Wenn heute Europawahl wäre, was würden Sie wählen?

Dieses Thema im Forum "Politik, Umwelt, Gesellschaft" wurde erstellt von michi0r, 21. Februar 2014 .

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Wenn heute Europawahl wäre, wen würden Sie wählen?

  1. CDU/CSU

    8 Stimme(n)
    7,3%
  2. SPD

    8 Stimme(n)
    7,3%
  3. Grüne

    7 Stimme(n)
    6,4%
  4. Linke

    25 Stimme(n)
    22,7%
  5. FDP

    3 Stimme(n)
    2,7%
  6. AfD

    24 Stimme(n)
    21,8%
  7. Piraten

    14 Stimme(n)
    12,7%
  8. Freie Wähler

    0 Stimme(n)
    0,0%
  9. Sonstige

    9 Stimme(n)
    8,2%
  10. Nichtwähler

    12 Stimme(n)
    10,9%
  1. 6. März 2014
    AW: Wenn heute Europawahl wäre, was würden Sie wählen?

    grundsätzlich habe ich kein problem mit sanktionen. diese werden erst dann problematisch, wenn eine situation wie sie momentan gegeben ist eintritt. wenn leute gute und zumutbare jobs ablehnen habe ich nichts dagegen wenn man ihnen ein teil des geldes streicht. natürlich keine 100% sanktion, die leute müssen sich mit hilfe von essensmarken o.Ä. natürlich ernähren und pflegen können.

    die jetzige situation ist aber eine ganz andere. ein teil der arbeitslosen hat gar nicht die wahl. entweder sie nehmen anstellungen an die einer bestrafung gleichkommen (gehalt, aufgaben,...) oder sie werden bestraft weil sie die bestrafung nicht angenommen haben. das darf so nicht sein und helfen tut das wirklich niemandem außer den arbeitgebern. diese können nämlich nur deswegen löhne drücken. wenn es weiterhin möglich ist arbeitsplätze zu besetzen obwohl diese von grundauf unattraktiv sind, sei es in punkto entlohnung, aufgabe, work-life-balance oder was auch immer, läuft einfach etwas falsch - und die arbeitsagentur ist genau dafür verantwortlich. kaum ein erwerbsfähiger nimmt einen miesen job an dessen bezahlung mir mein sogenanntes existenzminimum sichert wenn ich vom staat fürs nichtstun das selbe oder mehr bekomme.

    ich kann das nicht beweisen aber ich bin mir sicher, dass diese arbeitsplätze zum großteil durch zwang der arbeitsagentur besetzt werden. eine bessere politik und ein fähiges arbeitsamt könnte diese arbeitsbedingungen eindämmen bzw. größtenteils verbessern.

    oder um es im ansatz mit deinen worten auszudrücken
     
  2. 7. März 2014
    AW: Wenn heute Europawahl wäre, was würden Sie wählen?

    @mr.knut:
    Dann sind wir uns einig, dass in dieser Situation Sanktionen sinnlos sind und die SPD unwählbar?
    Hätten wir ein Überangebot an vernünftigen Arbeitsplätzen und eine maßgebliche Zahl an Leuten, die sich dem verweigern, könnten wir tatsächlich neu über evtl. Sanktionen reden. Zwar bezweifel ich, dass sowas der Fall sein wird, aber angenommen es käme so, dann wäre die Wirkung vll. auch eine andere. Jedenfalls sind wir meilenweit von so einer Situation entfernt.

    Wo bleiben eigentlich die AfD-Wähler hier? Gibts keinen der sich traut seine Wahl zu begründen?
    Hier übrigens ein Vortrag von Lucke zur Eurokrise:
    Der Euro und die Zukunft Europas -- Prof. Dr. Bernd Lucke, Freiburg, 1. 2. 2014 - YouTube
    Und hier die Widerlegung seiner Kernargumente:
    Professor Bernd Lucke und die Europhobie (Teil 1) | flassbeck-economics
    Professor Bernd Lucke und die Europhobie (Teil 2) | flassbeck-economics

    Er behauptet u.a. die Südländer im Euro wären durch den Euro schwächer gewachsen, daher spalte der Euro Europa. Abgesehen von Italien ist das aber schlicht falsch. Griechenland & Spanien sind z.B. viel stärker gewachsen als DE. Der wirtschaftliche Absturz aufgrund der von Deutschland & co verordneten Sparpolitik schlägt er einfach der Wirkung des Euro zu. So ein Umgang mit Daten lässt sich nur als gezielte Manipulation beschreiben, wobei ein gutes Stück Dummheit sicher auch dabei ist.
     
  3. 7. März 2014
    AW: Wenn heute Europawahl wäre, was würden Sie wählen?

    sanktionen sind in dieser situationen völlig fehl am platz und oftmals einfach ungerecht, ja. die agenda 2010 hat aber nicht wirklich was mit europapolitik zu tun? oder sehe ich das falsch?

    ich würde mir von der SPD wünschen, dass die ihre fehler einsehen und korrigierend mit der CDU/CSU daran arbeiten.

    man kann sich diese gegenüberstellung von freien arbeitsplätzen und arbeitslosen nicht so einfach machen. wenn man die anzahl der ausgeschriebenen (!) offenen stellen minus die anzahl der arbeitslosen nimmt, kommt dabei natürlich eine negative zahl raus. dabei sollte man aber zwei dinge beachten.

    1. die anzahl der offenen stellen orientiert sich an angaben der arbeitsagentur. warum diese zahl wohl kaum die realität widerspiegelt habe ich in meinen vorherigen posts erwähnt (es macht für die arbeitgeber aus verschiedenen gründen so gut wie keinen sinn die stellen bei der arbeitsagentur einzuschreiben. von anderen, nicht eingeschriebenen stellen weiß die arbeitsagentur gar nichts).

      wer meint es würde kaum "inoffizielle" stellen geben kann sich ja mal fragen warum die personaldienstleistung in den letzten jahren geboomt hat. diesbezüglich kann man sich aktienkurse von unternehmen wie Amadeus FiRe angucken. zu den wenigen börsennotierten kommen noch etliche kleine unternehmen sowie freelancer. die genaue zahl "inoffizieller" stellen lässt sich nur erahnen. dennoch: selbst wenn man die anzahl der gemeldeten offenen stellen + die anzahl der nicht gemeldeten stellen - die anzahl der arbeitslosen nimmt wäre das ergebnis wohl noch immer eine negative zahl. das möchte ich in keinster weise abstreiten! wollte nur mal einen hinweis geben.

