leider gibts keine Sicherheitskameras in Pyramiden.
    Dem gängigen Geschichtsverständnis nach, waren Pyramiden Begrabungs- und Kultstätten.
    Was das aber nun mit der Frage zu tun hat, ob Menschen in der Lage waren Pyramiden zu bauen oder nicht, kann ich dir wirklich nicht sagen.

    mfg
     
  2. 15. Mai 2013
    Zuletzt bearbeitet: 15. Mai 2013
    AW: Die Riesen-Menschen?!

    Das kommt jetzt:

    Hier mal eine kleine Rechnung, die bitte ich euch nachzuprüfen!

    Gehen wir einmal von den 20 Jahren Bauzeit aus und dazu pro Jahr 290 Arbeitstage (ein bisschen ausruhen muss wohl drin sein)

    macht ca. 5800 Arbeitstage.

    Pro Tag vielleicht 8 Arbeitsstunden (480min) ? Was meint ihr? Runden wir es auf. 500 Arbeitsminuten pro Tag!

    Auf die 20 Jahre sinds dann ca. 3 Mio Arbeitsminuten!

    Ca. 2,5 Mio Steine wurden verbaut.

    Das heißt es wurde fast alle 1 1/2 Minuten ein Stein auf den anderen gesetzt! Und das bei einem Durchschnittsgewicht von 2,5 Tonnen pro Stein.

    Das ist schon ne gute Leistung oder was meint ihr
     
  3. 15. Mai 2013
    AW: Die Riesen-Menschen?!

    Jo klar, wenn die mit alle 100.000 Mann alle zusammen immer nur 1 Stein nach dem anderen bewegt hätten.
    Das aber gleichzeitig mehrere hundert Steine bewegt wurden kam dir nicht in den Sinn? ^^
     
  4. 15. Mai 2013
    AW: Die Riesen-Menschen?!

    Schön vorgerechnet.

    Aber:
    Wenn man absolut keine Ahnung hat, wie lange wirklich dran gebaut wurde und wie viele Arbeiter im Durchschnitt immer dran beschäftigt waren, steht deine Rechnung in absolut keiner Relation und ist damit nahezu nutzlos.

    Edit:
    Gara wieder schneller...
     
  5. 15. Mai 2013
    Zuletzt bearbeitet: 15. Mai 2013
    AW: Die Riesen-Menschen?!

    Garaa, es ist ja nicht so, dass diese Leute nur mal eben die Steine aufeinander schichten mussten. Angeblich gab es ja noch Rampen (die währendessen gebaut werden mussten) und Kräne, Seilzüge, alles mögliche. Das ist in die 90 Sekunden pro stein ja nichtmal eingerechnet.

    Ich weiß nicht ob du dir die logistischen Dimensionen dahinter überhaupt vorstellen kannst? Ich habs jedenfalls versucht mal anschaulich darzustellen.

    Ok, ich geb zu ich hab das jetzt mal anhand der Zahlen von Garaa gerechnet

    Ich seh gleich mal in den Online-Geschichtsbüchern nach und vergleiche!

    Edit:

    melee1, die Zahlen stimmen so in etwa (laut unsrer Geschichtsbücher)


    Und genau dieses Geschichtswissen habe ich doch angezweifelt. Es ist einfach logistisch nicht möglich!
     
  6. 15. Mai 2013
    AW: Die Riesen-Menschen?!

    20 - 25 Jahre ist durchaus realistisch.
    Zudem wird davon ausgegangen, dass rund 10.000 Arbeiter am Bau einer Pyramide beschäftigt waren, die alle drei Monate durch neue 10.000 Arbeitskräfte ersetzt wurden - quasi antike Job Rotation (oder etwa doch Outplacement? ).
     
  7. 15. Mai 2013
    AW: Die Riesen-Menschen?!

