gegen Hartz-IV-Empfänger die Blau machen

DasBoeseLebt · 10. April 2013

AW: gegen Hartz-IV-Empfänger die Blau machen

Die ,Trantüten' dürfen sich auch nach wie vor nicht über das Urteil der Ärzte hinwegheben, dies steht auch nirgends.

Klar will der Staat sparen, ist das verwerflich?

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Jim Panse · 10. April 2013

AW: gegen Hartz-IV-Empfänger die Blau machen

Je nachdem wie und wo, ja.

Slowhand · 10. April 2013

AW: gegen Hartz-IV-Empfänger die Blau machen

Schikane trifft es allerdings. Die meisten sind sicherlich noch nicht mit dem Jobcenter in Berührung gekommen. Ich auch nicht. Durch meinen Bundesfreiwilligendienst habe ich jedoch schon so manchen Maßnahmler kennengelernt. (Die werden auch gerne mal in solche Einrichtungen gesteckt.)

Was einige von euch wissen sollten: Im Leben läuft nun mal nicht unbedingt alles nach Plan. Es gibt Krankheiten, physische und psychische, die einen für beträchtliche Zeit ausser Gefecht setzen. Schicksalsschläge die einen aus der Bahn werfen. etc. etc.
Sowas kann auch in der frühen Kindheit schon beginnen, und dazu führen das manche Leute einfach ihre Schule nicht ordentlich abschließen. Im Zuge der "Vollbeschäftigung" werden dann diese Leute in Maßnahmen gesteckt die einfach menschenverachtend sind. Die Tätigkeit mitunter ist garnicht mal so das mieseste. Im Vergleich zum Investierten Schweiß, der Zeit und des daraus resultierenden Arbeit/Lohn Verhältnisses jedoch unter aller Sau. Die Menschen fühlen sich wie die Fußabtreter der Gesellschaft. Die herumgeschobenen. Die geparkten.

Monatelang Möbelpacken für 70 Cent / Stunde. (So wie mir berichtet bekommt man erst ab dem Alter von 25 den vollen Euro für die Stunde Arbeitszeit.) Bewerbungstrainings, Computerschulungen in denen Leute maßlos unterfordert werden, und in denen sie eigentlich überhaupt nichts zu suchen haben. Betreuer die sich wie die Gestapo aufführen.

In öffentlichen Einrichtung werden dann auch gerne mal Maßnahmler eingestellt, einfach weil sie wenig kosten und die Länder den Sparauftrag haben. Anstatt dort anzusetzen, mehr Geld bereit zu machen und einen menschenwürdigen Alltag zu ermöglichen werden in Bremen sogar 9 Millionen Euro, die vom Bund gerade für die Vermittlung und Unterstützung von Arbeitssuchenden bereitgestellt werden, einfach nicht genutzt. Das Geld verfällt. Obwohl das Jobcenter keinen Sparauftrag innehält - offiziell. Aber hier zeigt sich doch gerade das Dilemma. Wie 2 Posts über mir schon genannt, ist es verwerflich hier sparen zu wollen. Durch diesen Überschuss von 9 Millionen Euro wird auch ganz einfach dargestellt was Sache ist.

Noch ein weiterer Schlag in die für Fachkräfte über 50, die sich bewerben können wie sie wollen. Ich kenne einen, der hat Top Referenzen. Richtig geile Projekte hat der aufgezogen und betreut. Aber in seiner Branche entscheidet nunmal das Management, über 35 keine Posten mehr zu vergeben. Dass man dort irgendwann beginnt zu resignieren, (und der Typ scheint weiterhin munter drauf zu sein) kann man doch niemandem Übel nehmen.

Sicherlich gibt es Leute die das Sozialsystem ausnutzen. Die Mehrheit sollte hierunter aber nicht fallen. Insofern auch traurig, als das wir alle wissen, dass Vollbeschäftigung niemals mögleich sein wird. Arbeitslosenzahlen werden geschönt. (Heraus fallen: Große Teile der Erwerbslosen über 58, 1 Euro Jobber, Arbeitslose in Fort- oder Weiterbildungsmaßnahmen und jene die einen privaten Arbeitsvermittler haben.) Arbeitsverhältnisse werden für viele immer unerträglicher. Viele hangeln sich von einem Job zum nächsten um doch irgendwie über die Runden zu kommen. Perspektivlosigkeit hinsichtlich der Altersarmut macht sich breit.

Ich wünsche mir, dass hier eine Besserung eintreten wird. Ich wünsche mir, dass die Menschen endlich sozialer denken und handeln, den Ellenbogen einfahren und sich für die Schwachen einsetzen.

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