    2. wenn man anhand dieser rechnung argumentiert macht man es sich viel zu leicht und ignoriert oder begreift die vielschichtigkeit des arbeitsmarktes gar nicht. es gibt akuten fachkräftemangel für diverse berufsgruppen und teilweise sogar für ganze branchen. das gehaltsniveau orientiert sich nicht allein an margen, regionen und qualifikationen, auch der arbeitsmarkt unterliegt den gesetzen von angebot und nachfrage. die gleiche berufsausbildung oder das gleiche studium führt nicht automatisch zu gleicher qualifikation, allein schon aus gründen falscher oder richtiger branchenwahl und softskills.

    um es mal ganz banal zu sagen: wenn ich unfreundlich und arrogant bin und fundierte erfahrungen im vertriebsinnendienst einer versicherung habe werde ich mit sicherheit sehr viel weniger verdienen als ein arbeitnehmer gleichen alters, gleicher qualifikation (in bezug auf ausbildung und anzahl berufsjahre) im bereich medizintechnik der auch noch freundlich ist. wenn mein marktwert aus was für gründen auch immer niedriger ist als der von anderen werde ich natürlich entweder arbeitslos oder schlechter verdienen. das gilt besonders für branchen die einen überschuss an erwerbsfähigen vorweisen, wie z.b. die versicherungs- oder bankenbranche.

    es liegt doch auf der hand, dass ausbildung nicht gleich ausbildung ist und gleiche chancen garantiert. wenn sich also ein arbeitnehmer beschwert er würde keinen job kriegen hat er entweder die falsche qualifikation, die falsche branche oder die falsche einstellung gegenüber sich/anderen/der arbeit. im modell versteht sich, gibt da in der realität natürlich noch andere gründe wie krankheit o.Ä.

    um jetzt noch mal auf meine vorherigen posts zu kommen: aufgrund der beschriebenen problematik ist die arbeitslosenzahl doch ganz normal. ich bin mir auch sicher die wird in den nächsten jahren steigen. die arbeitsweise der arbeitsagentur führt dazu, dass leute aus ihren branchen und/oder qualifikationen gerissen werden, wodurch ihr marktwert signifikant gesenkt wird. im umkehrschluss heißt das für die leute, die sich richtig qualifizieren, ihre branche richtig wählen und eine gute einstellung sich selbst, anderen und der arbeit gegenüber haben, dass sie 1. bessere arbeitsbedingungen fordern können (gehalt, arbeitszeitmodelle,...) und 2. kaum probleme haben eine neue anstellung zu finden.

    genau das wissen auch die unternehmen, deshalb verbessern sich die arbeitsbedingungen in manchen bereichen auch stetig. hochqualifizierte stellen werden kaum noch über stellenanzeigen besetzt, darauf werden headhunter angesetzt die gezielt leute in anstellung für die jeweilige vakanz suchen und gewinnen. einfach aus dem grund, weil diese leute nicht auf der straße stehen und die wirklich guten leute sich so gut wie nie selbst bewerben.
     
  4. 7. März 2014
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 14. April 2017
    AW: Wenn heute Europawahl wäre, was würden Sie wählen?

    @mr.knut:
    Hier sieht man auch die Vollbeschäftigung der 60er Jahre mit einem deutlichen Überangebot an Arbeitsplätzen:
    Bild
    Es gibt neben den Zahlen der Arbeitsagenturen auch repräsentative Betriebsbefragungen des IAB. Die kommen aktuell auf 1 Mio offene Stellen[Link], wobei das noch nichts über die Qualität der Stellen aussagt. Zumindest bei den Stellen der Arbeitsagenturen ist jede 3. Stelle Leiharbeit. Die ungeschönte Arbeitslosigkeit liegt aktuell bei etwa 4 Mio[Link]. Dazu kommt noch „Unterbeschäftigung ohne Kurzarbeit“ mit weiteren 4 Mio. Das Thema Bildung will ich jetzt nicht auch noch aufmachen, obwohls da bzgl. sozialer Selektivität und Qualität n Haufen zu sagen gäbe.

    Bis die SPD das versteht kanns dauern und muss die aktuelle Führungsriege weg. Der beste Weg, um der SPD das zu verstehen zu geben, ist LINKE zu wählen.
    Was das mit Europa zu tun hat, hatte ich hier ausgeführt: Wenn heute Europawahl wäre, was würden Sie wählen? - RR:Board
    Die Agenda2010 war ein wesentlicher Grund für die Lohnstagnation und damit für die Ungleichgewichte in Europa, wobei dazu auch noch andere Maßnahmen von Rot & Grün gehörten ("Bündnis für Arbeit" usw.). Die Folgeregierungen sind natürlich nicht unschuldig, weil sie daran nichts verändert haben.
     
  5. 7. März 2014
    AW: Wenn heute Europawahl wäre, was würden Sie wählen?

    die arbeitsagentur gibt momentan 725.000 offene stellen an, wovon ein teil wohl gar nicht existiert. ein mittel von leiharbeitsunternehmen passende bewerber zu locken um diese vorerst im bewerberpool zu parken. ich muss mir den link noch mal genau anschauen, 275.000 nicht gemeldete stellen bei 725 gemeldeten kommt mir aber ehrlich gesagt etwas wenig vor.

    leiharbeit ist ja pauschal nichts schlechtes. anders als viele (hier) behaupten wird es nicht nur genutzt um kosten zu sparen. wer sich mit der berechnung innerhalb der leiharbeitsunternehmen (und den damit verbundenen rechnungen an den entleiher) auskennt, weiß, dass es eher teurer als billiger ist. gerade für die von mir angesprochene arbeitsmarktferne schicht erwerbsloser ist das ein gutes instrument zumindest teilweise wieder nähe zum arbeitsmarkt zu finden. momentan versuchen entleiher und verleiher aber leider die leiharbeit in immer qualifizierte wässer zu tragen, da dort die margen wesentlich größer sind. gewerbliche produktionshelfer sind ein massengeschäft das sich erst ab einer zweistelligen verliehenen anzahl arbeitnehmer rechnet (aufgrund von krankheit, untersuchungen, psa,...). ähnlich ist das bei call-center-agents und anderen berufen die wenig qualifikation benötigen. erst gewerbliche facharbeiter und kaufmännische fachkräfte lohnen sich richtig, auch in geringen "mengen". gegen diese entwicklung sollten sich die arbeitnehmer tunlichst wehren und sich unter keinen umständen auf leiharbeit einlassen. sieht so oder so in jedem lebenslauf schlecht aus.


    mir ist bewusst, das die offiziellen zahlen alles andere als die realität sind. denke die werden mit dieser politik aber noch weiter steigen. muss man mal schauen wie sich das entwickelt. ich hoffe einfach, dass die SPD daran arbeiten wird. es sieht momentan zwar überhaupt nicht danach aus aber vielleicht zieht man ja noch die notbremse. welche partei würdest du mir denn empfehlen?

    schade, fände ich sehr interessant.
     
  6. 7. März 2014
    AW: Wenn heute Europawahl wäre, was würden Sie wählen?

    Na DIE LINKE natürlich.
    Da muss man auf nichts warten, die hat das schon lange verstanden und macht in allen Bereichen konsequent Politik im Interesse der Mehrheit der Menschen. Vor allem hat sie als einzige Partei den Mut sich mit dem Kapital anzulegen und damit auch die Ressourcen zu holen wo sie sind. Radikale Umverteilung nach unten ist nicht nur ein Gerechtigkeitsthema, sondern auch Bedingung für mehr und stabileres Wachstum. Das schafft Nachfrage in der Realwirtschaft und entzieht das Geld den Finanzspekulanten. Ich hatte vorhin schon ein paar weitere Punkte aufgezählt:
    "Eurozone zur Ausgleichsunion weiterentwickeln, Finanzmärkte entmachten durch Staatsfinanzierung per EZB, europaweite Standards zu höherer Vermögens- und Unternehmensbesteuerung sowie Mindestlöhnen & co, Demokratisierung durch Volksentscheide und Stärkung des EU-Parlaments, massive Bekämpfung des Lobbyismus, konsequente Finanzmarktregulierung usw."
    Ich würd gern beim Europathema des Threads bleiben, daher: was sagst du denn zu dem beschriebenen Zusammenhang von Lohnstagnation und Eurokrise? Würdest du dem zustimmen? Irgendwas unklar?
     