    Da hast du auf jeden Fall recht. Schließlich hat so ein Sklave ja auch vertraglichen Anspruch auf 60 Tage Urlaub im Jahr. Und wenn mehr als 8 Stunden am Tag gearbeitet wird werden Sonderzuschläge laut Tarifvertrag fällig.
    Die Sonne scheint übrigens sogar in Deutschland im tiefsten Winter mindestens 8 Stunden.

    Lustig übrigens, dass man genau diese Rechnung findet, wenn man Bauzeit Cheops Pyramide googlet. Hier der Link. Sehr kreativ von dir.

    mfg
     
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  8. 15. Mai 2013
    Zuletzt bearbeitet: 15. Mai 2013
    AW: Die Riesen-Menschen?!

    Ach Leo denk dochmal mit.
    Erstens sind deine 90 pro stein Falsch wie ich bereits gesagte habe. Es wurden mehrere hundert Steine gleichzeitig bewegt. Immer noch. Was du da errechnest ist ein Durchschnittswert, der sagt Null aus.
    Nehmen wir an die haben 500 Steine pro Tag hingekriegt, das wären durchschinttlich 3 min. pro Stein. Trotzdem kam da nicht alle 3 Minuten ein Stein drauf, denn für jeden Stein haben sie eben 1 Tag gebraucht, nur das es 500 gleichzeitig waren.
    Wenn ich mit 10 Kollegen 10 Steine in 10 Sekunden setze, haben wir keine 1 Sekunde pro Stein gebraucht, sondern 10 Sekunden für 10 Steine.

    Und natürlich haben die die Rampen und sonstige Konstruktionen nicht gleichzeitig gebaut.
    Die haben die Steine auch nicht durch den Sand gezogen.
    Die sind schon auf die Idee gekommen sich die Transportwege und alles drum und dran vorher anzulegen.

    Edit @ Unter mir : Deine Rechnung geht nicht auf !!!
     
  9. 15. Mai 2013
    Zuletzt bearbeitet: 15. Mai 2013
    AW: Die Riesen-Menschen?!

    Ja Morpheus, ist schon lustig dass diese Rechnung aufgeht oder

    Und etwas zu der Logistik dahinter möchtest du nicht sagen?

    Oder stimmen etwa die ungefähren Daten nicht?

    Das beeindruckt mir nur, wenn eure Steine zwischen einer und achtzig Tonnen wiegen.
    Naja, dann hätte der Pyramidenbau ja noch länger gedauert oder? So eine rampe verbraucht doch mehr Füllmaterial als die ganze Pyramide an sich. Und der angeblich bauer Cheops hat damit auch nicht vor seinem Tod begonnen oder?
     
  10. 15. Mai 2013
    Zuletzt bearbeitet: 15. Mai 2013
    AW: Die Riesen-Menschen?!

    btw, wenn ihr mal was lesen wollt:
    Das Alte

    Auf Seite 94 stehen z.B. sehr interessante Informationen zu den Arbeitsbedingungen:
    D.h. es gab sogar Ärzte, die sich um die Arbeiter kümmerten.

    Weiterhin wird davon ausgegangen, dass dem etwa 20-jährigen Bau einer Pyramide eine ca. 5-jährige Vorbereitungsphase voranging, in der z.B. die nötige Infrastruktur sowie Werkzeuge zum Bau der Pyramiden bereitgestellt wurden.
     
  11. 15. Mai 2013
    AW: Die Riesen-Menschen?!

    Deine Rechnung ist totaler it Mumpitz und die Anderen versuchen ja bereits dir das klar zu machen.
    Ich allerdings versuche, genauso wie du, mir möglichst wenig Aufwand zu machen. Ich hab halt nur kein Text zum kopieren gefunden.

    mfg
     
  12. 15. Mai 2013
    AW: Die Riesen-Menschen?!

    Das war auch nur ein Beispiel was dich nicht beeindrucken sollte, sondern nur zeigen, dass deine Rechnung einfach Nichtssagend ist.

