Ukrainische Hacker legen Dienstleister für russische Banken lahm

Infotel mit Sitz in Moskau bietet unter anderem Konnektivitätsdienste zwischen der russischen Zentralbank und anderen Banken, Online-Shops und Kreditinstituten an.

Nach dem gestrigen Angriff wurden vielen großen Banken in ganz Russland die Zugänge zu den Bankensystemen des Landes gekappt. Dies berichtete zuerst die ukrainische Nachrichtenseite Economichna Pravda.

Infotel hat den Vorfall auf seiner Website bestätigt und erklärt, dass das Unternehmen derzeit daran arbeitet, Systeme, die durch den "massiven" Angriff beschädigt wurden, wiederherzustellen.

"Wir möchten Sie darüber informieren, dass einige Netzwerkausrüstungen als Folge eines massiven Hackerangriffs auf das Netzwerk von Infotel JSC beschädigt wurden", sagte das Unternehmen.

"Die Wiederherstellungsarbeiten laufen derzeit. Zusätzliche Fristen für die Fertigstellung der Arbeiten werden bekannt gegeben. Wir hoffen auf Ihr Verständnis und weitere Zusammenarbeit."

Obwohl Infotel oder ihre Angreifer noch keinen Zeitplan für die Angriffe mitgeteilt haben, zeigt das Internet Outage Detection and Analysis (IODA)-Projekt der Georgia Tech University, dass der Internetanbieter der Zentralbank Russlands am 8. Juni gegen 11:00 Uhr UTC ausgefallen ist.

IODA bestätigt auch, dass das russische Unternehmen daran arbeitet, seine Systeme wiederherzustellen. Es war 34 Stunden offline, nachdem Take-Down.

"Die gesamte Infrastruktur wurde zerstört, es blieb nichts lebendiges zurück", sagten die ukrainischen Aktivisten in ihrem Telegram-Kanal, als sie gestern den Angriff bekannt gaben.

"Insgesamt hat das Unternehmen etwa vierhundert Kunden, ein Viertel von ihnen sind Banken, der Rest sind Kreditinstitute, Autohäuser."

Als Beweis für ihre Angriffe veröffentlichten sie Screenshots angeblicher Zugänge zum Netzwerk von Infotel, unter anderem ein Netzwerkdiagramm und was den Anschein hatte, dass ein E-Mail-Konto kompromittiert wurde.

Dies ist ein wiederkehrendes Muster für die ukrainische Hacking-Gruppe Cyber.Anarchy.Squad, die seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine andere russische Unternehmen ins Visier genommen hat.

Bemerkenswert ist, dass die Gruppe im vergangenen Jahr Online-Datenbanken veröffentlicht hat, die aus gehackten Systemen eines russischen Einzelhändlers und eines Schmuckherstellers stammen.

Die geleakten Datenbanken enthielten Millionen von Datensätzen mit Informationen zu den Mitarbeitern und Kunden der beiden Unternehmen sowie interne Firmen-E-Mails.