  7. 8. März 2014
    AW: Wenn heute Europawahl wäre, was würden Sie wählen?

    wie stellt sich die linke denn momentan in bezug auf steuern auf? mein wissensstand: (hohe) löhne und vererbtes extrem besteuern, beitragsbemessungsgrenze abschaffen. da schwimme ich auf einer ganz anderen welle.

    wie steht die linke zu den SV-beiträgen? unternehmen mit mehr steuern belasten (ausnahmslos)?
     
  8. 8. März 2014
    Zuletzt bearbeitet: 9. März 2014
    AW: Wenn heute Europawahl wäre, was würden Sie wählen?

    @mr.knut:
    Ich fänd ja nach wie vor Europa spannender, aber nun gut... ^^
    Sind wir uns denn bzgl. der grundsätzlichen Notwendigkeit einer radikalen Umverteilung einig? Das Ausmaß der Umverteilung nach oben durch den Neoliberalismus lässt sich z.B. anhand der Lohnquote[1] erahnen, wobei auch innerhalb der Lohnempfänger massive Ungleichheit entstanden ist - Stichwort: Managergehälter.
    Erst dann macht es Sinn sich über die konkreten Instrumente zu unterhalten.
    Das ist natürlich ein riesen Thema, aber ich geb mal nen kurzen Einblick in aktuelle Beschlüsse:
    Finanztransaktionssteuer von 0,1%, Kapitaleinkommen wieder zum Einkommenssteuersatz besteuern statt den pauschal 25%, Körperschaftssteuer wieder auf 25%, (Nominal)Löhne sollen sich entsprechend der Produktivität und Preissteigerung entwickeln (+Ausgleich für früheres Lohndumping), Vermögenssteuer für Millionäre von 5% (für betriebsnotwendiges Sachvermögen von Personenunternehmen erhöhter Freibetrag von 5 Mio.)
    Die Steuern sollen möglichst europaweit vereinheitlicht werden, um Steuerwettbewerb nach unten zu verhindern. Staaten die Hilfskredite erhalten müssen als Gegenleistung z.B. die Reichen stärker besteuern.

    DIE LINKE will einen langfristigen Wandel von der Exportzentrierung zu einem stärkeren Binnenmarkt, wo die meisten kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) aktiv sind. KMU profitieren durch die höhere Binnennachfrage und durch den Ausbau der öffentlichen Investitionen. Die Zinsen für Dispokredite (auf die viele Kleinunternehmer angewiesen sind) werden auf maximal 5% oberhalb des EZB-Leitzins beschränkt. Der Freibetrag der Gewerbesteuer wird auf 30.000 Euro angehoben. Konzerne werden gezwungen reperaturfreundlich zu produzieren und das Handwerk wird durch einen ermäßigten Mehrwertsteuersatz von 7% entlastet. Der Bauch bei der Einkommenssteuer, der mittlere Einkommen belastet wird abgeschafft, der Grundfreibetrag auf 9.300€ gehoben und dafür der Spitzensteuersatz ab 65.000€ pro Jahr wieder auf 53 Prozent erhöht. Jeder Euro ab einer Millionen wird mit 75% besteuert. Beim Steuer-O-Mat kann man mal testen wieviel man davon profitieren würde und kann auch etwas rumspielen was hohe Einkommen mehr zahlen müssten: Steuer-O-Mat

    Sozialversicherungen ist wieder ein großes Thema. DIE LINKE will jedenfalls wieder zurück zur Umlagenfinanzierung und weg von der privaten Rente sowie eine Bürgerversicherung für Gesundheit und Pflege, in die alle entsprechend ihrem Einkommen einzahlen:
    Spoiler
    "Um eine gute Versorgung für alle zu gewährleisten, braucht es eine solidarische Gesundheitsversicherung: eine Kasse für alle (»Solidarische Bürgerinnen- und Bürgerversicherung«). Damit kann der Beitragssatz zur Krankenversicherung auf Jahre hinaus konstant niedrig bei etwas über zehn Prozent des Einkommens gehalten werden. Auf Löhne und Gehälter sowie Renten müssten die Versicherten nur noch einen Anteil von 5,25 Prozent statt derzeit 8,2 Prozent zahlen. Selbst die Arbeitgeber würden einen Anteil von 5,25 Prozent statt bisher 7,3 Prozent zahlen. Dieser niedrigere Beitragssatz führte bis zu einem Einkommen von 5.800 Euro im Monat zu deutlichen Einsparungen für die Versicherten. Beschäftigte mit durchschnittlichem Einkommen hätten netto etwa 1.000 Euro im Jahr mehr zur Verfügung."
    http://www.die-linke.de/fileadmin/download/wahlen2013/bundestagswahlprogramm/bundestagswahlprogramm2013_langfassung.pdf

    Ergänzung zur Erbschaftssteuer: Da scheint es mir noch keine besonders konkreten Beschlüsse zu geben, im Programm steht nur eine deutliche Erhöhung. Sahra Wagnknecht (wirtschaftspolitische Sprecherin der LINKEN) schlägt in ihrem Buch "Freiheit statt Kapitalismus" einen Freibetrag wie bei der Vermögenssteuer von 1 Mio vor. Alles darüber wird mit 100% besteuert. Das geht aber nicht an den Staat, sondern wird direkt in Belegschaftsanteile umgewandelt. Damit geht das Unternehmen also in die Hand der Arbeiter*innen über. Halte ich für eine sehr vernünftige Lösung. Erben hat schließlich mit Leistung absolut nichts zu tun und trägt wesentlich zur Aufrechterhaltung der Vermögenskonzentration bei. Viele Erben führen das Unternehmen sowieso nicht weiter, sondern verkaufen es.
     
  9. 9. März 2014
    AW: Wenn heute Europawahl wäre, was würden Sie wählen?

    tut mir leid, das hat mit europapolitik wirklich nicht viel zu tun. das thema steuern poppt nur immer sofort auf wenn ich die LINKE höre

    ich denke nicht das wir uns da einig werden. ab welchem brutto jahresgehalt fängt für dich ein managergehalt an? ich persönlich habe kein problem damit wenn es leute in deutschland gibt die verhältnismäßig extrem viel verdienen. ich kann diesen neid auch nicht wirklich nachvollziehen. solange ich mit meinem geld ordentlich leben kann und gefühlt fair entlohnt werde können andere gerne das x-fache davon verdienen. ich sehe auch keinen anlass gehälter zu deckeln oder extrem zu versteuern (75%). mir erschließt sich der grundgedanke dahinter schon gar nicht. warum sollen diese leute denn prozentual mehr zahlen als andere? ob das nötig ist steht natürlich auf einem anderen blatt geschrieben.

    hab ich mal gemacht, der zeigt mir an unter der LINKEN würde man mit einem einkommen von 150.000€ (2 kinder, verheiratet, mann/frau verdient 8.000) mehr netto bekommen? wie kann das denn sein?

    wie funktioniert die unternehmensführung dann? wer hat die entscheidungsgewalt etc? erschließt sich mir nicht so recht das system. erben hat natürlich nichts mit leistung zu tun, aber auch da habe ich eine andere meinung. die person, die vererbt sollte selbst entscheiden können was mit seinem besitz nach seinem ableben passiert.

    noch mal zum thema europapolitik der linken: ich werd mir deren programm mal anschauen.
     