    Sagmal, was stellst du dir eigl. unter soner Rampe vor?
    Meinste die haben neben die Pyramide eine Riesige Ramoe gebaut die genauso groß ist wie die Pyramide um da oben die letzten Steine draufzukriegen? :lol: :lol:

    Immernoch, es waren tausende Arbeiter, so lange dauert es nicht sich da Transportwege zu bauen. Waren ja auch nicht sonderlich kompliziert, sone Art Schlitten auf glattem Untergrund mit Nilschlamm usw. damits schön flutscht und ab gehts.

    Edit : Hah also doch 5 Jahre für die Vorbereitung. Dachte die hättens schneller hingekriegt ^^
     
  13. 15. Mai 2013
    Zuletzt bearbeitet: 15. Mai 2013
    AW: Die Riesen-Menschen?!

    Die Frage darf ich an dich zurückgeben, da ich sie dir nicht beantworten kann. Ich glaube nicht an die Rampentheorie.

    Wie groß bzw. klein soll denn die Rampe dann gewesen sein?

    Naja der glatte Untergrund der schön flutscht war zum größtenteil Wüstensand, Garaa.

    Hey, auf deine Rechnung warte ich immer noch. Das was du bisher gerechnet hast ist

    1 Pyramide + keine Mumie = 1 Grab
     
  14. 15. Mai 2013
    AW: Die Riesen-Menschen?!

    LieberLeo, ich verstehe nicht, wieso du nicht einfach mal ein Buch zum Pyramiden-Bau aufschlägst, wenn dich dieses Thema so brennend interessiert.

    Wie oben bereits geschrieben, ist hier eine interessante Leseprobe zu dem Thema:
    Das Alte Ägypten: Geschichte und Kultur von der Frühzeit bis zu Kleopatra
    von Hermann Alexander Schlögl

    Dieses Buch und viele weitere werden dir viele deiner Fragen beantworten.

    Es bringt reichlich wenig, anhand von aus der Luft gegriffenen sowie völlig laienhaften Behauptungen eine solche Diskussion zu führen.
     
  15. 15. Mai 2013
    Zuletzt bearbeitet: 15. Mai 2013
    AW: Die Riesen-Menschen?!

    @ Esage:

    Ich habe einfach kein Buch zur Hand und ich dachte nicht das Fragen soviel Arbeit kosten würden

    Ein weiteres Thema was noch interessant ist, sind die mathematischen Genauigkeiten innerhalb der Pyramide. Dazu hab ich leider noch kein Geschichtsbuch gefunden.

    Das Thema will ich hier jetzt aber nicht aufgreifen!

    Und ich denke nicht, dass diese Bücher meine Fragen beantworten können.

    Schließlich sind das doch auch nur Hypothesen oder irre ich mich?
     
  16. 15. Mai 2013
    AW: Die Riesen-Menschen?!

    Ich kann dir auch nicht viel dazu sagen, ob das jetzt Sklaven waren oder nicht, abe rlaut dieser Rezension ist das Buch ziemlich schlecht. Es werden andere Bücher empfohlen:
    Spoiler
    Wer sich als interessierter (Oberstufen)Schüler, Student oder Lehrer intensiver mit der Alten Geschichte beschäftigen will, greife entweder zu den bewährten "Oldenbourg-Grundrissen der Geschichte", ausgewählten Bänden der "C.H.BeckWissen"-Reihe oder zum neuen Studienbuch des Metzler-Verlages. Wer jedoch nicht nur wissenschaftliche und intellektuelle, sondern auch literarische Ansprüche befriedigt sehen möchte, der begebe sich am besten mit Werner Dahlheim auf die spannende Reise durch "Die Antike" oder lasse sich von Alfred Heuß den wechselvollen Hergang der "Römische[n] Geschichte" berichten. Diese Werke, die ihre Leser immer wieder aufs Neue in Bann zu schlagen vermögen, beweisen, daß auch die Schilderung antiker Geschichte, wenn ein möglichst breites Publikum durch sie angesprochen, von ihr erreicht und für sie begeistert werden soll, neben absoluter Zuverlässigkeit in der Sache vor allem eines sein muß und eben auch sein kann: ein Lesevergnügen.

