Gotthard-Felsturz: Zwei Tote - Kollaps droht

Dieses Thema im Forum "Netzwelt" wurde erstellt von z3Ro-sHu, 31. Mai 2006 .

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  1. 31. Mai 2006
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    Zwei Insassen eines deutschen Personenwagens sind heute morgen bei einem Felssturz auf die Gotthardautobahn im Kanton Uri getötet worden. Die Autobahn A2 bleibt gesperrt. Auf der San-Bernardino-Route droht der Kollaps.

    Um 6.45 Uhr ging bei der Güetligalerie in Gurtnellen ein Felssturz nieder. Mehrere zimmergrosse Felsblöcke und unzählige kleinere Steinbrocken stürzten auf Autobahn und Kantonsstrasse. Ein Richtung Süden fahrender deutscher Personenwagen wurde getroffen. Er ging in Flammen auf. Die beiden Insassen kamen ums Leben; ihre Identität war am Mittag noch nicht bekannt.

    Auf dem Parkplatz bei der Güetligalerie wurden zwei ausländische Lastwagen getroffen. Zwei Chauffeure, die dort schliefen, kamen mit dem Schrecken davon und wurden nicht verletzt. Ihr Fahrzeug wurde von einem der grossen Felsblöcke getroffen und auf die Seite gekippt.

    Das offene Teilstück der A2 zwischen zwei Galerien unterhalb des Anschlusses Wassen galt bisher nicht als besonders Steinschlag gefährdet. Allerdings hatten sich dort offenbar schon früher Steine gelöst. Der Felsabbruch vom Mittwoch ereignete sich mehrere hundert Meter oberhalb der Autobahn.

    Nebel verhindert Augenschein im Gebiet des Felsabbruchs

    Über die Ursache des Felsabbruchs und den möglichen Einfluss der starken Regenfälle der letzten Tage gibt es keine zuverlässigen Aussagen. Wegen Nebels konnte am Mittwochmorgen kein Helikopterflug durchgeführt und kein Augenschein im Abbruchgebiet vorgenommen werden.

    Wegen des Felssturzes bleibt die Gotthardroute sowohl auf der A2 wie auch auf der Kantonsstrasse für den Strassenverkehr mindestens bis Mittwochabend gesperrt. Geschlossen ist auch der Gotthard- Strassentunnel Richtung Norden.

    Nicht betroffen vom Felssabbruch ist der Bahnverkehr. Wegen der gesperrten Strassen werden die Interregiozüge ausnahmsweise in Gurtnellen UR angehalten, wie SBB-Sprecher Roland Binz sagte.

    Kapazitätsengpass auf der San-Bernardino-Route

    Nach dem Felssturz in Uri droht am San Bernardino der Verkehrskollaps. Grund dafür sind zwei Baustellen auf der Südrampe im Misox. Der Verkehr wird deswegen teilweise auf die Kantonsstrasse umgeleitet. Überdies ist der San-Bernardino-Tunnel nur einspurig befahrbar.

    Da der Schwerverkehr beidseits des Gotthards gestoppt wurde, hielt sich der Zufluss auf die Transitachsen in Grenzen. In den Provinzen Como und Mailand werden die Camionneure auf den Autobahnen auf die Situation hingeweisen.

    Bis um 11.30 Uhr staute sich der Verkehr vor dem Südportal des San-Bernardino-Tunnels auf einer Länge von insgesamt 15 Kilometern; Die Wartezeit wird mit einer Stunde angegeben. Allein die Lastwagenkolonne vor der Dosierstelle Soazza im Misox beträgt rund acht Kilometer. Vor dem Nordportal wurden drei Kilomenter Stau gemessen.

    Letzte Sicherheit gibt es nicht

    Auf der Nordzufahrt zum Gotthardstrassentunnel ist es in den letzten Jahren schon mehrmals zu Steinschlägen gekommen. Letztes Jahr waren am 21. März in der Karwoche ebenfalls bei Gurtnellen zwei grosse Felsbrocken auf die Autobahn gestürzt. Die Blöcke von je fünf Kubikmetern Grösse hatten Schutznetze durchschlagen und waren auf beiden Fahrbahnen zum Stillstand gekommen. Ein Personenwagen und ein Lastwagen fuhren auf die Felsblöcke auf; die Lenker blieben unverletzt. Bereits Ende April 2003 hatte bei Gurtnellen ein grosser Felsbrocken eine Lawinengalerie durchschlagen. Nach dem letzten Steinschlag vor Ostern 2005 war die Stelle von Geologen beobachtet worden. Die Sicherheitsvorkehrungen würden ständig den neuesten Erkenntnissen angepasst, sagte damals Kantonsingenieur Peter Püntener. Letzte Sicherheit gebe es in dem steilen Gelände jedoch nicht.
     
  2. 1. Juni 2006
    hm, ich wohne in der Schweiz und muss sagen, wenn man in den Nachrichten die Felsen in den Bergen dort oben sieht, kommt bestimmt wieder was runter! Persönlich würde ich den Gotthard eh nicht mehr benutzen!
    Ich denke, das ganze könnte vielleicht auch einen zusammenhang mit dem neuen NEAT-Tunnel haben....


    Greetz Giani
     
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