  10. 9. März 2014
    AW: Wenn heute Europawahl wäre, was würden Sie wählen?

    Bist du dir darüber im Klaren, daß wir in unserem Finanzsystem von Fleißig nach Reich umverteilen? Bist du dir ferner darüber im Klaren, daß es in unserem Finanzsystem zu einem Punkt kommen wird (meiner Meinung sind wir längst an diesem Punkt), an dem eine radikale Umverteilung von Reich nach Fleißig stattfinden muß?
     
  11. 9. März 2014
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    AW: Wenn heute Europawahl wäre, was würden Sie wählen?

    Die Gehälter von Dax-Vorständen sind in den letzten Jahrzehnten geradezu explodiert:
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    {img-src: //www7.pic-upload.de/thumb/09.03.14/ik6qw8nr3bc4.gif}

    Das hat weder wirtschaftlichen Sinn, noch irgendwas mit Gerechtigkeit zu tun. Es stimmt übrigens auch nicht, dass der internationale Wettbewerb um die besten Manager ursächlich ist. Die wirtschaftlichen Eliten sind nach wie vor stark national orientiert. Die paar ausländischen Manager, die es in Deutschland gibt sind meist Österreicher oder Schweizer.

    Die Reichensteuern sind ja kein Selbstzweck, sondern werden für die Umverteilung nach unten benötigt sowie für öffentliche Investitionen in Gesundheit, Bildung, (soziale) Infrastruktur usw. Volkswirtschaftliche Gründe für die Umverteilung sind das höhere und stabilere Wachstum aufgrund gestiegener Nachfrage und die Rückführung der Gelder aus der Finanzspekulation in die Realwirtschaft, was die Krisenhaftigkeit des Kapitalismus zwar nicht abschafft, aber deutlich reduziert. Siehe die Stabilität des Fordismus in den 50er, 60er Jahren. Allein schon um zu diesem Zustand zurückzukommen, also die Enteignung der Masse durch den Neoliberalismus zurückzunehmen, ist eine massive Umverteilung notwendig.

    Der wesentliche Punkt ist aber, dass man im Kapitalismus nicht reich wird, weil man viel arbeitet, sondern viel arbeiten lässt. Es lohnt sich nur, den Leuten Zugang zu den Produktionsmitteln zu geben, wenn sie mehr Wert schaffen als sie kosten (strukturelle Ausbeutung). Man kann zwar nur schwer eine absolute Trennnung ziehen zwischen Arbeiter & Kapitalist, aber je höher das Einkommen desto höher ist im Schnitt der leistungslose Anteil durch Ausbeutung. Das führt zu einer positive Rückkopplung: je reicher ich bin desto leichter werde ich noch reicher (weil ich für mich arbeiten lasse). Daher der Sinn einer progressiven Besteuerung. Des Weiteren hat die Glücksforschung gezeigt, dass ab einem Einkommen von etwa 60.000 zusätzliches Geld die Lebensqualität kaum mehr steigern kann. Strebt man wie der Utilitarismus das größtmögliche Maß an Glück einer Gesellschaft an, so ist auch aus dieser Perspektive radikale Umverteilung notwendig.
    Gute Frage. Bin leider kein Experte fürs Steuersystem. Ich hab bei den LINKEN nochmal nachgesehen. Demnach werden Einkommen ab rund 70.000 (Alleinstehende) mehr belastet. Das IMK hat hingegen eine Mehrbelastung bei den Steuerplänen der LINKEN erst ab 77.600 berechnet.
    Die Erfahrung mit selbstverwalteten Betrieben zeigt, dass die Unternehmensführung dann sehr unterschiedlich gehandhabt wird. Basiert die Hierarchie nicht mehr auf Eigentum, so kann man sie nach rein funktionalen Gesichtspunkten gestalten. I.d.R. wird sie dann flacher und die Strukturen partizipativer. Das kann übrigens die Identifikation mit dem Unternehmen und die Motivation der Arbeiter*innen massiv erhöhen. Es ist aber auch möglich, dass die Belegschaft einfach nur die neuen Manager wählen, deren Gehälter dann aber meist niedriger sind. Das ist doch im Prinzip sehr naheliegend, dass diejenigen die die Arbeit machen auch über ihre Arbeitsbedingungen bestimmen und das Recht auf den Wert des Produkts ihrer Arbeit haben sollten.

    Wer seinem Kind ein Einfamilienhaus, sein erarbeitetes Spargeld oder teure persönliche Gegenstände vererben will, der soll das in jedem Fall machen. Organisiert man aber eine Gesellschaft grundlegend nach dem Leistungsprinzip kann man nicht sagen, hier gilt es plötzlich nicht mehr. Wir haben aus gutem Grund auch die Vererbung von politischen Ämtern abgeschafft. Der Wert des Unternehmens wurde wesentlich nicht vom Eigentümer geschaffen, sondern von der Belegschaft, die wenigstens im Todesfall des Eigentümers ihren Anteil bekommen sollte. So kommt man schrittweise zu mehr Wirtschaftsdemokratie. Wie gesagt macht es auch funktional keinen Sinn, da die Mehrheit der Erben die Unternehmen eh verkaufen. Und nochmal: Die erste Million wird nicht angetastet. Man kann also weiterhin dafür sorgen, dass sein Kind als Millionär geboren wird. Das betrifft ohnehin nur ein gutes Prozent der Deutschen.
     
  12. 9. März 2014
    AW: Wenn heute Europawahl wäre, was würden Sie wählen?

    Das Bankensystem hat sich schon sehr weit entfernt von allem was Normal ist. Letztendlich ist das Problem einfach das es immer Länder gibt die das Unterstützen und Schlupflöcher bieten so bald ein anderes Land anfängt Gesetze einzuführen ist ein Anderes da das jeden mit offenen Armen empfängt.

    Die Banken eröffnen in beliebig vielen Ländern weitere Banken die miteinander Agieren und das Geschäft ist absolut nicht transparent.

    Die G20 müssten alle zusammen einer Finanzmarktregulierung zustimmen und diese umsetzen.

    Banken haben einfach zu viel Einfluss auf die Wirtschaft, wenn der Bankenverband beschließt wir geben Firmen im Land X jetzt keine weiteren Kredite dann gehen die alle nach der Reihe pleite und davor haben die Staaten Angst.