    Aber ich denke nicht, dass wir unseren LiebenLeo dazu bewegen können, ne Bücherei aufzusuchen.

    mfg
     
  17. 15. Mai 2013
    AW: Die Riesen-Menschen?!

    Nicht um die Uhrzeit, stimmt.

    Dein Buch würd ich aber wohl eher in ner 11. Klasse als in ner gut sortierten Bücherei finden.
     
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  18. 15. Mai 2013
    AW: Die Riesen-Menschen?!

    Du kannst nicht erwarten, dass dir jemand ein Laie in fünf Minuten die gesamte Geschichte des Pyramidenbaus erläutern kann.

    Wenn es dich wirklich so brennend interessiert, dann geh in die nächste (wissenschaftliche) Bibliothek und leih dir entsprechende Bücher aus.

    Und mal ganz ehrlich: Hast du dich überhaupt schon mal ernsthaft mit diesem Thema auseinander gesetzt? Ich habe mir in einer halben Stunde mehr Wissen angeeignet als du seit Tagen in dieser Diskussion zu Tage bringst.
     
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  19. 15. Mai 2013
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    AW: Die Riesen-Menschen?!

    kleinster-groesster-mann-4.jpg
    {img-src: //www.blackerlotus.de/wp-content/uploads/2010/01/kleinster-groesster-mann-4.jpg}


    Der Linke ist btw. 1,70 groß. Quelle: Bild.de


    Edit: Oh wir sind gar nicht im OT Bereich?

    Ich kann mir vorstellen, dass man die meisten Steine noch irgendwie transportieren kann, aber 80 Tonnen?`Da mussten die ja Vorrichtungen extra dafür bauen um die Steine überhaupt paar Centimeter hoch zu stellen.
     
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  20. 15. Mai 2013
    AW: Die Riesen-Menschen?!

    Ja na dann raus damit

    Darauf warte ich doch schon die ganze Zeit!

    Da hätten wir uns aber einiges sparen können wenn du schon vorher hier aufgetaucht wärst, lieber esage!

    Und was heißt seit Tagen? Ich hab vor 2 Stunden hier doch erst angefangen

    Naja deine Recherche zum Pyramidenbau wird bestimmt etwas genauer sein als hier im Forum. Also lass hören!
     
  21. 15. Mai 2013
    AW: Die Riesen-Menschen?!

    Jo weil die die Dinger natürlich durch den Sand gezogen haben.
    Auf die Idee dort glatten Stein oder so zu verlegen und diesen dann mit Nilschlamm und ähnlichem zu behandeln kamen die nicht.
    Sagmal denkst du eigl. mit oder trollst du nur?

    Und wie soll sone Rampe schon aussehen? Vielleicht wie verdammte Bretter die man so anlegt, dass sie eine Rampe formen die man etwas hochschieben kann?

    Und willst du immer noch nicht einsehen, dass deine Rechnung nichts aussagt? Oder gehst du darauf nicht mehr ein? Du musst doch zugeben das "deine" Berechnungen eindeutig widerlegt worden sind.



    Wie wärs mit : Raum der aussieht wie eine Grabstätte + Sarkophage = Vermutlich eine Grabkammer?

    Ich dachte du hast noch garkein Geschichtsbuch gefunden? Und was willst du dazu finden?
    Am Bau waren Mathematiker beteiligt, die konnten damals schon Winkel, Volumen und alles Nötige für den Bau berechnen.
     
  22. 15. Mai 2013
    Zuletzt bearbeitet: 15. Mai 2013
    AW: Die Riesen-Menschen?!

    Von welchem Buch sprichst du jetzt? In der verlinkten Rezension wird das von mir genannte Buch nirgends erwähnt.

    Aber schließlich sind wir einer Meinung: Die Lektüre eines passenden Buches zu dem Thema würde Licht in Leos dunkle Welt bringen

    Ich kann mich nur wiederholen:
    Lies ein Buch zu dem Thema! Ist mir völlig egal welches, solange es wissenschaftlich ist.