    Der erste Schritt muss sein das die Eigenkapitalquote deutlich erhöht werden muss, das ist zwar schon festgelegt aber dauert auch Jahre. Damit wird verhindert das Banken mit kaum Eigenkapital über viele Kredite bzw Fremdkapital Spekulieren, was zu einer Dominokette führt.

    Bisher wurde ein Ziel von 30% angegeben, das ist noch immer zu wenig. Banken müssten eine 50% Eigenkapitalquote haben, das würde auch die große Spekulation verhindern. Einziger Nachteil für die Banken deutlich weniger Gewinn und mehr Risiko auf der eigenen Seite, was auch die Bank Eigentümer ganz anders Handeln lässt als wenn das Kapital fast ausschließlich Anderen gehört und wenn es kracht, nja dann ist ja egal gehört einem ja eh nicht oder die Bank ist 2Big2Fail.

    Nur daran wird sich auf EU Ebene vermutlich nur geringfügig etwas ändern, weil der Banken Sektor genug Ausweichmöglichkeiten hat.
     
  13. 9. März 2014
    AW: Wenn heute Europawahl wäre, was würden Sie wählen?

    Wer hat dieses Ziel ausgegeben? Quelle bitte!


    Basel III ist eine Farce und löst keines der Probleme! Machen wir uns nichts vor die Politik wird vom Kapital kontrolliert und somit wird sich auch nichts ändern.


    ------------------------------------


    Im Übrigen sind die weltweit aufgehäuften Schulden nicht mehr rückzahlbar, zumindest nicht in realistischen Zeiträumen. Wer etwas anderes behauptet, sollte sich aus derartigen Diskussionen heraushalten.

     
  14. 9. März 2014
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13. April 2017
    AW: Wenn heute Europawahl wäre, was würden Sie wählen?

    @raid-rush:
    Da hilft nur: DIE LINKE wählen.
    Die Abhängigkeit der Staaten von Banken würde sich durch die von der LINKEN geforderte Staatsfinanzierung über die EZB massiv verringern. Deutliche Erhöhung der Eigenkapitalquoten und Finanz-TÜV, der alle Finanzprodukte prüft und genehmigen muss, stehen ebenfalls im Programm.
    DIE LINKE strebt einen Bankensektor bestehend aus Sparkassen, Genossenschaftsbanken und staatlichen Großbanken an. Das Ganze ergänzt durch Mitsprache der Belegschaften. Wenn das in ganz Europa umgesetzt würde, wäre man ein riesen Schritt weiter. Was die Banken irgendwo in fernen Ländern machen ist dann gar nicht mehr so relevant. Falls die dennoch unerwünschte Dinge tun, muss man eben entsprechenden Druck auf Staaten und Banken machen.

    Ich kann übrigens jedem die Reden von Wagenknecht empfehlen, hier z.b. zu ESM & Fiskalpakt:
     
  15. 11. März 2014
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 15. April 2017
    AW: Wenn heute Europawahl wäre, was würden Sie wählen?

    wie gesagt, mich stören diese gehälter nicht. ist ja nicht so, das mein lohn steigen würde nur weil die vorstände weniger bekommen. vorstandsgehälter sind natürlich auch fix extrem hoch, der größte teil des gesamtgehaltes setzt sich aber aus bonuszahlungen oder beteiligungen zusammen. keine ahnung warum man das durch beteiligungen ausgezahlte geld zum lohn zählt. das wird auf keiner anderen ebene so gehandhabt. vielleicht weil manche leite aktien zum "lohnpaket" zählen. beim thema ausländische manager hast du vollkommen recht. das ist wirklich die absolute ausnahme, liegt aber auch daran, dass die kosten für ausländische manager nochmals höher liegen. das fixgehalt wird meist um 100% gesteigert (ist so üblich, nicht nur in deutschland), was das investitionsrisiko vor bonizahlungen ungleich erhöht. umzugs- und andere nebenkosten werden meist übernommen. außerdem fehlt die nähe zum deutschen markt was in einigen branchen fatal ist. fehlende deutschkenntnisse machen das ganze dann noch unwahrscheinlicher. trotzdem: wer auf dieser eben pauschalisiert lehnt sich sehr weit aus dem fenster.

    ja, ich kann deine position nachvollziehen. es ging mir ja lediglich um die grundsatzfrage, warum man "reiche" prozentual höher besteuern sollte. ob das nötig ist steht, wie ich bereits erwähnte, auf einem anderen blatt. außerdem stellt sich natürlich die frage ob das bei einem nicht einheitlichen europäischen steuersystem sinnvoll ist.

    keine frage. wer genug geld hat lässt für sich arbeiten, sofern er kein angestellter geschäftsführer o.Ä. ist. der weg ist es ja eine zeit so viel und gut zu arbeiten, das man irgendwann für sich arbeiten lassen kann. das dabei glück, pech und elternhaus eine rolle spielen steht denke ich außer frage.

    auch hier stimme ich dir voll zu. wobei ich das nicht pauschal als ausbeutung bezeichnen würde.

    kannst du mir unternehmen nennen? wennmöglich börsennotierte. deren kurse würden mich sehr interessieren.

    das klingt wirklich vernünftig. auch wenn ich mit der handhabung nach der ersten millionen nicht ganz d'accord bin, könnte ich mich damit wohl anfreunden. zum leistungsprinzip: du hast schon recht, das könnte man aber genau so auf besitz übertragen, was das ganze wieder in einem ganz anderen licht darstellen würde.

    ein glück haben wir das. wir sprechen hier aber von vererbtem besitz nicht von macht (durch politische ämter). das einige besitz und macht gleichsetzen ist mir klar, ich sehe das aber anders, besonders auf die praxis bezogen.

    die arbeitszeit, produktion und innovation wurde natürlich nicht vom eigentümer geleistet. der eigentümer ist aber direkt für die arbeitsweise, die strukturen und die führung verantwortlich, was ihn zum wichtigsten teil des unternehmens macht (sofern er keinen geschäftsführer anstellt).

    ich sehe das als ihr gutes recht an.

    ob es nun 1% oder 50% betrifft sollte keine rolle spielen, meinst du nicht? "betrifft eh nur 1%" sollte keine legitime begründung für eine politische entscheidung sein, ganz unabhängig von der finanziellen lage jener minderheit.
     
  16. 11. März 2014
    AW: Wenn heute Europawahl wäre, was würden Sie wählen?

    Doch na klar. Wenn die Vorstände weniger vom erwirtschafteten Geld bekommen ist mehr für die Arbeiter übrig. Oder je nach Unternehmenssituation mehr Geld für Investitionen. Der Großteil der Gelder geht allerdings an die Aktionäre. Da geht es nicht um Millionenbeträge, sondern um Milliarden. Ein Nachteil hoher Managergehälter ist auch, dass sie sich völlig von der Lebensrealität der Arbeiter abkoppeln.
    Wie würdest du denn Ausbeutung definieren? Ich versteh darunter strukturelle Aneignung der Arbeit (bzw. Produkte der Arbeit) einer Gruppe durch eine andere. Das trifft hier zu.
    In Venezuela gibt es einige, aber die meisten sind noch recht jung. Daher findet man noch kaum Informationen online. In Argentinien gibt es seit der Krise 2001 hunderte selbstverwaltete Fabriken, eine der bekannteren ist Fasinpat. Deren Organisationsstruktur sieht so aus:
    Spoiler
    At Zanon every worker is paid the same wage, with the exception of a small pay difference based on seniority, but seniority based on who withstood the old boss, firings, stand-off, and occupation.