    Du wirst mit deinen Fragen hier nicht weit kommen, weil dies kein Geschichtsforum ist und folglich die Wahrscheinlichkeit sehr gering ist, dass hier Experten für das Alte Ägypten rumlaufen werden.

    Und wie du dir sicher denken kannst, bin auch ich kein Experte auf dem Gebiet, also informier dich bitte selber.
     
  23. 15. Mai 2013
    AW: Die Riesen-Menschen?!

    Pyramidenbau mit Rampen und Seilwinden

    Eine online verfügbare (!!!) Dissertation aus dem Jahr 2008 mit dem Titel "Pyramidenbau mit Rampen und Seilwinden: Ein Beitrag zur Bautechnik im Alten Reich"

    Nach einem Blick über die Inhaltsangabe und das Inhaltsverzeichnis solltest du hier wirklich alles Nötige finden, was du zum aktuellen Forschungsstand finden kannst.

    Ich wünsche dir viel Spaß
     
  24. 15. Mai 2013
    Zuletzt bearbeitet: 15. Mai 2013
    AW: Die Riesen-Menschen?!

    Du hast doch echt garkeine Ahnung was du hier laberst. Was fürn Buch. Das war ne Rezension übern Buch.
    Falls du aber wirklich etwas über Pyramiden lernen willst kann ich dieses Buch empfehlen:

    Frank Müller-Römer: Der Bau der Pyramiden im Alten Ägypten

    Auch hierzu eine Rezension:

    Spoiler
    Bei diesem Buch handelt es sich um die wesentlich erweiterte und ergänzte Version der Dissertation des Verfassers (Prof. Dr. Ing.) im Fach Ägyptologie, die unter dem Titel Die Technik des Pyramidenbaus im Alten Ägypten 2008 im gleichen Verlag erschien. Frank Müller-Römer vereint den Sachverstand des Ingenieurs mit dem eines Ägyptologen, eine ideale Kombination für den Untersuchungsgegenstand.

    Einer der wesentlichen Ausgangspunkte ist die Feststellung, dass eine These zur Problemlösung umfassend sein muss, d.h. das Wie der Errichtung einer Pyramide vom Fundament bis zum Pyramidion der Spitze inklusive aller feldarchäologischen, bautechnischen und logistischen Details erklären muss (was bei vielen Theorien, inklusive der des Rezensenten, nicht der Fall ist).

    Ein zweiter wichtiger Grundsatz ist die Feststellung, dass es über die Epochen hinweg unbestreitbar eine Entwicklung bzw. Unterschiede in der Kernstruktur der ägyptischen Pyramiden gab, die nicht vernachlässigt werden dürfen.

    Daraus ergibt sich (25-33) eine Liste der grundlegenden Bau- und Mauerwerkstrukturen und ihrer Benennungen. Davon ist die wichtigste die, dass die großen Pyramiden der vierten Dynastie (mit Ausnahme der Pyramide von Meidum) eine innere Struktur von großen Kernstufen besitzen (bzw. besitzen müssen) und keineswegs horizontal über die Fläche hin gemauert wurden. Das aber setzen die meisten früheren Entwürfe zur Technik des Pyramidenbaus voraus (die Idee der Kernstufenstruktur durchzusetzen, war Anlass für die eigenen Arbeiten des Rezensenten von 1998, zuerst publiziert 2003).