    The workers at Zanon have had the most political approach to hiring workers. Today, the plant employs 473 workers, more than 230 of whom were hired after the plant came under worker control. When Zanon began to produce under worker control they hired former Zanon workers who had been fired. Later they began to divide the job openings for grass roots activists working with the unemployed (piquetero) worker organizations.

    Workers at Zanon have developed a coordinator system to organize production and basic functioning. Each production line forms a commission. Each commission votes on a coordinator that rotates regularly. The coordinator of the sector informs on issues, news, and conflicts within his or her sector to an assembly of coordinators. The coordinator then reports back to his or her commission news from other sectors. The workers hold weekly assemblies per shift. The factory also holds a general assembly, during which production is halted, each month.

    Every month the bookkeeping coordinator gives an extensive report on the income and expenditures at the plant. During the assemblies workers decide how profits should be used. One month, the assembly voted on a pay bonus for workers as the production quota goal for June, 2006 went above expectations. Workers also voted in favor of hiring 15 new workers. Who will get the job is decided on criteria based on family needs, political commitment to the struggle, and technical experience. One participant also brought up the possibility of workers rotating to explore other areas of worker management.
    FASINPAT: Worker-Occupied and Democratically Run Factory in Argentina | Alas, a Blog
    Die Weltgrößte Genossenschaft ist Mondragon, siebtgrößtes Unternehmen Spaniens mit Sitz im Baskenland. Ich weiß, dass zumindest Eroski (Supermarktkette innerhalb von Mondragon) mal Geld an der Börse eingesammelt hat. Um die Selbstbestimmung der Genossenschaft zu wahren, haben die Anteileigner aber kein Mitspracherecht. Allein aufgrund der Größe ist die Hierarchie bei Mondragon steiler als bei Fasinpat & co und man merkt auch die Grenzen, die so ein Modell im Umfeld des neoliberalen, globalisierten Kapitalismus hat. Nach wie vor werden jedoch die Manager von der Generalversammlung bestimmt. Sozialräte, bestehend aus Arbeitern, vertreten die sozialen Belange gegenüber dem Management, wobei im Konfliktfall die Generalversammlung das letzte Wort hat. Der Gewinn geht an die Arbeiter statt an Kapitalisten und die Arbeitsplatzsicherheit ist wichtiger als die bloße Geldvermehrung. Dieser Artikel gibt n guten Überblick:
    Le Monde diplomatique, deutsche Ausgabe, 10.1.14 Gegenmodell
    Was meinst du mit dem Bezug auf Besitz? Übrigens mal so zum Vergleich:
    Der Aufschwung nach dem 2. Weltkrieg wurde in den USA u.a. durch folgende Steuersätze erreicht:
    Spitzensteuersatz von über 90%, Körperschaftssteuer von 45%, Erbschaftssteuer mit bis zu 77%. Damit wurden auch die Staatsschulden von 120% auf 30% reduziert.
    Na klar bedeutet Eigentum auch Macht. Wirtschaftliche Macht eben, je nach Größe des Unternehmens. Geld bedeutet Zugriffsmacht auf allen gesellschaftlichen Reichtum und genauso größere politische Macht durch Spenden, Lobbyismus, Beeinflussung der öffentlichen Meinung usw.
    Würde ich schon sagen dass es ne Rolle spielt. Vor allem weil es nicht irgendwelche 1% sind, sondern die reichsten 1%. Viele meinen ja leider wenn man nur das Wort Vermögens- oder Erbschaftssteuer in den Mund nimmt, das würde ihr kleines Haus oder Mini-Vermögen betreffen.
     
  17. 11. März 2014
    AW: Wenn heute Europawahl wäre, was würden Sie wählen?

    nur weil die vorstände weniger verdienen steigt nicht automatisch das gehalt der arbeiter. die differenz fließt ja nicht automatisch an die arbeiter, schön wärs! investitionen sind so eine sache. auf der einen seite muss man klar sagen, dass man ohne ausreichend geschäftsorientierte investitionen sein vorjahresergebnis in fast allen fällen nicht wieder erreichen wird. da die quartals- und jahreszahlen öffentlich sind und die vorstände sich daran messen lassen haben diese im modell auch kein interesse sich kurzfristig auf kosten des unternehmens zu bereichern. das würde nicht nur ihre karriere gefährden sondern langfristig auch zu niedrigeren jahreszahlungen führen. das ziel sollte sein - und wenn du mich fragst ist es das auch meist - sich am wachstum des unternehmens zu nähren. wenn das zu jahreszahlungen in millionenhöhe führt... bitte.

    so gesehen stimmt das schon, gebe ich dir recht. das wort ausbeutung ist bloß ziemlich negativ behaftet und erweckt den anschein als hätte ein angestelltenverhältnis nur negative seiten.

    wenn es sowas wie persönlichen besitz gibt, kann man die übertragung von besitz (nichts anderes ist erben) nicht so stark einschränken. ich kann mit meinem besitz ja machen was ich will ob ich den nun behalte, verbrenne oder verschenke ist meine sache - und erben ist schenken. aber wie gesagt, den vorschlag der linken finde ich im ansatz eigentlich ganz ordentlich!

    im modell natürlich aber ich spreche ja von der praxis: welche unternehmen sind denn so groß, dass sie besorgniserregende macht haben und solltest du konkrete beispiele nennen können: wie nutzen sie diese macht (aus)? mir ist natürlich bewusst, dass bspw. Volkswagen ungeheuren einfluss auf wolfsburg ausüben könnte. geht es dir allein um die möglichkeit der unternehmen oder siehst du den machtmissbrauch schon als gegeben an? ich glaube nicht, dass einflussnahme/lobbyismus durch unser wirtschaftssystem entstanden ist. das war bei uns menschen schon immer auf jeder ebene allgegenwärtig. ob man nach diesem muster leben will wenn man das erstmal begriffen hat ist die für mich entscheidende frage. wieder so ein interessantes thema

    das hört sich etwas so an als müsse man die ersten 1% für ihr reichtum bestrafen oder zumindest benachteiligen.
     
  18. 11. März 2014
    AW: Wenn heute Europawahl wäre, was würden Sie wählen?

    Diese 1% konnten ihren Reichtum nicht durch Arbeit anhäufen, sondern durch massive Ausbeutung (u.a. Lohndumping), von den Zuständen in den Produktionsstätten in den Ländern der 2. und 3. Welt mal ganz abgesehen, und die Verzinsung ihres Vermögens. Deshalb sprach ich zuvor davon, daß wir eine Umverteilung von Fleißig nach Reich brauchen. Diese ist unausweichlich, ob du dies nun gut findest oder nicht. Das hat nichts mit Bestrafung zu tun, sondern Gerechtigkeit. Zudem läßt sich dies in unserem Finanzsystem nicht ewig fortsetzen ohne massive Aufstände, Revolutionen, Gewalt und Krieg zu verursachen. Ich kann darauf gut verzichten.
     
  19. 11. März 2014
    AW: Wenn heute Europawahl wäre, was würden Sie wählen?

    Wenn jemand Arbeit bietet ist daran absolut nichts verwerflich. Wer Arbeiten will darf sich seine Stelle aussuchen und den Preis dafür auch. Zu bedenken sei nur, dass es eben viele Menschen gibt die Arbeit suchen aber nur wenige die Arbeit schaffen.

    Eine gute Idee oder Führungsqualitäten sind eben rar, sonst wäre ja jeder Selbständig und könnte Verantwortung tragen.

    Das was du meinst sind Banken die fern vom Realmarkt wirtschaften.

    Das Problem sehe ich dann eher wenn es nicht mehr um Millionen geht sondern um Milliarden Kapital das einer oder wenigen zur Verfügung steht, daran wäre prinzipiell auch nichts auszusetzen, nur besteht hier die Gefahr der gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen Schädigung.

    Wenn jemand mit so viel Kapital Fehler macht kann das ganz schnell für viele darin verstrickte Firmen und damit Anteilhabern/Arbeitern finanziell Schaden. Auch der "Dominoeffekt" ist viel größer als wenn die Verantwortung auf mehrere Kapitaleigner verteilt ist.

    Die Frage ist nur ob eine Deckelung dagegen helfen würde, zB maximal 1 Milliarde pro Mensch.

    Ich würde das aber eher als unrealistisch einstufen oder gar als nebensächlich, die Hauptprobleme liegen wo anders.

    Um es ganz einfach zu sagen: Bevölkerungswachstum bei begrenzten Rohstoffen führt zu einem Überangebot an Arbeitskraft und Nachfrage an Ware bei gleichbleibender oder wenig steigender Ressourcen-Menge und weniger ansteigendem Qualifikationsniveau (Angebot).

    Dieses Prinzip ist generell immer "unfair" weil das auch eine Lotterie ist in der Schönheit, Schlauheit und Erziehung rein zufällig verteilt werden und damit auch das Leben einfacher oder schwerer machen. Dafür ist der Staat da diese natürliche Ungleichheit etwas auszugleichen.

    Theoretisch könnte die Produktivität und Technik einen stärkeren Ausgleich schaffen aber ohne diverse Einschränkungen scheint das auf natürlichem Wege nicht zu Stande zu kommen.

    Der Kapitalismus ist ein Wildwuchs und kein Bonsai - die Schönheit liegt im Auge des Betrachters.


    ---
    btt: Wenn die Ungleichheiten sich nicht stabilisieren lassen wird es zwangsweise auch auf demokratischen Wege zu einem politischem Umschwung führen.

    Die gefühlte Ungleichheit ist ausschlaggebend für die Wahl. Nur Reichtum und Armut lassen sich nicht immer verstecken, deshalb ist ein breiter Übergang (Mittelschicht) nötig der das verschwimmen lässt und dieser schrumpft, so dass sich Arm und Reich immer besser erkennen.
     
  20. 11. März 2014
    AW: Wenn heute Europawahl wäre, was würden Sie wählen?

    Wo soll es denn sonst hin? Das Geld verschwindet ja nicht, sondern bleibt im Unternehmen. Sofern die Arbeiter das sagen haben ist es wahrscheinlich, dass sie das Geld bekommen - oder wie gesagt das Geld ins Unternehmenswachstum gesteckt wird. Siehe das Beispiel Mondragon, wo das Verhältnis der Verdienste von Mindestlohn im Betrieb und Management meist 1:4,5 beträgt. Die Umstellung in der Managemententlohnung war eine bewusste Strategie, um die Interessen von Kapitalbesitzern und fungierenden Kapitalisten (=Unternehmer) gleichzuschalten. So wurde dann der Aktienkurs wichtiger als die Produktion:
    Spoiler
    Jorion: Sehr vereinfacht gesagt gibt es in unseren Gesellschaften drei Gruppen. So hat man das im 18. und 19. Jahrhundert dargestellt. Es gibt die Unternehmer, die eine Idee haben und etwas herstellen wollen. Wenn sie Erfolg haben, können sie andere für sich arbeiten lassen, die ihre Arbeitskraft verkaufen. Das sind die Arbeiter oder die abhängig Beschäftigten. Und weil das Kapital nicht immer dort ist, wo ein Unternehmen entsteht, muss es über Kredite beschafft werden. Es gibt da also noch die dritte Gruppe der Kapitalbesitzer. Wenn nun der Gewinn verteilt werden soll, der durch die Produktion erzeugt wurde, wird er zwischen diesen Gruppen verteilt. Zuerst wird sich der Kapitaleigner die ihm zustehenden Zinsen nehmen. Es gibt somit zwischen Kapitaleigner und Unternehmer einen natürlichen Antagonismus, ein Spiel der Kräfte, das über die Höhe der Zinsen entscheidet. Wenn die Wirtschaft boomt, wird der Unternehmer dem Kapitaleigner mehr Zinsen oder Dividende überlassen, wenn es schlecht läuft, weniger. Was übrig bleibt, muss er mit seinen Arbeitern teilen. Auch hier gibt es wieder einen Antagonismus. Der Unternehmer ist ja nicht geneigt, den für ihn Arbeitenden mehr zu überlassen als unbedingt nötig. Wenn diese allerdings gewerkschaftlich organisiert sind, können sie die Konkurrenz untereinander ausschließen und gewinnen an Stärke in dieser Auseinandersetzung.