    Aus dem gerade referierten Befund zieht Müller-Römer die Konsequenz, die eben erwähnten Pyramiden mit Kernstufenstruktur 'Stufenpyramiden' zu nennen. Das steht im Gegensatz zum Gebrauch dieses Begriffs in der bisherigen Pyramidenliteratur, in der die im Endzustand Stufen zeigenden Pyramiden als Stufenpyramiden bezeichnet werden. Musterbeispiel ist die Pyramide des Djoser in Saqqara. Diese besitzt keine Kernstufen, sondern besteht aus in der Höhe abgestuften Schichten mit schräg nach innen geneigten Steinen. Der Grundriss ist rechteckig, nicht quadratisch; ob es eine Gesamtverkleidung gegeben hat, ist nicht beweisbar; nach Stadelmann war die oberste Stufe oben flach, d.h. es gab keine Pyramidenspitze. Damit kann man bezweifeln (was Müller-Römer nicht expressis verbis tut), ob man die Pyramide des Djoser überhaupt 'Pyramide' nennen soll oder nicht eher 'Stufenmastaba'. Die Pyramiden, die aus von innen nach außen folgenden Schichten bestehen, werden (mit einem ebenfalls von nun an zu verwendender Begriff) 'Schichtpyramiden' genannt. Ein älteres Beispiel stellen die älteren Bauphasen der Pyramide des Snofrui von Meidum dar. Diese wurde allerdings in einer letzten (heute infolge mittelalterlichen Steinraubs nicht mehr sichtbaren) Ausbaustufe zu einer einheitlich verkleideten 'richtigen' Pyramide gemacht.

    Auf den Seiten 39 bis 90 werden die technischen Möglichkeiten erörtert, die den Ägyptern für Steingewinnung, Steinbearbeitung, Hebeeinrichtungen und Lastentransport zur Verfügung standen.

    In älteren Theorien über das Wie des Pyramidenbaus spielen Lösungen mit Baurampen eine große Rolle. Dabei muss man Rampen für den Antransport des Steinmaterials von den umliegenden Steinbrüchen bzw. vom Nil her von solchen für den eigentlichen Bau unterscheiden. Archäologisch sind Rampen an bzw. im Umkreis verschiedener Pyramiden nachweisbar und diese werden vom Autor (90-102) einzeln diskutiert mit dem Ergebnis, dass Rampen für den Antransport von Steinen vom Steinbruch her benutzt wurden, aber keine senkrecht auf die Pyramidenseiten zulaufenden Baurampen. Die entscheidenden Argumente gegen sie sind der in keinem vernünftigen Verhältnis zum Gesamtvolumen der Pyramiden stehende Aufwand an Baumaterial für sie und das Fehlen von diesem als Abraum nach deren Vollendung. Es folgt eine Übersicht über die nachgewiesenen Transport-Hilfsmittel (103-112): In Betracht kommen Schlitten (gezogen von Menschen oder Rindern) und vor allem Kugeln aus Hartgestein. Das Kapitel schließt mit einer Übersicht über die Vermessungstechnik, d.h. welche Methoden als den Ägyptern bekannt bzw. nachweisbar angesehen werden dürfen.

    Der fünfte Abschnitt (143-236) liefert für alle Pyramiden des Alten und Mittleren Reiches Zusammenfassungen über all das, was in Hinblick auf Baustruktur und Bautechnik an ihnen ablesbar ist.

    Sechster Abschnitt. Über die Bauzeiten der Pyramiden gibt es keine originalen Berichte. Ein grundlegender Anhaltspunkt sind die Regierungszeiten ihrer Erbauer innerhalb deren die jeweiligen (fertiggestellten) Pyramiden (wenigstens weitgehend) errichtet worden sein müssen. Die Arbeiten umfassen nach der Festlegung des genauen Bauplatzes zunächst die Erschließung von Steinbrüchen für die Steine des Kernmauerwerks in möglichster Nähe, den Bau von Transportrampen, Unterkünften und Versorgungseinrichtungen für die Arbeiter. Weiter müssen auf dem anderen Nilufer liegende Steinbrüche für die höherwertigen Verkleidungsblöcke in Betrieb genommen werden, inklusive dem Bau von Stichkanälen zum Wassertransport bis an den Fuß des Pyramidenplateaus und Transportrampen nach oben. Nach Vollendung des Kernstufenrohbaus ist der Verkleidungsmantel hinzuzufügen und von oben nach unten zu glätten. Für den zukünftigen Kultbetrieb entstehen Taltempel, Aufweg und Verehrungstempel an der Ostseite der Pyramide.

    Für die Abschätzung der Zahl der benötigten Arbeiter von Bedeutung sind die allgemeinen physikalischen Grundbedingungen für das Anheben von Lasten auf der Erde, nämlich der erforderlichen Mindestenergie. Auf den Seiten 252 bis 254 referiert Müller-Römer den Vorschlag des Physikers Manfred Zier, den ihm dieser nach Erscheinen der ersten Auflage des Pyramidenbuches gemacht hat (Berechnung 252): Danach ist für die Cheopspyramide ein Aufwand von 2286 Milliarden Wattsekunden bzw. 635147 Kilowattstunden (kWh) erforderlich. Als Dauerleistung eines Arbeiters in der Sonne werden 50 Watt (W) angenommen (andere Quellen schwanken zwischen 55 W und 100 W). Bei einer Arbeitszeit von acht Stunden (ohne Pause) an 300 Tagen im Jahr erbringt ein Arbeiter etwa 120 kWh pro Jahr, wonach für die Hubarbeit an der Cheopspyramide theoretisch 5300 Mannjahre erforderlich waren. Zier schlägt im Detail noch 40% Zuschläge für Schichtbetrieb (zehnstündig), für Krankheit, Auf- und Abbau der Arbeitsplattformen vor, macht 7620 Mannjahre für die Hubarbeit plus 5040 Mannjahre für das horizontale Verschieben der Steine. Die Arbeitskräfte für Management, Werkstätten, Logistik, Glätten der Verkleidung etc., werden mit weiteren 2500 Mannjahren veranschlagt. Dies ist der Mindestbedarf. Müller-Römers eigene Überlegungen, die im achten Abschnitt 8.2.6 (380-406) detaillierter dargestellt werden, führen zu zwei- bis dreimal höherem Umfang an Mannjahren, d.h. einer mit dem Baufortschritt schwankenden Arbeiterzahl zwischen 10000 und 20000 Mann. [1]

    Im nächsten, dem siebten Abschnitt (255-353) lässt Müller-Römer die wichtigsten publizierten Bauhypothesen Revue passieren (34). Diese können an dieser Stelle hier nicht nochmals besprochen werden.

    Der letzte und achte Abschnitt bringt nun die neue Hypothese zum Pyramidenbau Müller-Römers selbst, vorgeführt für den Bau der Pyramide des Mykerinos. Sie hat als Grundlage die vom Rezensenten seit Jahren verfochtene These von der Existenz einer Kernstufenstruktur mit erst danach hinzugefügtem Verkleidungsmantel, durch welchen erst die Fertigbaugröße der Pyramide festgelegt (bzw. gegenüber etwaigen Anfangsplangrößen) variiert werden konnte. An die 80° nach innen geneigten Außenmauern der Kernstufen werden unten pro Seite je zwei, später nur je eine Arbeitsrampe "angelehnt". Sie sind (Zeichnungen 365f) asymmetrisch im Schnitt, d.h. haben auf einer Seite eine Steigung von 26,5° als Transportbahn für die Steine. Diese Bahnen besitzen Längsspuren, in denen sich Dioritkugeln befinden, über diese werden die Steine ohne Schlitten emporgezogen. 40 Arbeiter ziehen die Seile über eine Umlenkwalze auf der Oberkante der jeweils erreichten größten Rampenhöhe und gehen auf der Gegenseite der Rampe über eine 45° steile Treppe hinab. Die Verschiebung der Steine an ihren Platz auf der jeweiligen horizontalen Oberfläche jeder Kernstufen erfolgt mit Hebeln und Kugeln. Die Verkleidung und die Füllung von der Verkleidungsschicht bis zu den Kernstufen werden ebenfalls über solche (weitere) Rampen und Arbeitsplattformen errichtet (Abb. 373). Letztere ragen in der Flucht über die Linie der späteren Verkleidung hinaus und die geometrische Form der fertigen Pyramide wird erst am Ende nach dem Glätten und Abbau dieser Plattformen und Rampen sichtbar. [2]

    Für die Berechnung der Bauzeit sind "Arbeitstakte" maßgebend, d.h., wie viele Minuten Transportzeit pro Steinblock erforderlich waren. Müller-Römer nimmt 10 Minuten pro Kernstufe an. Es werden am Ende Berechnungen für drei Pyramiden vorgenommen und es ergeben sich folgende Gesamtbauzeiten: Mykerinos: 5,8 Jahre, Rote Pyramide 20,7 Jahre, Cheopspyramide 24,5 Jahre.