    Seit der Mitte der 70er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts aber gibt es einen Faktor, der zumindest bei den großen Unternehmen dieses Kräftespiel ganz grundlegend verändert hat. Damals wurde das System der "Stock Options" eingeführt. Die Beratungsfirma McKinsey stellte in diesen Jahren Überlegungen an, wie man den Antagonismus zwischen Unternehmern und Kapitaleignern ausschalten, wie man aus beiden Gruppen unmittelbar Verbündete machen könnte. Ergebnis: Man muss die Interessenlage von Managern und Investoren gleichschalten. Das gelingt, wenn man die Manager mit Optionen auf die Aktien des eigenen Unternehmens belohnt. Ein CEO kann diese Optionen zu einem von ihm selbst gewählten Zeitpunkt in Anspruch nehmen. Natürlich wird er dies erst dann tun, wenn die Aktie einen hohen Kurswert repräsentiert. Er wird all seine Energie darauf verwenden, den Aktienkurs in die Höhe zu treiben, auch wenn dies nur kurzfristig möglich ist oder den langfristigen Interessen des Unternehmens schadet. Die "Stock Options" markieren den Beginn einer ganz neuen Form des Kapitalismus mit einer Verschiebung des Kräfteverhältnisses zwischen den gesellschaftlichen Gruppen. Von nun an sind Kapitaleigner und Unternehmer Verbündete. Ihnen gegenüber stehen einsam und allein die Lohnempfänger. War das Kräfteverhältnis zuvor schon nicht ausgeglichen, so ist ihre Position jetzt entscheidend geschwächt.
    Gleichzeitig beginnt damit auch die finanzielle Dimension der Wirtschaft zu dominieren. Der Aktienkurs wird wichtiger als die eigentliche Produktion.
    Zerstörerisches Geld (Archiv)
    Sag doch lieber Eigentum, das verwirrt sonst nur. Der Mieter ist der Besitzer des Hauses, der Vermieter ist der Eigentümer. Das Eigentumsrecht war noch nie unbeschränkt und ist auch kein Zweck an sich. Schenkungen werden rechtlich meist genauso behandelt und besteuert wie Erbschaften.
    Eigentum bedeutet immer Macht. Ich weiß gar nicht ob man da sinnvoll von "Missbrauch" sprechen kann. Das ist eher der übliche Gang der Dinge, dass Macht auch ausgeübt wird. Auf den meisten Märkten gibt es Oligopole, also wenige Unternehmen, die den Großteil des Marktes beherrschen. Das war allerdings u.a. aufgrund von Skalen & Verbundeffekten schon immer so. In Deutschland wickelt ein Prozent der größten Unternehmen circa 65% des Umsatzes ab. Beispiel: Im Lebensmitteleinzelhandel kontrollieren nur 4 Unternehmen rund 80 Prozent des Marktes. Durch das Machtgefälle können die großen Konzerne etwa den Zulieferern die Bedingungen diktieren.
    Menschen haben sicher schon früher versucht Einfluss zu nehmen, aber der Kapitalismus ermöglicht Einflussnahme in einem riesigen Ausmaß, weil er fast unbegrenzte Eigentumsanhäufung bzw. Kapitalakkumulation zulässt. Viele Abhängigkeiten sind struktureller Natur. Medien sind auf Werbung von zahlungskräftigen Unternehmen angewiesen und werden daher entsprechend zurückhaltender mit der Kritik an diesen Unternehmen oder Kapitalismuskritik allgemein sein. Andere Einflussnahmen sind direkter. Zum Beispiel die Kampagnen der von Arbeitgeberverbänden finanzierten INSM. Oder das ebenfalls von Arbeitgebern finanzierte IW-Köln, das mit "Experten" die Talkshows befüllt.

    Bestrafen klingt so moralisch. Man muss aus Gerechtigkeitsgründen ihren Reichtum (re)enteignen aufgrund der illegitimen Aneignungsweise, um den Wohlstand der Gesamtgesellschaft zu mehren und die Wirtschaft zu stabilisieren.

    Achja @bushido:
    Die Schulden kann man schon zurückzahlen. Man muss nur die Reichen enteignen, deren Reichtum spiegelbildlich zu den Schulden steigt.
     
  21. 11. März 2014
    AW: Wenn heute Europawahl wäre, was würden Sie wählen?

    Auf dem derzeit eingeschlagenen Weg, mit den heute das Finanzsystem kontrollierenden Individuen ist dies nicht möglich. Das war damit eigentlich gemeint. Aber natürlich stimmt das was du gepostet hast.
     
  22. 13. März 2014
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13. April 2017
    AW: Wenn heute Europawahl wäre, was würden Sie wählen?



    Die letzte Rede von Nigel Farage im EU Parlament.

    Man muß nicht alles gut finden was er vertritt, im bezug auf die anstehenden Wahlen und die Legitimität der EU hat er vollkommen Recht. Die irische Parlamentarierin hatte NULL Argumente und ein bißchen Kopfschütteln ändert auch nichts an den Fakten.
     
  23. 13. März 2014
    AW: Wenn heute Europawahl wäre, was würden Sie wählen?

    das unternehmen häuft das geld einfach an oder sucht sich wege es zu vermehren. bei riesigen überschüssen wird wohl auch ein bisschen was an die belegschaft abfallen aber i.d.R. steigen dadurch die gehälter nicht. wenn die arbeiter das sagen haben ist das natürlich was anderes. das würde das gehaltsgefüge aber sowieso komplett verändern.

    naja wenn wir schenkungen unbesteuert lassen würden, könnte man ja jegliche anfallende steuer bei der übertragung von eigentum umgehen. insofern ist das eine logische konsequenz.

    das erklär mal einem unternehmer praxisbezogen und ohne ideologische floskeln.
     
  24. 13. März 2014
    Zuletzt von einem Moderator bearbeitet: 13. April 2017
    AW: Wenn heute Europawahl wäre, was würden Sie wählen?

    @bushido:
    Hör bitte endlich auf hier Rechtspopulisten zu posten und denen ein Podium zu bieten! Der hetzt gegen die europöische Integration und gegen Migration als ob das Krisenursachen wären. Mit vernünftiger europäischer Zusammenrbeit (Lohnkoordination & co) gäbs heute keine Eurokrise. UKIP ist ein marktradikaler Rassistenverein, der Unternehmenssteuern senken und die britische Kultur vereinheitlichen will. Selbst Teile der AfD distanzieren sich davon. Ich hatte das im anderen Thread schon geschrieben:
    "Kritik ist kein Selbstzweck! Ich freu mich doch nicht drüber wenn Nazis stark werden, nur weil die auch ne Kritik an der Regierung haben!?"
    Es gibt mit der European Left (EL) auch vernünftige Leute im EU-Parlament:


    Betrifft ja vor allem große Unternehmen. Kommt der Unternehmer aus ner Arbeiterfamilie weiß er meistens selbst, dass die Verhältnisse ungerecht sind und befürwortet höhere Steuern. Den anderen muss man erst mal klar machen, dass ihr Reichtum nicht in erster Linie von ihnen selbst erarbeitet wurde, sondern von den Mitarbeitern. Man kann bei denen sicher mit Stabilitätsargumenten kommen. Geht das System so instabil weiter, ist deren Geschäft grundlegend in Gefahr. Reiche rechtfertigen ihren Reichtum auch gern durch irgendwelche Wohltätigkeitsspenden. Man kann aber einen Sozialstaat nicht durch Privatspenden nach Gutsherrenart ersetzen. Das ist undemokratisch, unzuverlässig und macht die Armen zu Bittstellern. Ansonsten werd ich alle gebrachten Argumente genauso bringen. Auf "ideologische Floskeln" versuche ich eh immer zu verzichten. Wenn ers dann nicht einsieht, ist es sein Problem. Wenn sich die Mehrheit gegen die Ausbeutung durch die Minderheit auflehnt, muss die Minderheit das nicht unbedingt nachvollziehen könnnen - es reicht die Mehrheit.
     
  25. 13. März 2014
    AW: Wenn heute Europawahl wäre, was würden Sie wählen?

    Weil uns die Emanzipation den Ruin bringt. Keine Frauen am Herd, keine Kinder, keine Rente. Dann wird immer mit der ach so tollen Zuwanderung argumentiert. Nein, die Zuwanderung kann die entstehende Riesenlücke auch nicht schließen.


    *Edit* Ich schließe mich der Frage an: Wer sind eigentlich die ganzen AfD-ler hier? Bekennt euch doch mal zu eurer Partei! Die AfD ist wählbar, deshalb habt "Mut zur Wahrheit"!
     
  26. Video Script

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