    Abschließend ist zu sagen, dass dieses Buch den bisherigen Höhepunkt in der Bearbeitung des Themas "Pyramidenbau" darstellt, insbesondere, weil eine Gesamtlösung für die mit dem Bau verbundenen Probleme geboten wird im Gegensatz zu den meistens vorgestellten Teillösungen. Etwaige abweichende Thesen müssten auf dem Hintergrund dieses Buches diskutiert werden.

    Dein Versuch dich zu informieren, indem du waghalsige Thessen aufstellst und Beweise forderst finde ich aber auch super.

    mfg

    @esage: Ja, stimmt. Mein Fehler hab nur den Link angeklickt, ohne zu gucken, ob der Titel stimmt.
     
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  25. 15. Mai 2013
    Zuletzt bearbeitet: 15. Mai 2013
    AW: Die Riesen-Menschen?!

    Hm nein auf diese Idee bin ich wirklich noch nicht gekommen! Welcher Theorie entstammt das jetzt? Wird der Nilschlamm nicht irgendwann trocken? Wir sind hier schließlich in Ägypten!

    Ohne beleidigend sein zu wollen aber..ich hab das Gefühl hier denken weniger selbst mit als sie zu denken meinen.

    Naja müssen verdammt stabile Bretter sein wenn man dort die Steine hochschiebt. Ich frag mich nur, wie man einen z.b. 10 Tonnen Stein eine Holzrampe hochschiebt?

    Was heißt denn wiederlegt? Ich dachte du hast selbst zugestimmt, dass das ein Durchschnittswert sei. Sogar auf deine gegebenen Daten bezogen! Sonst erklärs mir bitte noch einmal. Bei den ganzen Diskussionpartnern kann man schonmal den Überblick verlieren

    Naja.. 1 + 1 ist auch nicht vermutlich 3 oder 4 sondern 2. Aber das soll ja nicht das Thema sein!

    Nichts anderes hab ich gedacht. Nur klang das vorhin von dir noch etwas anders!

    Hm? "Oldenbourg-Grundrissen der Geschichte" , "Die Antike" oder "Römische[n] Geschichten" hört sich für mich eher nach "Was ist Was" an.

    Was möchtest du von mir? Hast du deinen eigenen Spoiler nicht gelesen?

    Hier ist er nochmal für dich:

    Spoiler
    Wer sich als interessierter (Oberstufen)Schüler, Student oder Lehrer intensiver mit der Alten Geschichte beschäftigen will, greife entweder zu den bewährten "Oldenbourg-Grundrissen der Geschichte", ausgewählten Bänden der "C.H.BeckWissen"-Reihe oder zum neuen Studienbuch des Metzler-Verlages. Wer jedoch nicht nur wissenschaftliche und intellektuelle, sondern auch literarische Ansprüche befriedigt sehen möchte, der begebe sich am besten mit Werner Dahlheim auf die spannende Reise durch "Die Antike" oder lasse sich von Alfred Heuß den wechselvollen Hergang der "Römische[n] Geschichte" berichten. Diese Werke, die ihre Leser immer wieder aufs Neue in Bann zu schlagen vermögen, beweisen, daß auch die Schilderung antiker Geschichte, wenn ein möglichst breites Publikum durch sie angesprochen, von ihr erreicht und für sie begeistert werden soll, neben absoluter Zuverlässigkeit in der Sache vor allem eines sein muß und eben auch sein kann: ein Lesevergnügen.

    @mele1

    Danke dafür! Du wirst mir aber bitte ein wenig Zeit lassen, diese Dissertation morgen in aller Ruhe zu lesen!
     
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